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Blutheide

Blutheide

Titel: Blutheide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.Hanke und C. Kröger
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Hosentasche gesteckt, sondern eilig in ihre Handtasche plumpsen lassen, weil Saalbach sie ins Haus gedrängelt hatte. Saalbach! Dieses Schwein! Wieso hatte sie sich so täuschen lassen können? Der Mann war ihr doch von Anfang an suspekt erschienen. Warum hatte sie nicht auf dieses Gefühl gehört? Früher hatte sie sich doch auch immer so viel auf ihr inneres Gespür eingebildet. Ja, sie war in München sogar dafür bekannt gewesen, dass ihr Gefühl, ihr Bauch, sie in der Regel nicht trog! Bis zu diesem einen Mal … bis zum letzten Mal … bis zu Maximilian! Seitdem hatte Katharina nicht mehr viel auf ihr ach so tolles Gespür gegeben und es einfach negiert, wenn es sich ab und an zu Wort gemeldet hatte. Heute war das ein fataler Fehler gewesen. Saalbach! Maximilian! Katharina merkte, wie sich trotz der Kühle im Raum Schweißtropfen auf ihrer Stirn bildeten. Erneut wurde ihr schwindelig, und das lag nicht nur an dem Sturz, denn jetzt begann es auch in ihren Beinen zu kribbeln und ihr Herz raste wie bescheuert. Panik breitete sich in ihr aus und sie fing an zu hyperventilieren. Nicht jetzt, bitte nicht jetzt, dachte sie noch bevor sie das Bewusstsein verlor …

    Katharina befand sich auf einer Weide. Milchkühe grasten gemütlich im Hintergrund, und die Sonne gab ihr Bestes. Maximilian war auch da. Mit weit geöffneten Armen kam er ihr entgegen, und sie konnte es kaum erwarten, bis er bei ihr war. Ihre Beine bewegten sich wie von selbst, liefen auf den geliebten Mann zu und schon spürte Katharina seine starke Brust und schmiegte sich an ihn. Auch er umschlang sie liebevoll und liebkoste zärtlich ihr Ohrläppchen mit seinen Lippen. Plötzlich änderte sich die Szenerie. Der Himmel wurde schwarz, so dass Katharina kaum noch etwas sehen konnte. Die eben noch liebevolle Umarmung Maximilians wurde zu einem harten Klammergriff über ihrer Brust, der ihr kaum die Luft zum Atmen ließ. »Nicht Maximilian, was soll das?«, keuchte sie und versuchte sich aus der festen Umarmung herauszuwinden. Doch je heftiger sie das tat, desto mehr zogen sich die Fesseln um sie herum zusammen und schnitten ihr ins Fleisch. Und es waren Fesseln, wie Katharina jetzt zu ihrem Entsetzen feststellen musste. Die schwarzen Wolken hatten sich verzogen und sie selbst stand mit einem schmalen Hanfseil festgeschnürt an einem hochlaufendem Heizungsrohr in ihrer Münchner Wohnung. Vor ihr stand Maximilian, nackt, mit aufgerichteter Männlichkeit und einem hämischen Grinsen im Gesicht. Katharina versuchte zu schreien, doch in dem Moment, in dem sie den Mund öffnete, stopfte Maximilian ihr eine Nylonstrumpfhose in den Mund, die jeden ihrer Laute erstickte. Ohne ein Wort drehte er sich von ihr weg und gab damit ihren Blick frei. Helen! Ihre beste Freundin lag ebenso nackt, wie es Maximilian war, auf dem Bett. Völlig regungslos. Helen, ihre Teampartnerin. Die Freundin, die Katharina von Anfang an vor Maximilian gewarnt hatte, weil er irgendetwas an sich hatte, was Helen nicht gefiel. Doch sie konnte Katharina nie erklären, was es war. Und es wäre Katharina auch egal gewesen. Denn sie selbst hatte es nicht gespürt. Oder es nicht spüren wollen. Was machte Helen hier?
    Als hätte Maximilian ihre Gedanken gelesen, sagte er, ohne sich nochmals zu Katharina umzudrehen: »Ja, Katharina. Da liegt Helen, deine beste Freundin. Die Nutte hat nicht hören wollen, und jetzt muss ich sie eines Besseren belehren. Und du wirst dabei sein. Als meine Zeugin.«
    Katharina schloss die Augen. Sie wusste, was gleich kommen würde. Sie selbst war es, die gemeinsam mit Helen diesen Fall leitete. Seit gut einem halben Jahr waren sie und ihre Partnerin hinter dem Verrückten her, der Prostituierte erst betäubte, im Anschluss vergewaltigte und dann auf bestialische Weise tötete, während eine weitere Prostituierte dabei zuschauen musste. Das hatten sie nur rekonstruieren können, denn wie die Vergewaltigten war keine einzige der genötigten Zuschauerinnen in den drei Fällen mit dem Leben davon gekommen. Noch heute Morgen hatte es eine Besprechung gegeben, an der das gesamte Einsatzteam teilgenommen hatte, und somit auch ihr Freund Maximilian, der zuständige Staatsanwalt in diesem Fall. Katharina hatte verkündet, dass sie einen Tipp aus dem Milieu bekommen hatten, und dass es sich bei dem Serientäter aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Juristen handelte, was sehr genau zu dem von Katharina erstellten Profil passte. Maximilian hatte nach dem Informanten gefragt,

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