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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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kleinen Tierchen müssen Sie in den Griff bekommen, sonst machen wir den Laden dicht!«
    Draußen am Fahrzeug blickte Jensen ernst. »Glauben wir dem das mit dem Auto und den Russen?«
    »Dem glaube ich gar nichts«, schniefte Struller. »Aber im Ernst. Kann natürlich sein, dass das stimmt. Wir lassen auf jeden Fall nach dem Wagen fahnden, einschließlich Insassenkontrolle.«
    »Insgesamt stehen wir mit leeren Händen da«, erklärte Jensen.
    »Kollege, ich weiß überhaupt nicht, was leere Hände sind. Mit der Knöllchenspur sind wir vermutlich am Ende, aber hier? Nö, man sieht sich immer zweimal im Leben. Da bin ich mir in diesem Fall sehr sicher«, sagte Struller.
    »Hööööcks«, entgegnete Jensen.
    Strullers Handy meldete sich, wie immer mit der Melodie aus
Spiel mir das Lied vom Tod
. »Ja? Was? Die Leiche aus dem Müllwagen? Die muss jemand anders bearbeiten, ich habe …Ah. Gut. Wir kommen.« Struller drückte den Ausknopf. »Fahr los, Kutscher! Faserspuren-Harald hat schon was.«

    Der Chef der Spurensicherung erwartete Struller und Jensen im Innenhof. Zwei reichlich verschwitzte Kollegen waren dabei, dem aufgeklappten Müllwagen Sperrmüll zu entnehmen. Sie machten es schweigend, ohne Struller anzusehen oder ihn auch nur eines flüchtigen Grußes zu würdigen. Die Kollegen waren sauer. Als der Einstellungsberater der Polizei ihnen vor Jahren versprach, dass kein Tag wie der andere sein würde, hatte er ihnen vorenthalten, dass sie eines Tages im Müll wühlen mussten. Und da das Gewitter verzogen war und die Sonne wieder knallte, taten sie das bei knapp dreißig Grad im Schatten.
    Faserspuren-Harald zog Struller und Jensen schnell aus dem Blickfeld in die Garage der Bilker Kradfahrer. »Du musst aufpassen, Pit, dass der Schröder dich nicht sieht. Der schnauft hier irgendwo rum. Du bist heute sein erklärtes Feindbild.«
    Struller nickte. Dankbar für den Hinweis. Vielleicht würde er Schröder demnächst einfach heimlich einen Präsentkorb mit frischen Würstchen schicken, um ein wenig Druck aus der Lage zu nehmen.
    »Alle Briefmarken wieder da?«
    Harald verdrehte die Augen. »Es sind offenbar wirklich nur ein paar Briefmarken weggekommen, aber sie können natürlich nicht ausschließen, dass auch Staatstragendes verschwunden ist.«
    »Geheime Angriffspläne? Wen hat die Nordrheinwestfälische Landesregierung im Visier? Rheinland-Pfalz? Oder doch wieder Belgien? Werden die Codes für die atomaren Langstreckenraketen vermisst?«
    Faserspuren-Harald nickte. »Genau so was zum Beispiel.«
    »Mal was ganz anderes.« Struller wurde sachlich, sie hatten immerhin einen Mord zu klären. »Wo ist denn die Leiche, Harald?«
    »Wir haben sie zusammengefaltet und in den Kühlschrank gequetscht. Da liegt sie neben dem Unfalltoten vom Wochenende. Was denkst du denn? Bei dem Wetter? Sie ist da, wo sie hingehört. Also nicht im Innenhof der Polizei, sondern in der Gerichtsmedizin. War natürlich trotzdem hilfreich, dass ich schnell einen Blick drauf werfen konnte. Sonst hätte das hier festzustellen ein wenig länger gedauert.« Faserspuren-Harald deutete auf einen Tisch. Dort standen ein Paar Schuhe. Braun, abgetreten, blutverschmiert. »Sie haben dem Toten gehört.«
    »Aha.«
    »Klar, mit Blutanhaftungen war zu rechnen, wegen der Wunden, aber …« Er hob den rechten Schuh hoch und deutete auf die Sohle. »Schuhgröße 41. Stark abgelaufen, glatte Sohle. Ich erkenne ohne große Lupe ein Dutzend Individualmerkmale, die ich neulich schon einmal gesehen habe.«
    Struller klappte den Mund auf. »Der Fußabdruck aus der Parkhalle?«
    »Richtig. Mit hundertprozentiger Sicherheit stand jemand mit genau diesen Schuhen vor zwei Tagen in der großen Blutlache unterm 4004. Ich werde noch einen DNA-Abgleich machen, damit es amtlich ist, aber ich bin mir sicher.«
    Struller ließ sich auf einem Tisch nieder. »Das bedeutet, dass dieser Tote mit unserem Fall zusammenhängt. Der Kerl, der vom Tatort in der Parkhalle davongelaufen ist und der diesen Krabba ins Rötliche geschubst hat, ist tot.«
    »Sieht so aus. Und ich hab noch mehr. Im linken Stiefel, ganz vorne drin, steckte was.« Faserspuren-Harald reichte Struller eine Klarsichttüte.
    Struller stand auf und hielt sie ins Licht. Strullers Hose zierte jetzt im Gesäßbereich ein schwarzer Ölfleck, weil einer der Kradfahrer genau auf diesem Tischchen wenige Stunden zuvor einen Auspuff zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut hatte. Aber Struller konzentrierte sich auf

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