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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Halteverbot!«, rief Oma Blockwart.
    »Was? Sie sind alt und bald tot?«, rief Struller zurück. Nörgelige Fenstergucker gingen ihm immer sofort auf den Nerv.
    »Flegel! Ich zeig Sie an!«, empörte sich die Frau.
    »Was? Sie haben nich mehr lang?«, fragte Struller besorgt nach.
    Die Frau verschwand, das Fenster wurde zugezogen.
    Struller schüttelte verächtlich den Kopf. »Dieses ewige Denunziantentum. Furchtbar. Ich weiß, das ist Teil der deutschen Kultur, und das kriegste nicht raus, aber ich finde es schrecklich!«
    Schnell hasteten sie über die Ludenberger Straße und standen vor dem Haus, in dem Jürgen Rempe seine Bleibe hatte. Zur Haustür führten drei abgetretene Steinstufen hinauf. Eine ordentlich beschriftete Klingelleiste. Die Haustür war geschlossen. Jensen stieg links des Eingangs auf die Zehenspitzen, schaute durch ein Fenster im Erdgeschoss und sah in der Wohnung einen älteren Mann, der dort in einem Sessel saß und die Zeitung las. Wenn die Klingelschilder richtig angeordnet waren, musste das ein Herr Kaminski sein.
    »Klingel mal bei
Kaminski
. Der ist zumindest zu Hause.«
    Struller betätigte die Klingel. Aber der Alte rührte sich überhaupt nicht. Jensen schaute verdutzt ins Fenster, der Kerl hatte nicht mal gezuckt. Er gab Struller ein Zeichen, noch mal zu klingeln. Struller versuchte es mit hektischen Intervallen und dem SOS-Signal. Nichts. Jensen schniefte. Selbst er hatte trotz des beträchtlichen Verkehrslärms die Klingel bis nach draußen vors Fenster gehört. Jetzt fing auch der feine Nieselregen an, ein bisschen unangenehm zu werden.
    »Jensen, bist du sicher, dass der Alte lebt?«, rief Struller herüber.
    »Der lebt. Der tut nur nichts.«
    »Hat er ein Messer in der Brust?«
    »Kein Messer. Er hängt auch nicht an der Decke, sondern sitzt in einem Sessel und liest die Zeitung«, sagte Jensen genervt.
    Struller blickte skeptisch in seine Richtung. »Wir können ja mal tauschen.«
    Taten sie dann auch.
    »Hau noch mal auf die Taste!«
    Jensen schellte lang und ausgiebig, Struller hämmerte gegen Scheibe und Fensterrahmen. Plötzlich bewegte sich der Mann. Allerdings blickte er lediglich verwirrt zum Telefon, schüttelte den Kopf und widmete sich wieder den Neuigkeiten.
    »Das gibt’s doch gar nicht. Das macht der Kerl doch mit Absicht.« Strullers Gesichtsfarbe wechselte in tiefes Dunkelrot, kleine Äderchen leuchteten bläulich. »Ich schlag jetzt die Scheibe ein!«
    Jensen klingelte erneut.
    »Er bewegt sich«, stoppte Struller sich. »Mann, der Trottel ist jetzt tatsächlich ans Telefon gegangen. Das gibt’s nicht. Dem schieß ich ein Loch in die Scheibe. Mal sehen, ob er es dann rafft.«
    Jensen sah entsetzt, dass Struller mit der linken Faust weiter gegen die Scheibe hämmerte, aber mit der rechten Hand tatsächlich an seinem Holster herumnestelte.
    »Er hat mich gesehen«, konnte Struller aber im gleichen Moment verkünden. »Glück gehabt.«
    Jensen stellte sich neben Struller, der Mann trat von innen ans Fenster und kippte es auf. »Was soll das? Wollen Sie meine Scheibe einschlagen? Ich sollte die Polizei anrufen«, beschwerte sich Kaminski in deutlich gehobener Lautstärke.
    »Die Polizei ist schon da, lassen Sie uns rein!«, brüllte Struller.
    »Was? Wieso? Haben Sie einen Ausweis? Warum haben Sie denn nicht einfach geklingelt?«, schrie Kaminski.
    Jetzt bekam Jensen Angst um Struller. Und um den alten Kaminski. Sicherheitshalber schob er sich zwischen seinen Kollegen und das Fenster, zog seinen Ausweis und deutete auf die Haustür. Kaminski nickte, verschwand und öffnete gefühlte Stunden später die Haustür.
    »Das ging ja flott«, grüßte Struller.
    »Polizei? Was wollen Sie denn? Ich habe nichts angestellt. Mein Auto steht unversehrt in der Garage, können Sie gerne gucken.«
    »Wir wollen nicht an Ihr Auto, sondern nur ins Haus«, erklärte Jensen.
    »Wieso?«, fragte der Mann mit krachender Stimme.
    »Wir müssen was nachgucken.«
    »Was denn?«
    »Dienstlich«, brüllte Struller
    »Aha. Und was?«, schrie Kaminski zurück.
    »Wir müssen zum Herrn Rempe!«
    »Warum klingeln Sie nicht bei dem?«
    »Er macht nicht auf«, bölkte Struller.
    »Wissen Sie doch gar nicht, wenn Sie da nicht klingeln«, keifte Kaminski.
    Struller klappte der Mund auf.
    »Kann ich weiterhelfen?«, rief eine junge Frau von oben, deren Kopf über ihnen im Treppenhaus erschien.
    »Oh ja«, flüsterte Struller dankbar.
    Beide quetschten sich ohne weitere Erklärungen an Kaminski

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