Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
Vom Netzwerk:
Fragen.«
    Foxton kniff misstrauisch die Augen zusammen.
    »Ist viel zu wenig Blut geflossen«, summte Struller.
    »Übertreiben Sie es nicht«, flüsterte Foxton.
    »Nur dann macht es Spaß«, erklärte Struller.
    Schnell hasteten Jensen und Struller die Treppe runter ins Erdgeschoss, auf die Straße, um die Ecke und rannten zum Bunker. Von allen Seiten näherte sich Blaulicht, Martinshörner röhrten. Aus den Einsatzwagen sprangen Kolleginnen und Kollegen der Einsatzhundertschaft und nahmen Absperrpositionen ein.
    »Struhlmann, KK 11«, musste Struller sich am Eingang des Bunkers ausweisen.
    Der Kollege winkte sie durch. Sekunden später standen sie im großen Hauptraum. Es bot sich ihnen ein Bild des Chaos´, Struller war begeistert. Die Jungs vom SEK hatten eine Menge kaputtgemacht. Gefesselte Täter lagen wie erstarrt auf dem Boden und wurden von Kollegen in Sturmhauben mit Maschinenpistolen gesichert. Fachmännisch hatten Hundeführer die Kampfhunde gefesselt. Die armen Viecher bellten und jaulten sich den wütenden Frust aus dem Leib.
    »Die sollten froh sein. Die meisten Tiere hätten den heutigen Abend nicht überlebt.«
    Struller winkte Lurchi Lambertz zu, dessen Augen feucht glänzten. Er stand neben einem Kollegen, der ganz hektisch einen Laptop sichtete. Jensen entdeckte derweil, dass auf der Anzeigetafel ganz unten ein Hundename durchgestrichen war. Einer der vierbeinigen Gladiatoren hatte es wohl nicht bis hierhin in die Arena geschafft.
    »Hallo«, grüßte Struller eine der beiden Frauen, die an den Hand- und Fußgelenken mit Kabelbinder gefesselt, lang ausgestreckt auf dem kalten Betonboden lag.
    Die drehte ihm ihr Gesicht zu. Ihr Blick war nicht ganz so freundlich wie seinerzeit auf dem Hundehof, die burschikose, rotblonde Kurzhaarfrisur lag wild.
    »Ein bisschen bin ich schon negativ überrascht, meine Liebe«, erklärte Struller vorwurfsvoll.
    »Ich habe mit der Sache nichts zu tun!«
    Struller blickte sich um. »Sie sind hier, Frau Block.«
    »Ich soll mich nur um die Hunde kümmern.«
    »Kümmern? Sie meinen, die toten Tiere hinter der Scheune vergraben?«
    »Das war nicht meine Idee. Ich könnte mir eine Kronzeugenregelung vorstellen. Ich weiß eine Menge, kenne Hintergründe, Drahtzieher. Ich bin bereit umfassend auszusagen.«
    Struller kniete sich neben sie. »Ich könnte mir auch ein paar Regelungen vorstellen. Aber die sind alle verboten. Ich vermisse hier jemanden. Wo ist Ronny Rodriguez?«
    Ihre Augen glänzten verschlagen. »Steht der Deal?«
    »Ich überlege noch«, flüsterte Struller.
    »Das reicht mir nicht«, zischte sie.
    Struller schürzte die Lippen. »Wie kannst du die Gesamtsituation nur so falsch einschätzen, Mädchen?«
    Struller stand auf und ignorierte den Protest von Jessica Block. Er war aus prinzipiellen Gründen sowieso gegen jede Form von Kronzeugenregelungen. Bei dieser Dame im Besonderen. Die falsche Tierpflegerin war eine echte Schlange und wahrscheinlich knöcheltief in die Sache verstrickt. Struller würde versuchen, ihr Mittäterschaft am Mordversuch an Thomas M. Gerda nachzuweisen. Fünfzehn Jahre Knast klang viel besser als Kronzeugin!
    Jensen winkte ihn heran. »Pit, guck mal hier!«
    Struller trat an ein verschnürtes Knäuel. »Ach?«
    »Ein echter Eventmanager«, strahlte Jensen. »Da ist Ihnen das Event aber ein bisschen außer Kontrolle geraten, was?«
    Der Russe blieb stumm.
    »Ich dagegen fühle mich ausgezeichnet unterhalten«, freute sich Struller, Eventmanager und Assistent hinter schwedischen Gardinen wieder zusammenführen zu können.
    Lurchi schritt erhobenen Hauptes und noch ein paar Befehle bellend auf sie zu. »Ich könnte dich küssen, Struller.«
    »Ich könnte dich töten, Lurchi«, warnte Struller.
    Lurchi zuckte mit den Achseln. »Man soll sterben, wenn es am Schönsten ist. Der Laptop war mit anderen Servern vernetzt. Unser Computerfachmann hat sich gleich draufgestürzt und erkannt, dass Liveschaltungen nach Frankreich, Polen, Bulgarien, Dublin und in die USA liefen. Da finden gleichzeitig Hundekämpfe statt. Wir lassen gerade ein internationales Netzwerk hochgehen, Struller. Die Drähte über Interpol glühen, die dortigen Polizeichefs lassen schon die Kräfte zusammenziehen. Es muss jetzt schnell gehen, aber wir sind gerade dabei, einer besonders bösartigen Hydra sämtliche Köpfe auf einmal abzutrennen.«
    Lurchi ruderte bei seinen Ausführungen vor Begeisterung wild mit den Armen.
    Jensen warf einen Blick auf seine Armbanduhr.

Weitere Kostenlose Bücher