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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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anderes Thema, er hat stark geraucht, das ist ungesund.« Der Arzt nahm einen tiefen Zug.
    »Den Teil mit der Lunge habe ich verstanden, Doc. Sonst nichts. Geht das etwas genauer?«, fragte Struller ungeduldig.
    »Der Leichnam wies viele Wunden auf. Biss-, Kratz- und Reißwunden. So was habe ich in der Form noch nie gesehen.«
    »Was für ein Tier?«, fragte Jensen.
    »Ich habe exakt vierunddreißig Bisse gezählt. Einige sind einzeln platziert, viele jedoch überlappend. Davon die meisten an den Armen und an den Handinnenflächen.«
    »Abwehrverletzungen«, wertete Struller die Information und jagte einen Rauchkringel in die frische Mailuft.
    »Richtig. Rempe wollte sich schützen. Welches Tier, kann ich nicht sagen. Er sieht aus, als sei er den Löwen zum Fraß vorgeworfen worden.«
    Vor Jensens geistigem Auge erschienen Bilder, die er gar nicht gut fand, aber es wollte ihm nicht gelingen, in seinem Kopf das Entstehen einer blutigen Fotostrecke zu verhindern.
    »Hier und da fehlt ein Stück Extremität, aber sonst ist noch alles dran. Es wurden allerdings gleich mehrere Schlagadern durchtrennt, unter anderem die am Hals. Spätestens das war auf jeden Fall tödlich.«
    »Dann wurde er zu Tode gebissen?«, fragte Struller.
    »Wenn man derart verletzt wird, schaltet der Körper automatisch ab. Das macht es nicht besser, aber irgendwann – schon recht früh – wird Rempe nichts mehr mitbekommen und keine Verletzung mehr gespürt haben.«
    »Ein schwacher Trost«, flüsterte Jensen.
    »Zu Tode gebissen. Doc, sag schon, was für ein Tier? Ich meine, ein Schweinebiss sieht doch anders aus als wenn eine Schnappschildkröte zuschnappt«, fragte Struller und zerquetschte schnaufend seine Kippe in der Schale.
    Doc Stich schniefte. »Die einzelnen Wundränder sind im Durchmesser auffallend klein und fast kreisförmig. Und sehr spitz. Kennst du diese Piekser, mit denen man Löcher in Büchsenmilchdosen macht?«
    »Ich trinke meinen Kaffee zwar schwarz, aber ich weiß, was du meinst.«
    »So ähnlich sehen die Wunden aus, nur sind sie tiefer.«
    »Also doch keine Bisswunden? Müssen wir nach einer Waffe suchen?«
    Doc Stich schüttelte den Kopf. »Es gab vor einigen Jahren einen Fall in Halle an der Saale, von dem ich neulich noch gelesen habe. Da hat so ein Irrer ein menschliches Gebiss auf einer Zange befestigt und seinen bereits toten Opfern Bisswunden zugefügt. Warum auch immer. So was hätte auch infrage kommen können, aber ich habe neben diesen gebissähnlichen Einstichen ja auch die Kratzspuren gesichert, die eindeutig tierischen Ursprungs sind.«
    »Krallen.«
    »Ja. Trotz der merkwürdigen Bissspuren glaube ich daher trotzdem, dass es sich um Hundebisse handelt.«
    »Hundebisse? Warum denn jetzt Bisse vom Hund?«, fragte Struller.
    »Ich habe noch was festgestellt, was mich zu genau dieser Annahme führt. Kommt mit!«
    Der Arzt zertrat seine Kippe und führte die beiden Polizisten ins Labor zurück und dort an eine von hinten hell beleuchtete Tafel mit Fotos. »Ich hatte ja von meinen Problemen bei der Untersuchung des Blutes aus der Parkhalle erzählt, dass vier der acht Proben kein aussagekräftiges Ergebnis hatten. Jetzt weiß ich warum.«
    »Waren es doch zwei Menschen?«
    »Zwei ja. Aber nicht Menschen.« Doc Stich tippte nacheinander auf mehrere seiner Fotos. »Hier, ganz klar Menschenblut und hier: Hundeblut.«
    Der Gerichtsmediziner winkte beide an ein Mikroskop und deutete Jensen an hineinzugucken. Dann wechselte er das Glasplättchen und schob ein weiteres darunter. »Siehst du den Unterschied?«
    »Ehrlich gesagt, äh, nein.«
    Doc Stich blickte seufzend Struller an. »Was lernen die eigentlich auf der Polizeischule? Ihren Namen tanzen?«
    »Rechtlichen Kram und so was, unnützes Zeug«, grummelte Struller.
    »Die Blutkörperchen haben eine ganz andere Form. Das erste war das Blut eines Menschen, dann Hundeblut«, erklärte der Arzt.
    »Ach.« Jensen rieb sich die Schläfe. »Vielleicht haben wir es hier ja auch mit einem Hundemensch zu tun. Oder mit einem Werwolf? Anubis, der Hüter der Unterwelt.«
    Doc Stich verdrehte die Augen.
    Struller erklärte. »Er war längere Zeit giftigen Gasen ausgesetzt. Er fährt einen Gemüsetransporter. Anubis kann natürlich sein, aber ich glaube, es war so: In der Parkhalle unter dem 4004 hat es einen Kampf gegeben. Hund gegen Mensch. Beide verletzen sich gegenseitig und bluten. Das Blut vermischt sich. Dafür sprechen auch die Schleif- und Kampfspuren im Blutbild, von

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