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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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taktvoll«, lobte Ahnfelder ironisch.
    »Kurz kann ich gut, taktvoll nicht so«, erklärte Struller.
    Jensen schilderte dem Chefredakteur das bizarre Auffinden von Jürgen Rempe und die nötigsten Zusammenhänge rund um ihren Fall – alles das, was sowieso morgen in der Zeitung stehen würde.
    »Rempe. Sind Sie sich da wirklich sicher?«, fragte der Journalist, inzwischen um die Nase herum leicht blass.
    »Sicher sind wir sicher«, war Strullers Antwort. »Neun Finger und wir kannten uns persönlich.«
    »An was für einer Story hat Jürgen Rempe aktuell gearbeitet?«, fragte Jensen.
    Ahnfelder stand ächzend auf und trat an den Kaffeeautomaten. »Ich brauch erst mal einen Kaffee.«
    Struller zog die Nase hoch. »Sehen Sie. Bei uns ist das ähnlich. Wir haben auch viel zu tun.«
    Ahnfelder spannte seine bestialischen 1,65 Meter an, schien etwas erwidern zu wollen, zuckte dann aber nur mit den Achseln. »Es ist so, Rempe hat seit zwei Monaten an einer Story gearbeitet. Er hat mir gesagt, das sei ein ganz dickes Ding, ein ganz heißes Eisen. Unsere Zeitung würde von ihm eine Topstory auf einem Silbertablett serviert bekommen.«
    »Was für eine Story?«, fragte Jensen.
    »Eine Topstory! Können wir immer gebrauchen.«
    »Geht es ein bisschen konkreter?«, flüsterte Struller.
    »Ich weiß keine Details. Aber auf Rempe war bei solchen Sachen immer Verlass, der hatte ein gutes Näschen. Ich habe ihm den Rücken freigehalten. Tatsächlich habe ich ihn seit über zwei Wochen nicht mehr gesehen.«
    Strullers Augenbrauen zogen sich zusammen, und ein dumpfes Knurren grollte ihm über die Lippen.
    »Wirklich, ich habe keine Ahnung«, beeilte sich Ahnfelder. »Sollte eine ganz sensible Sache sein. Nicht ungefährlich. Ich hab von ihm nur diese paar Infobrocken bekommen.«
    Wohl nicht ohne Grund, dachte Jensen.
    »Mehr weiß ich wirklich nicht«, beteuerte der Redakteur nachdenklich und sichtlich nervös.
    »Wann und wo haben Sie Jürgen Rempe zuletzt gesehen?«, hakte Jensen nach.
    »Äh, das war vor zwei Wochen. Am 21. Ich erinnere mich genau. Zufällig haben wir uns getroffen. Im Hofgarten. Zufällig.«
    »Und?«
    »Nichts weiter. Wir haben uns gegrüßt. Rempe war guter Dinge, hat aber keine Details seiner Story preisgegeben. Ich habe auch gar nicht lange nachgefragt, Rempe war da eigen, machte immer aus allem ein riesiges Geheimnis.«
    Struller pumpte Luft in seinen Brustkorb. »Zufällig im Hofgarten getroffen? Ahnfelder, das können sie der Oma verklickern, aber nicht mir. Niemanden trifft man zufällig im Hofgarten!«
    »Mehr hab ich nicht«, beharrte der Redakteur und nippte am Becher Kaffee.
    »Du verheimlichst uns was«, behauptete Struller. »Ich möchte Rempes Schreibtisch sehen.«
    Ahnfelder lachte. »Ohne Durchsuchungsbeschluss? Keine Chance, Cowboy!«
    Jensen konnte es nicht fassen. »Ihr Kollege ist tot. Und wir untersuchen den Fall! Liegt Ihnen nichts daran, dass wir den Fall zügig aufklären?«
    Ahnfelder schüttelte den Kopf. »Darum geht es nicht. Keiner wühlt hier in der Redaktion herum. Tot oder nicht tot, Jürgen würde das genauso sehen. Nichts gibt es hier, verstanden?«
    »Abwarten«, flüsterte Struller. »Wir melden uns!«
    »Ihr braucht euch hier nicht zu melden. Macht einfach euren Job«, bleckte Ahnfelder, ohne die beiden Polizisten anzusehen.
    »Worauf du dich verlassen kannst«, schob Struller hinterher.
    Die Polizisten verließen das Büro. Struller schloss hinter sich die Tür und trat an den Empfangstresen. Die Dame war immer noch aufgelöst.
    »Sie mochten Jürgen Rempe?«
    »Ja.«
    »Ich auch«, erklärte Struller leise und überraschte damit seinen Praktikanten. »Leider war Hanno Ahnfelder nicht sehr auskunftsfreudig.«
    »Er hat es nicht so mit den Staatsorganen. Alte Schule.«
    »Sie können uns nicht weiterhelfen? Worum es bei Rempes Ermittlungen ging?«
    Sie warf einen Blick auf die geschlossene Tür. »Nein …«
    »Rempe und Ahnfelder haben sich am 21. des letzten Monats im Hofgarten getroffen. Worum ging es da?«
    Noch einmal der prüfende Blick zur Bürotür. Sie gab sich einen Ruck. »Ich weiß nichts Genaues, aber vor ungefähr zwei Monaten hat Jürgen den Anruf einer jungen Frau bekommen, die ab dann regelmäßig angerufen hat.«
    »Eine junge Frau. Deutsch?«
    »Deutsch, ohne Akzent. Zum Alter kann ich nicht viel sagen, sie war am Apparat ganz knapp. Sie rief immer auf Jürgens Handy an, und ich bin nur einmal aus Versehen drangegangen, weil ich in einer anderen Geschichte

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