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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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das Papier. Es handelte sich um ein Etikett, wie es auf Flaschen befestigt wurde. Der Größe nach auf kleinen Flaschen. Die Vorderseite des Papiers zierte ein Tigerkopf mit aufgerissenem Maul und scharfen Reißzähnen.
    »Das ist das Etikett eines Medizinfläschchens«, stellte Jensen fest, der ebenfalls einen Blick darauf geworfen hatte. »Wieso steckt sich jemand so ein Etikett vorne in den Schuh?«
    Faserspuren-Harald nickte. »Ich hab mir das Stück Papier mit der großen Lupe angesehen. Auswertbare Fingerabdrücke habe ich keine gefunden. Die Marke heißt
Spanish Bronco

    »
Spanish Bronco
? Sagt mir nichts.«
    »Von so einem Medikament habe ich auch noch nie gehört. Ich hab das mal gegoogelt und übersetzt und glaube, dass es ›Spanisches Pferd‹ heißen könnte. Keine Idee, was das bedeuten soll. Ich hör mich mal in den anderen Abteilungen und bei den Medizinern um.«
    Struller strich sich durchs verschwitzte Haar. Das war aber auch schon wieder schwül heute. Er hatte es nicht so mit Pferden. Mit Hunden auch nicht. Tiere insgesamt waren nicht sein Ding. »Tu das. Und, verdammt, ich muss wissen, wer dieser Tote ist.«
    Faserspuren-Harald seufzte. »Das wird vielleicht ein bisschen länger dauern, aber wir werden seine Fingerabdrücke mal durch den Computer jagen. Alle neun.«
    »Wie, alle neun?«, fragte Struller. Und auch Jensen zuckte zusammen.
    »Alle seine neun Fingerabdrücke. Ihm fehlt nämlich der kleine Finger der rechten Hand.«
    Struller sprang auf. »Hast du ein Foto vom Gesicht des Mannes?«
    »Ja, aber sieht nicht gut aus.«
    »Weiß ich. Sah es nie.«
    »Du hast eine Ahnung, wer der Mann ist?«, fragte Faserspuren-Harald überrascht und zog unter einem Stapel ein Lichtbild hervor. »Schröder hat sich mit der Portraitaufnahme nicht besonders viel Mühe gegeben. Es sieht wirklich nicht gut aus.«
    Struller riss es seinem Kollegen aus den Fingern, warf einen kurzen Blick drauf und reichte es Jensen.
    Der nahm das Bild an sich und flüsterte: »Jürgen Rempe.«

    Oben im Büro grübelten Struller und Jensen geschockt über einem Becher Kaffee.
    »Das ist ein Hammer!«
    »Jürgen Rempe«, krächzte Struller und schüttelte den Kopf.
    Mit Rempe hatten sie gemeinsam schon einmal zu tun gehabt. Vor ein paar Jahren waren sie im Zuge ihrer Ermittlungen auf den windigen Reporter des
Rheinkuriers
gestoßen. Ein durchgeknallter Psycho hatte Jürgen Wilfried Rempe entführt, ihn in ein Verließ gesperrt und ihm den Finger von der Hand getrennt. Jensen musste sich heute noch schütteln, wenn er daran dachte. Rempe, der kleine, hagere Schnüffler, der eifrige, Waden beißende Klatschreporter.
    »Tot.« Jensen spielte nachdenklich mit dem Stück Papier in der Klarsichttüte. »
Spanish Bronco
. Meinst du, Rempe musste wegen dieses Zeugs sterben?«
    »Kann sein. Wenn es so ist, werden wir es herausfinden«, gab Struller zurück. »Wir können davon ausgehen, dass Rempe an einer heißen Sache dran war. Wir müssen unbedingt in Erfahrung bringen, was das war!«
    »Jürgen Rempe«, murmelte Jensen wieder und schüttelte betroffen den Kopf.
    »Lass uns was essen«, schlug Struller vor.
    Auch Jensen konnte einen kleinen Imbiss vertragen. Der Blick auf die Uhr verriet ihm allerdings, dass die ausgezeichnete Polizeikantine schon geschlossen war.
    »Ich bestell uns was«, erklärte Jensen und machte sich an seinem Handy zu schaffen, in das er sämtliche Telefonnummern der umliegenden Fast-Food-Läden eingespeichert hatte.
    Strullers Festnetztelefon klingelte. Er nahm das Gespräch an: »Struhlmann.«
    »Hallo Kollege. Ich bin der gute Polizist, den sein Chef auf die Sperrmüllspur angesetzt hat.«
    »Aha. Und wie gut bist du?«, fragte Struller.
    »Den besagten Sperrmüllhaufen hat ein Rentner namens Horst-Rüdiger Wolf vor vierzehn Tagen ordnungsgemäß bei der Stadt angemeldet. Da dem guten Mann der untere Teil des rechten Beines fehlt, haben zwei engagierte Zivildienstleistende – ich weiß, das heißt jetzt anders – ihm geholfen, den Schrott an die Straße zu tragen. Mit den beiden habe ich gesprochen. Da war keine dunkelgrüne Klappcouch dabei. Die muss jemand Unbekanntes in der Nacht dazugestellt haben. Ich habe dir einen Bericht mit allen Namen, Vornamen und Postleitzahlen getippt, den du dir in der Mustermappe für Herausragendes abheften kannst, nachdem ich ihn dir zugefaxt habe, was ich tue in … drei, zwei, eins … jetzt.«
    »Sehr gut, Kollege.« Manchmal musste man einen Mitarbeiter der

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