Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept
– das ist rund die Hälfte der Bluthochdruckpatienten! – dazu beitragen, den Blutdruck um bis zu 15 mmHg zu senken. Ob Sie dazugehören, können Sie ausprobieren, indem Sie für eine Weile salzarm essen (siehe > ) und beobachten, ob der Blutdruck sinkt.
Sind es tatsächlich allein die Gene?
Ende 2008 berichtete »Spiegel Online«, US- Forscher hätten herausgefunden, dass das Gen STK39 für hohen Blutdruck verantwortlich sei. Etwa jeder fünfte Europäer, so schätzen die Forscher, trage diese Genvariante. Tatsächlich ist bei vielen Hochdruckkranken eine genetische Komponente im Spiel, die jedoch nur ein Risiko, keine Ursache darstellt: niemand ist Opfer seiner Gene! Wenn nahe Verwandte von Ihnen an Bluthochdruck leiden, sind Sie selbst zwar gefährdeter dafür als andere. Das heißt aber nicht, dass Sie auch daran erkranken. Denn Sie können Ihr höheres Risiko durch eine entsprechende Lebensweise ausgleichen. Bei drei Viertel aller Hochdruckpatienten ist eine Mischung aus Bewegungsmangel und Übergewicht die Hauptursache.
Und beim restlichen Viertel hat der hohe Blutruck sehr viel mit Stress zu tun. An diesen Schrauben kann jeder drehen – auch Sie!
Wie die Konstitution den Blutdruck erhöhen kann
Jeder Mensch bringt bei seiner Geburt eine Reihe von Merkmalen mit auf die Welt: Stärken, Schwächen und Besonderheiten. So gibt es Menschen, die essen können, was sie wollen, und dennoch nicht dick werden. Und es gibt andere, die scheinbar schon vom Hinsehen zunehmen. Es gibt Menschen, die zur Nervosität neigen, sich über alles aufregen und sich jede Kleinigkeit zu Herzen nehmen. Und es gibt andere, die nichts erschüttern kann, die in der größten Hektik Gleichmut bewahren.
Solche Konstitutionsmerkmale – leiblicher als auch seelischer -Natur – wirken sich maßgeblich darauf aus, ob und wie sich ein hoher Blutdruck entwickelt. Dementsprechend können Menschen mit hohem Blutdruck vor allem drei Gruppen zugeordnet werden: dem Stress-Typ, dem Bauch-Typ und dem Chaos-Typ. Damit soll gewiss niemand in eine Schublade gesteckt werden. Es geht lediglich darum, bestimmte Einseitigkeiten zu erkennen, um sie therapeutisch nutzen zu können. Die Konstitution ist immer nur eine Grundlage, die durch Faktoren wie Lebensweise und Lebensumstände ergänzt wird. Erst alles zusammen macht die Mischung, die den hohen Blutdruck entstehen lässt.
Der Stress-Typ
Schätzungsweise ein Fünftel der Hochdruckpatienten gehört zu diesem Typ. Es sind meist sehr schlanke Menschen, die alles, was sie anpacken, stets perfekt erledigen. Es sind Menschen, die gern Verantwortung übernehmen (oder aufgrund von Schicksalsschlägen übernehmen müssen), sich dabei aber oft zu viel zumuten, was dann an ihren Kräften zehrt. Sie sind dünnhäutig und nehmen sich jeden Streit zu Herzen. Andererseits sind sie sehr empfindsam, haben ein gutes Gespür für das Wesentliche und ein großes Einfühlungsvermögen. Sie haben ein hohes Mitteilungsbedürfnis und müssen jedes Gefühl genau beobachten, reflektieren und analysieren. Sie stellen ihr Licht gern unter den Scheffel und sind mit sich selbst selten zufrieden. Sie lassen sich leicht verunsichern und werden dann schnell nervös und fahrig. Zorn und Groll fressen sie gern in sich hinein, empfinden beides als Schwäche und persönliches Versagen. Viele kreisen mit ihren Gedanken ständig um Sorgen und Probleme, ohne einen Ausweg zu finden, aber auch ohne die Bereitschaft, sich helfen zu lassen.
TIPP
Lernen Sie Ihre Konstitution kennen – es lohnt sich! Denn das Drei-Typen-Konzept ist sehr anpassungsfähig und wandelbar. Wenn Sie wissen, zu welchem Typ Sie gehören oder welcher bei Ihnen dominiert, können Sie sowohl Ihre Lebensweise als auch therapeutische Maßnahmen gezielt darauf abstimmen. Das senkt nicht nur den Blutdruck, sondern verhilft Ihnen auch zu mehr Spaß am Leben!
Beispiel 1: Claudia M.
Claudia M. ist 54 Jahre alt, verwitwet und hat zwei erwachsene Töchter. Seit 20 Jahren arbeitet sie in einer großen Möbelfirma als Buchhalterin, eine Position, zu der sie sich als Ungelernte hochgearbeitet hat. Das Leben hat es ihr nicht immer leichtgemacht.
Ihr Mann starb an Krebs, als die beiden Töchter zehn und zwölf Jahre alt waren, und sie brachte die Familie allein durch. Mittlerweile sind die Kinder aus dem Haus.
Seit zwei Jahren hat Claudia M. einen neuen, noch jungen Chef, der ihre Arbeit mit Argusaugen beobachtet und ihr mindestens einmal in der Woche die Frage stellt, ob sie
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