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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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zusammen. Natürlich,
Spanish Bronco
. Spanisches Pferd! Sein Chef war vor der Verwendung als Leiter des Dezernats für Todesermittlungen Chef der Reiterstaffel gewesen. Der kannte sich mit Pferden aus. Nur mit Pferden übrigens …
    »
Spanish Bronco
ist ein Aufputschmittel. Mit dem Saft werden Pferde heiß gemacht, damit sie richtig aggressiv werden. Hat die gleiche Wirkung wie Doping. Das Mittel ist natürlich seit Jahren verboten, wird aber in Osteuropa immer noch eingesetzt.«
    »Ach.«
    »Ja. Wird auch hier noch aus dem Osten eingeschmuggelt. Seriöse Züchter arbeiten mit diesem Mittel natürlich nicht, aber in gewissen Szenen ist das Zeug durchaus ein Begriff.«
    Struller kratzte sich am Kopf. »Das funktioniert bei Pferden. Was ist mit Hunden?«
    Hengstmann lachte. »Da tut es das Zeug sicher auch. Aber da muss ich warnen. Gibt man das Mittel irgendwelchen Pferden, dann laufen sie schneller. Aber Hunde dürfte das Mittel in wahre Bestien verwandeln. Und wo soll da der Sinn sein?«
    In Strullers Kopf formten mehrere Puzzleteile gerade ein Bild. Kein schönes.
    Hengstmann fuhr fort. »Hunderennen sind ja auch eher ein rein englisches Thema.«
    »Und was ist mit so ´nem Hundekampf?«
    Hengstmann stutzte. »Die sind doch verboten!«
    Struller griff zum Hörer.
    »Spurensicherung«, meldete sich die Kollegin aus dem Vorzimmer von Faserspuren-Harald.
    »Ich habe hier ein Fläschchen
Spanish Bronco
. Das ist ein sehr sensibler Spurenträger.«
    »Ich bin auch sehr sensibel«, summte die Kollegin fröhlich.
    »Ja. Und ich kann bei dir auch gerne ein paar Spuren auftragen. Soll ich?«
    Schweigen. Hengstmann blinzelte und sah so aus, als würde er sich gerade vornehmen, den interkollegialen Umgangston demnächst in einer Dienstanweisung zum Thema zu machen.
    »Hier muss einer vorbeikommen, der Spuren sichert. Fingerabdrücke, Speichel an einem Briefumschlag und DNA oder so was. Das Ganze am besten sofort. Zimmer 1321. «
    »Ich schicke eine arme Sau, jemanden, der allgemein in Ungnade gefallen ist.«
    »Perfekt«, antwortete Struller, aber da hatte die Kollegin schon aufgelegt.
    In diesem Moment flog die Tür auf. Hengstmann zuckte zusammen.
    »Jensen!«
    »Tag, äh, guten Morgen, Herr Hengstmann. Pit, die Kollegen aus Lohausen haben Manni Freese festgenommen und sind mit dem auf dem Weg hierher.«

    Manfred Freese saß Struller und Jensen gegenüber. Er trug eine schwarze, an den Seiten geschnürte Lederhose und Turnschuhe. Beine und Schuhe streckte er ihnen unterm Vernehmungstisch entgegen. Ganz relaxed. Eine teure Sportjacke hing über dem Stuhl. Sein weißes Camp-David-Hemd stand weit offen und legte die den Polizisten aus der Kriminalakte bekannte, sich den Hals hoch schlängelnde Kobra frei. Schon beeindruckend, wie es dem Tätowierer gelungen war, den stechenden Blick der Kobra grün und bohrend wirken zu lassen. Sah nicht gut aus, fand Struller. Cool, fand Jensen. Freese rappelte mit den Handschellen an seinen Gelenken.
    »Die bleiben erst mal dran«, erklärte Struller.
    »Habt ihr Angst, dass ich wieder weglaufe?«, grinste Freese und spielte auf Jensens Verfolgung durch Bilk an.
    »Hier fahren keine Straßenbahnen, diesmal würde ich dich kriegen.«
    »Wette?«
    Struller räusperte sich. »Weglaufen ist ein gutes Stichwort, Freese. Warum bist du vor uns weggelaufen. Wir sind Polizisten, wir sind die Guten.«
    Freese zuckte müde mit der Schulter. »Das war eine Verwechslung.«
    »Du hast gedacht, wir sind von der GEZ?«
    »Ich habe vor zwei Monaten eine Braut kennen gelernt, ein echt heißes Eisen. Sie ist die feste Schnalle eines Motorradfreundes. Motorradfreund, ihr versteht?«
    »Motorrad. Ist mir ein Begriff.«
    »Der Kerl hat schon wegen Totschlags gesessen, könnt ihr nachprüfen. Und als sich dann jemand von außen an meiner Tür zu schaffen gemacht hat, da habe ich befürchtet, dass mich genau dieser böse Mensch besuchen will. In Begleitung seiner Freunde. Die sind mit ihrem Eigentum nämlich pingelig. Da bin ich sicherheitshalber hinten raus und abgehauen.«
    »Der Irrtum hätte sich leicht aufklären lassen. 110 anrufen und schon gibt es eine kompetente Auskunft. Stattdessen tauchst du zwei Nächte lang unter und kommst nicht nach Hause.«
    »Ihr habt meine Bude überwacht?«
    »Wir waren so frei.«
    Freese schniefte. »Ich habe nicht nur ein Eisen im Feuer, wenn ihr versteht, was ich meine. Ich hielt es für angebracht, nicht zu Hause zu übernachten. War kein großes Ding für mich, mal auf

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