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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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beschlagnahmt.«
    »Aber …«
    »Der Regen macht mir die Spuren kaputt.« Struller hatte sich entschieden. Wenn die Spurensicherung nicht zu den Spuren kam, dann kamen die Spuren eben zur Spurensicherung!
    Kai Uwe räusperte sich. »Ich fahre das Ding keinen Meter mehr. Muss ich auch nicht. Ich steh unter Schock! Und die beiden Kollegen haben keinen Führerschein. Einen Abschlepper für die Kiste gibt es in Düsseldorf nicht. Das Ding ist zu schwer.«
    Was fiel dem Furz ein, hier rumzuquaken? Struller wurde sauer. »Kümmer du dich um deinen doofen Schrebergarten. Los, Männer, anpacken! Kollegen, helft mal schnell, packt mit an!« Er winkte zwei Polizisten aus der Absperrung heran.
    Die schauten ihn verdutzt an.
    »Macht schon, sonst steht ihr morgen noch hier.«
    Das wollte auch keiner. Nach ein paar Sekunden war die Ladung einigermaßen ordentlich verstaut. Mit spitzem Finger ruckelte der Stämmige noch die herabgefallenen Couchreste unter den Toten, der dadurch als Ganzes gestützt wurde und jetzt eigentlich recht bequem zu liegen schien. Die Arme links und rechts ein bisschen untergeklemmt, gut.
    »Geht doch«, schlug Struller in die Hände.
    Der Regen wurde heftiger. Im Hintergrund hatten zwei Polizisten den Kameramann überwältigt und ihm die Kamera abgerungen.
    »Und jetzt?«, fragte einer der Polizisten, der mitgeholfen hatte zu tragen.
    »Ich fahre den Wagen ins Präsidium«, erklärte Struller. »Ich hab in der Ausbildung Klasse 2 gemacht und bin an der Startbahn West in Frankfurt Wasserwerfer gefahren. Das verlernt man nicht. Ich hoffe, ich verliere den Toten nicht während der Fahrt. Wird schon klappen!«
    Er tippte dem Polizisten auf die Brust. »Bevor das hier richtig anfängt zu schütten: Lass dir die ganze Sache von den drei Zeugen noch mal schildern. Schreib einen kurzen Bericht. Kurz, aber mit allem drin, und fax ihn mir auf die Dienststelle. Die Männer kannste nachher mit Dank Richtung Schrebergarten, Hund und wohin auch immer entlassen.«
    »Mach ich, Kollege!«
    Struller nickte dem Dienstgruppenleiter zu. »Tu du mir bitte den Gefallen und such einen Kollegen raus, der in Erfahrung bringt, wem dieser Haufen Sperrmüll gehört hat. Der soll ihm mal erklären, wie ein Toter in den Klappkasten kommt und ob das bei ihm so üblich ist. Wenn er doofe Antworten gibt, soll er ihn einsperren. Vielleicht haben wir ja dann schon den Mörder.«
    »Ich eise den besten Mann los«, grinste der Polizist.
    »So ist gut.« Struller tippte sich zum Abschied an die Stirn, ging ans vordere Ende des Wagens und schwang sich ins Führerhaus zur kleinen Hawaii-Braut. Das mit dem Wasserwerfer war zwar schon einige Zeit her, und damals gab es weniger Schalter, aber das war ja wie beim Fahrradfahren, das verlernte man ja auch nicht. Struller checkte kurz ein paar Knöpfe und machte sich mit dem Hobel der Stadt vertraut. Er spuckte in die Hände, rührte einmal die Schaltung durch und startete den Motor.
    »Bisschen weniger Gas vielleicht«, murmelte er, als er sah, dass hinter ihm alles im rußigen Dunkel verschwand, und drosselte flott das Kohlekraftwerk.
    Hustend und sich den Qualm aus dem Gesicht wedelnd blickten ihm alle Anwesenden hinterher, als er langsam aber sicher den orangefarbenen Karren Richtung Präsidium steuerte.
    Das Teil hatte sogar ein Radio. Und als auf WDR 2
Suicide Blonde
von INXS lief, fand Struller, dass der Tag doch gar nicht so schlecht angefangen hatte.
    Also … für ihn. Nicht für den Typen, den er geladen hatte.

    Jensen hatte auf dem wie immer überfüllten Parkplatz des Polizeipräsidiums nur ganz schwer und nach langem Warten einen Platz für sein Gemüsemobil gefunden. Ein bisschen Sperrfläche war dabei, aber im tolerablen Bereich. Fand er. Er zog beim nächsten Donner den Kopf ein, sprintete durch den warmen Gewitterregen, grüßte am Eingang Didi, den freundlichsten Pförtner der Welt, und kletterte die Steinstufen des Präsidiums hoch, das von seinen Mitarbeitern liebevoll »die Festung« genannt wurde.
    In Strullers Flur angekommen, winkte ihn Bertie Spurtmann kichernd an ein Fenster und deutete durch den Regen nach draußen in den Innenhof. In seiner rechten Hand hielt er das Vorderrad eines Mountainbikes. »Guck mal, der Pit. Parkt da unten mit ´nem Müllwagen den ganzen Innenhof zu.«
    Jensen lugte aus dem Fenster und sah, dass sein Tutor tatsächlich den ganzen Parkhof dicht gemacht hatte und gerade einem Müllwagen entstieg. Hatte der das Ding gefahren? Und was war das denn

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