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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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zwielichten Personen aus dem Rotlichtmilieu hatte Jensen auch eine weibliche Person entdeckt, die ihnen aus dem Fall bekannt war, woraufhin Struller die Nase rümpfte: »Eigentlich habe ich angenommen, dass sie die geheime Informantin ist.«
    »Vielleicht ist sie es ja trotzdem?«, mutmaßte Jensen.
    Struller hatte den Kopf geschüttelt: »Ich habe noch eine andere Frau auf der Liste.«
    Hengstmann erhob sich. »Noch fünf Minuten. Ist die Technik klar?«
    Diese Frage hatte der sichtlich angespannte Hengstmann schon mehrmals gestellt, wahrscheinlich wollte er sich vor Foxton nicht blamieren.
    Der Mann mit dem Headset antwortete gleichwohl seelenruhig. »Technik läuft. Ich schalte nach drinnen auf die Live-Kamera um, sobald der Zugriff startet.«
    Jensen schüttelte den Kopf. Auf die Technik … nach drinnen. Im Bunker vor ihnen befanden sich nicht nur achtundzwanzig Kriminelle mit insgesamt sieben Hunden, sondern auch drei SEK-Teams in voller Montur, die sich vor deren Eintreffen im Bunker versteckt hatten und dort seit Stunden ausharrten, um in fünf Minuten endlich zuschlagen zu können. Eine organisatorische Glanzleistung.
    Historische Baupläne aus dem Gerresheimer Stadtarchiv hatten versteckte Räume erkennen lassen. Es gab einen zweiten, verdeckten Zugang zum Hauptraum, in dem die Hundekämpfe stattfinden sollten. Im Boden eingelassen befand sich eine Falltür, und einen Luftschacht gab es, und es gab, ach … Es war besser als in einem Film mit Tom Cruise.
    Jensen war wirklich beeindruckt. Auch wenn die Spannung stieg und mit Händen greifbar war, die Jungs vom SEK vermittelten mit ihrer ruhigen, unaufgeregten Art das Gefühl, als hätten sie alles unter Kontrolle. Gleichzeitig wusste natürlich jeder im Raum ganz genau, dass immer etwas schief gehen konnte …
    »Es geht los«, murmelte der Kollege und alle versammelten sich um die Monitore.
    Als Erstes fiel Jensen auf, dass auf der Straße kein Fahrzeug mehr fuhr. Kollegen der hiesigen Wache hatten die Heyestraße und ihre Nebenstraße auf einen Schlag abgesperrt und den Verkehr umgeleitet. Auf dem Bildschirm war zu erkennen, wie sich aus dem grauen Nichts von zwei Seiten eine Polizeikette der Außentür näherte. Jensen hielt die Luft an. Mehrere Kollegen zielten mit einer Waffe auf die Tür, andere trugen Gegenstände, die Jensen noch nie gesehen hatte, mit denen man aber sicherlich viel kaputtmachen konnte. Stahltüren zum Beispiel. Oder Oberarme.
    Plötzlich öffnete sich am Bunker die rot gestrichene Außentür. Und alles geschah gleichzeitig. Der Mann wurde nach vorne aus dem Rahmen gerissen. Er lag noch nicht ganz auf dem Boden, da war er schon gefesselt. Die SEK-Leute verschwanden im Bunker.
    Auf zwei der drei Monitore wechselte das Bild. Jensen konnte erahnen, dass der Träger einer Helmkamera gerade in einen Raum spurtete. Es war der große Raum mit dem Hundepit in der Mitte. Er sah entsetzte Gesichter, zu Boden gewürgte Körper, flackerndes Licht. Mehrere Sekunden sah er plötzlich gar nichts, weil eine Blendgranate gezündet wurde. Das Kameralicht schimmerte grünlich.
    »Restlichtverstärker«, erklärte der Techniker und drehte den Ton runter, aber Jensen konnte anhand der gedämpften Schreie, der gebellten Befehle, des Knallens und Schlagens erahnen, welch mörderische Geräuschkulisse da vorne im Bunker tatsächlich auf die Leute einwirken musste. Zwei Frauen wurden zu Boden gebracht. Jensen sah, dass Struller grinste.
    »Werden die Hunde alle erschossen?«, fragte Hengstmann plötzlich entsetzt.
    »Nach Möglichkeit wird überhaupt nicht geschossen. Querschläger sind gefährlich. Die Hunde werden mit Spezialnetzen eingefangen. Ich war letztens bei einer Übung in Münster, das haben die Agenten alles drauf.
Daktari
ist ein Anfänger gegen die Burschen«, erklärte der Leiter GE und war sichtlich angetan.
    Foxton schien beeindruckt, Struller hätte sich ein bisschen mehr Gewalt gewünscht. Bekam er aber nicht zu sehen. Jensen konnte es nicht fassen, aber schon nach weniger als zwei Minuten war der Einsatz gelaufen.
    »Alle Personen sind sicher«, meldete der Einsatzleiter vom SEK mit einer Ruhe, als hätte er gerade eine Apfelsine geschält.
    »Das ging schnell«, raunte Hengstmann sichtlich fasziniert. »Wie machen die da in Hollywood bloß immer eine spielfilmtaugliche Szene draus?«
    Der Techniker drehte die Lautstärke höher.
    Struller klatschte in die Hände. »Dann gehen wir mal schnell rüber und stellen ein paar schlaue

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