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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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vorbei ins Treppenhaus. Die Dame wohnte in der zweiten Etage, die Wohnung am Treppenabsatz links mit dem Türschild
J. Kroppik
. Die Wohnung rechts gehörte
J. Rempe
.
    »Polizei«, sagte Jensen und zeigte seinen Dienstausweis.
    »Kroppik«, entgegnete die junge Frau
    Als Jensen ihr vertraulich mitteilte, dass Rempe, nun ja, verstorben war, brach die Dame in lautes Schluchzen aus.
    »Kannten Sie sich gut?«, fragte Jensen.
    »Was heißt gut? Wir sind, beziehungsweise waren seit gut vier Jahren Nachbarn. Wenn er mal verreist war, hab ich mich immer um seine Pflanzen gekümmert. Er hat nämlich dreizehn Bonsais«, erklärte sie mit zitternder Stimme. »Deshalb habe ich auch einen Schlüssel für seine Wohnung.«
    »Oh, das passt sehr gut, den Schlüssel bräuchten wir dann mal, die Wohnung müssen wir uns ansehen«, mischte sich Struller ins Gespräch.
    »Wir melden uns nachher noch mal bei Ihnen«, fügte Jensen hinzu.
    Eine Minute später ließ sich Rempes Wohnungstür mit dem Reserveschlüssel problemlos öffnen. Abgestandene, muffige Luft ballte sich zur Faust und schlug ihnen entgegen.
    Die Wohnung bestand aus einem riesigen Wohnzimmer, in das man unmittelbar eintrat, mit offener Wohnküche. Von dort gingen rechts zwei Zimmer ab, ein Schlaf- und ein Arbeitszimmer. Links führte eine Tür ins Bad. Im Wohnzimmer entdeckte Jensen ein drei Meter langes Regal, auf dem sich die besagten dreizehn Bonsai-Bäumchen brav aneinanderreihten. Alle Fenster, einschließlich eines Dachfensters, waren geschlossen, prächtige 35 Grad hatte die Dachwohnung sicher zu bieten, mindestens.
    »Heiß hier«, stöhnte Struller dann auch.
    Die Wohnung war zweckmäßig geschnitten, nur spärlich möbliert und nicht besonders groß. Ein Schreibtisch im Wohnzimmer kam derartig aufgeräumt daher, dass nicht ansatzweise etwas Interessantes zu erwarten war. Jensen kämpfte sich gleichwohl durch die Unterlagen und fand natürlich nichts. Nach einer knappen Stunde waren die beiden Ermittler mit ihrer Durchsuchung fertig.
    »Das einzig Lebendige hier sind die Bonsai-Blumen«, stellte Struller enttäuscht fest.
    »Bäume«, korrigierte ihn Jensen. »Bonsai-Bäume, keine Blumen!«
    »Klugscheißer«, zischte Struller. »Der Kühlschrank ist so gut wie leer, und selbst die Spinnen hängen tot im Netz. Wir hauen hier wieder ab, versiegeln die Wohnung und machen uns vom Acker.«
    Jensen tat wie geheißen, und beide traten den Rückweg an.
    »Ich notier mir noch kurz die Personalien von der Kroppik«, erklärte Jensen.
    Auf Klingeln öffnete die junge Frau sofort. Irritiert stellte Jensen fest, dass sie ihn mit einem zum Turban gebundenen, rosafarbenen Handtuch die Tür öffnete. »Ich habe noch eine Verabredung, äh, gleich.«
    »Dauert nicht lange«, sagte Jensen und notierte sich schnell Name und Telefonnummer. »Wann haben Sie Herrn Rempe das letzte Mal gesehen?«
    Sie kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. »Also, zwei Wochen ist das schon her. Muss ein Freitag gewesen sein.«
    »Sollten Sie sich wieder um die kleinen Bäumchen kümmern?«
    »Hat er nichts von gesagt. Die Bonsais sind allerdings hartnäckige Burschen, die kommen locker ein paar Wochen ohne Wasser aus.«
    »Hatte Herr Rempe in letzter Zeit Besuch?«
    Die Frage war ihr sichtlich unangenehm. »Also …«
    »Ist für unsere Ermittlungen relevant, wir klopfen routinemäßig alles ab.«
    »Also, nein, da ist mir niemand aufgefallen. Ich habe natürlich auch nicht rund um die Uhr drauf geachtet, aber ich glaube, Herr Rempe hatte insgesamt sehr wenig Besuch. Oder Kontakt, also, eine Freundin hat er meines Wissens nicht gehabt. Deshalb musste ich mich ja auch um die Pflanzen kümmern.«
    »Gut. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, melden Sie sich bitte.«
    »Mach ich.«
    Jensen verabschiedete sich, folgte Struller die Treppe runter und bemerkte überrascht, dass Kaminskis Wohnungstür offen stand. Hatte sich sein Chef doch etwa hinreißen lassen und …
    Jensen hörte laute Stimmen. Zügig ging er in die Wohnung hinein. Er traute seinen Augen nicht. In der Küche saßen Struller und Kaminski, jeder ein Pinneken Braunes in den Fingern. Zwischen ihnen stand eine Flasche Killepitsch auf dem Tisch. Die beiden Männer prosteten sich zu.
    Struller entdeckte ihn, knallte das leere Gläschen auf den Küchentisch und schrie: »So, mein Kollege ist mit der Befragung fertig. Ich muss jetzt auch wieder.«
    »Ja, dann!«, brüllte Kaminski. »War nett, Sie kennen gelernt zu haben!«
    »Ganz

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