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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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nicht nachgeben! Das wäre ja noch schöner!«
    »Wir könnten natürlich auch wieder gehen«, schlug Struller plötzlich vor. Er machte zwei Schritte in Richtung Tür und rempelte mit seiner Hüfte gegen einen der eingedeckten Kamintische. Eine dünne Vase mit einer einzelnen Narzisse schaukelte und fiel um. Eine Wasserlache breitete sich auf der frisch gestärkten Tischdecke aus. »Hoppla, so ein Mist! Ich bin aber auch ungeschickt!«
    »Das haben Sie absichtlich gemacht!«, schrie Van den Borgh erbost.
    Struller grinste verschlagen und säuselte unschuldig. »Nicht, dass ich nebenan beim Rausgehen zwischen den Tischen stolpere. Rotweinflecken gehen so schlecht raus.«
    »Ich werde die Polizei holen!«
    »Sagen Sie denen, Struhlmann wäre schon da und hat schlechte Laune. Dann kommen die Kollegen bestimmt noch einen Tacken schneller. Jensen, ist dir auch so schwummrig?«
    Struller machte mit ausdruckslosem Blick taumelnd einen Ausfallschritt und stützte sich Halt suchend kurz auf der Lehne eines Stuhls ab. Der kippte krachend um.
    Jensen eilte heran und hakte sich unter. »Geht es wieder, Chef?«
    »Danke. Kurzer Schwächeanfall. Der Stress«, erklärte Struller.
    Van den Borgh rang nach Worten. »Damit … Damit kommen Sie nicht durch!«
    »Hoffentlich muss ich mich nicht übergeben«, unkte Struller. »Ist dir auch so schwindelig?«
    Der Praktikant schüttelte den Kopf. »Glücklicherweise nicht. Aber vor Schreck habe ich mich verschluckt. Ich kriege einen fiesen Schluckauf. Achtung: Hööööcks!«
    Struller drehte sich Van den Borgh zu. »Wir gehen dann. An der Theke nebenan hätte ich wohl vorher gerne einen Steinhäger, damit ich es bis draußen schaffe, ohne umzukippen. Schön kalt, bitte!«
    »Hööööcks!«
    Kaum hatte Struller die Hand zitternd auf die Klinke gelegt, stoppte ihn Van den Borgh. »Gut, gut, gut. Es waren zwei Russen hier, als Gäste. Einer hatte den Jeep vor dem Haus auf der Straße gesehen. Er hat mich gefragt, ob er ihn kaufen kann. Ich hab gesagt, dass ich nicht vorhabe, meinen Wagen zu verkaufen. Dann hat er mir eine Summe genannt und erklärt, dass die entsprechenden Lieferzeiten für dieses Modell in Russland sehr hoch seien. Deshalb der außerordentlich gute Preis.«
    »Aha.«
    »Das Geschäft sollte ich mit einer dritten Person abwickeln, die ich abends anrufen sollte.«
    »Die Telefonnummer bitte?«, fragte Jensen.
    Der Mann zog nonchalant ein edles Smartphone hervor, scrollte mit flinken Fingern gekonnt übers Display, klickte und diktierte die Nummer Jensen in den analogen Block. »Der Herr kam abends vorbei und hat den Wagen bar bezahlt. Die Kennzeichen blieben dran.«
    »Immer ein Fehler«, konstatierte Struller.
    Van den Borgh lachte. »Kann bei dem Preis gar kein Fehler sein. Für das Geld bekomme ich fast zwei neue Fahrzeuge. Keine Ahnung, was der Typ sich bei dem Kauf gedacht hat. Ist mir aber egal. Wahrscheinlich ein Angeber!«
    Jensen trat zur Seite und probierte die Telefonnummer aus.
    »Ich brauche eine Beschreibung der Personen«, fuhr Struller fort.
    »Da kann ich dreimal die gleiche geben. Russen sehen alle gleich aus.«
    Tun sie nicht, dachte Struller. Gorbatschow, Jelzin und Putin konnte man auch rein optisch ganz gut auseinanderhalten. Er wollte sein Gegenüber aber jetzt nicht bremsen.
    »Circa vierzig Jahre alt, kurze, dunkle Haare, kantiger Kopf, athletische Figur. Teure Anzüge. Sie haben ausgezeichnet verzehrt, bar bezahlt und ein hohes Trinkgeld gegeben. Alle waren zufrieden.«
    »Zufrieden bin ich jetzt auch fast.«
    Van den Borghs Augen wurden Schlitze. »Sie glauben doch nicht, dass ich Ihnen diesen indiskutablen Auftritt durchgehen lasse. Das hat ein Nachspiel, worauf Sie sich verlassen können.«
    Struller blickte beeindruckt. Jensen trat zwischen die beiden. »Kein Anschluss unter dieser Nummer.«
    Van den Borgh grinste spöttisch. »So ein Pech.«
    Struller nickte. »Wir gehen. Ohne Steinhäger! Vielleicht komme ich demnächst mit meinen Fußballkumpels noch mal vorbei. Ich werde deine Pommesschmiede bei unseren Kunden weiterempfehlen.«
    »Sie haben beide selbstverständlich Hausverbot. Das kriegen Sie schriftlich. Unter anderem.«
    »Das trifft uns hart«, schmollte Struller.
    »Ich esse sowieso am liebsten bei meiner Oma«, steuerte Jensen bei. »Hööööcks.«
    Struller und Jensen wechselten durch den Schankraum nach draußen. Kurz vorm Verlassen des Gourmettempels drehte Struller sich noch mal um und rief Van den Borgh zu: »Und das mit den

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