Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept
Angst. Für diese Situation gibt es weitere Beispiele:
Kurier- und Brummifahrer, die unter Zeitdruck stehen und für die jede rote Ampel und jeder Stau eine Katastrophe bedeutet.
Büroangestellte, deren Chef ständig Überstunden verlangt, während zu Hause die Familie wartet.
Alleinerziehende, die Beruf und Kindererziehung unter einen Hut bringen müssen.
Manager, in deren Firma ein Stellenabbau auch auf Führungsebene droht.
Wissenschaftlerinnen, die gegenüber ihren männlichen Konkurrenten benachteiligt werden.
Für sie alle gilt es, mit den Lebensaufgaben zurechtzukommen, ohne die Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Der Einfluss von Stress – durch Studien belegt
Dass Stress einen hohen Blutdruck maßgeblich bedingen kann, haben zwei große Studien gezeigt: In der CARDIA-Studie wurde bei 3300 jungen Männern und Frauen 15 Jahre lang untersucht, ob und wie sich psychosozialer Stress auf den Blutdruck auswirkte. Fazit: Je größer Ungeduld und Zeitdruck, desto häufiger Bluthochdruck.
An der Whitehall-Studie nahmen 796 Männer zwischen 35 und 55 Jahren mit einem Durchschnittsgewicht von 78 Kilo teil. Die Studie ging der Frage nach, ob der Blutdruck in künstlich erzeugten Stresssituationen an- steigt und sich daraus ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck ableiten lässt. Die Antwort darauf war ein eindeutiges Ja.
Der Bauch-Typ
Menschen des Bauch-Typs sind das pure Gegenteil des Stress-Typs: Sie haben einen eher zur Fülle neigenden Körperbau bis hin zu erheblichem Übergewicht, nicht selten gepaart mit Typ-2-Diabetes. Dadurch sind sie gern ein bisschen träge und schwerfällig bis phlegmatisch, aber eben auch überlegt, gemütlich, gesellig. Nichts kann sie so schnell aus der Bahn werfen, Stress jeder Art können sie gut abpuffern. Im Arbeits- und Familienleben sind sie der Fels in der Brandung: verlässlich, treu, immer da. Sie sind warmherzig, mitfühlend und empfindsam. Sport ist allerdings nicht ihr Ding, sie machen es sich lieber auf dem Sofa bequem. Für Sinnesfreuden haben sie dagegen viel übrig: Sie schätzen eine gute Küche und legen Wert darauf, dass es schmeckt.
Auch beim Bauch-Typ gibt es viele Varianten – je nachdem, wodurch das Übergewicht bedingt ist, wie befriedigend sich das berufliche und private Leben gestalten lässt und wie intensiv das Lebensgefühl ist. So kann selbst bei an sich dickfelligen Menschen anhaltender Stress dazu führen, dass sie dünnhäutig werden. Ihre Gefühle behalten sie dabei meist für sich und fressen Negatives in sich hinein. Hält der Zustand an, neigen Bauch-Typen zu Durchfall, zittern leicht und geraten rasch in Panik. Um wieder dickfelliger zu werden, futtern sich viele Kummerspeck an, was den Blutdruck weiter in die Höhe treibt. Das spüren jedoch die wenigsten, da Bauch-Typen Körpersignale kaum wahrnehmen. Die Seele hat es einfach schwer, den massigen Körper richtig zu durchdringen. Deshalb bewegt sich der Blutdruck oft über viele Jahre hinweg auf hohem Niveau, ohne dass etwas geschieht.
WICHTIG
Da fast drei Viertel aller Hypertoniker übergewichtig sind, kommt diesem Typ besondere Bedeutung zu. Vor allem wenn gleichzeitig ein Diabetes vorhanden ist, besteht ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- und Nervenerkrankungen.
Beispiel 3: Henry J.
Henry J. ist 48 Jahre, geschieden, und hat zwei Kinder, die bei der Mutter leben. In seinem Beruf arbeitet der Kunsttherapeut mit großer Freude; Kollegen und Patienten schätzen ihn und seine Arbeit sehr. Seit der Scheidung vor drei Jahren lebt er in einer eigenen Wohnung. Das gemeinsame Haus hat seine Frau behalten, die dort mit einem neuen Mann und den Kindern lebt. Henry J. ist einsam geworden, seit er alleine wohnt. Dass seine Frau einen anderen Mann vorzog, hat ihn tief verletzt. Aber er war zu gutmütig und auch zu träge, als dass er um sie hätte kämpfen wollen. Seinen Kummer betäubt Henry J. mit gutem Essen. Die Folge: Innerhalb der vergangenen zwei Jahre hat er fast 20 Kilo zugenommen; bei einer Größe von 1,75 Metern wiegt er fast 100 Kilo. Alles an ihm ist gut gepolstert – selbst die Hände, die im Vergleich zu dem großen, massigen Körper fast patschig wirken. Auch Bewegung fehlt ihm. Hin und wieder ein Spaziergang, okay, aber kein Sport! Er wird immer apathischer und langsamer, hat ein großes Schlafbedürfnis und kommt morgens nur mühsam aus den Federn. Er braucht lange, um richtig wach zu werden – anfangs fühlt er sich oft schwindelig und
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