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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Schattierung heller als ihre Mandelaugen. Die Jeans waren creme-, die Stiefel mokkafarben. Silbrig rosafarbenes Lipgloss betonte ihre Lippen. Rouge auf ihren Wangenknochen schuf etwas Katzenhaftes.
    Diese Kurven.
    Sie ließ ein breites, zweideutiges Lächeln aufblitzen und legte den Sicherheitsgurt an. Der Gurt schnitt diagonal zwischen ihren Brüsten hindurch.
    »Wohin?«, fragte sie.
    Ich hatte sie beim Wort genommen, was »nichts Angestrengtes« betraf. Haute Cuisine bedeutete Ritual und hohe Erwartungen, und wir konnten auf beides gut verzichten.
    Allison gefielen noble Restaurants. Sie liebte es, den Stiel eines Weinglases zwischen manikürten Fingern zu drehen, während sie mit hochnäsigen Kellnern die Zusammenstellung eines erlesenen Menüs erörterte und mit ihren Zehen an meinem Hosenbein hochfuhr …
    Ich erwähnte ein Fischlokal in der Marina, das Robin und ich damals vor der Eiszeit häufig besucht hatten. Geräumig, am Kai gelegen, keine Parkprobleme, schöner Blick auf einen Hafen voller großer weißer Segelboote, von denen die meisten nie irgendwohin zu fahren schienen.
    »Ach, das Lokal«, sagte sie. »Natürlich.«
    Wir bekamen einen Tisch draußen, neben der Glaswand, die den Wind abhält. Der Abend war kühl geworden, und Butan-Heizgeräte wurden angeschaltet. Die Sportbar nach vorne raus war rappelvoll, aber für die Marina-Clique war es noch etwas zu früh zum Abendessen, und mehr als die Hälfte der Tische waren leer. Eine muntere Kellnerin, die aussah wie zwölf, nahm unsere Getränkebestellung entgegen und brachte Robins Wein und meinen Chivas, bevor wir eine Chance hatten, verlegen zu werden.
    Trinken und die Jachten anschauen schob es noch eine Weile hinaus.
    Robin stellte ihr Glas ab. »Du siehst fit aus.«
    »Du siehst hinreißend aus.«
    Sie betrachtete eingehend das Wasser. Schwarz und glatt und still unter einem Himmel, der amethystfarben gestreift war. »Muss ein toller Sonnenuntergang gewesen sein.«
    »Von denen hatten wir ein paar«, sagte ich. »In dem Sommer, als wir am Strand gewohnt haben.«
    In dem Jahr, in dem wir das Haus wiederaufgebaut hatten. Robin hatte als Bauunternehmer fungiert. Vermisste sie das Haus?
    »Wir hatten ein paar spektakuläre in Big Sur«, sagte sie. »In diesem verrückten Zen-Laden, der luxuriös sein sollte, und dann hat man uns mit chemischen Toiletten und diesem entsetzlichen Gestank konfrontiert.«
    »Rustikales Wohnen.« Ich fragte mich, ob das Hotel auf der Liste gestanden hatte, die Milo und ich gerade abgehakt hatten. »Wie hieß es doch gleich?«
    »The Great Mandala Lodge. Hat letztes Jahr zugemacht.« Sie schaute zur Seite, und ich wusste, warum. Sie war noch mal dort gewesen. Mit ihm .
    Sie trank von ihrem Wein und sagte: »Sogar mit dem Gestank und den Moskitos und dem Splitter in meinem Zeh von diesem blöden Kiefernzapfen hat es Spaß gemacht. Wer hätte denn gedacht, dass ein Kiefernzapfen tödlich sein kann?«
    »Du vergisst meine Splitter«, sagte ich.
    Übergroße Schneidezähne blitzten auf. »Die hab ich nicht vergessen, ich habe mich dafür entschieden, dich nicht daran zu erinnern.« Ihre Hand machte kreisförmige Bewegungen in der Luft. »Diese Salbe auf deinem süßen Hintern zu verreiben. Wie hätten wir wissen können, dass das andere Pärchen uns zusieht? All das andere Zeug, das sie von ihrer Hütte aus sehen konnten.«
    »Wir hätten ihnen Nachhilfeunterricht berechnen sollen«, sagte ich. »Intensivkurs in Sexualerziehung für die Flitterwöchner.«
    »Sie machten einen ziemlich unfähigen Eindruck. Diese Spannungen beim Frühstück. Glaubst du, die Ehe hat gehalten?«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    Robin senkte den Blick. »Der Laden hat es verdient, den Bach runterzugehen. So viel Geld zu kassieren und zu stinken wie eine Jauchegrube.«
    Noch mehr Alkohol für uns beide.
    »Schön, mit dir zusammen zu sein«, sagte ich.
    »Kurz bevor du heute Morgen angerufen hast, hab ich nachgedacht.« Flüchtiges Lächeln. »Das ist immer riskant, nicht?«
    »Worüber nachgedacht?«
    »Über die Anforderungen einer Beziehung. Nicht du und ich. Ich und er.«
    Ich spürte ein Stechen im Bauch. Trank meinen Scotch aus. Sah mich nach der Kellnerin mit dem Babyface um.
    Robin sagte: »Ich und er unter der Überschrift: Was habe ich mir nur dabei gedacht?«
    »Das ist selten sinnvoll.«
    »Du ergehst dich nicht in Selbstzweifeln?«
    »Klar tue ich das.«
    »Ich finde sie gut für die Seele«, sagte sie. »Das katholische Mädchen von

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