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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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auch hinter Gitter, aber der hat einen festen Wohnsitz, geht einer mehr oder weniger geregelten Arbeit nach, den kriegen wir nicht in Untersuchungshaft. Deshalb brauchen wir ihn gar keinem Haftrichter vorzuführen, die vergebliche Mühe können wir uns sparen.«
    »Und was jetzt?«, fragte Jensen.
    »Freese ist abgezockt. Kalt wie eine Hundeschnauze, der hat sich unter Kontrolle. Grundsätzlich traue ich dem alles zu. Das Kokain wird ihm gehört haben, aber erst mal können wir ihm nichts, deshalb lassen wir ihn laufen. Lass mich dir mal mit all meiner Erfahrung sagen: Was gut ist, kommt wieder!«
    »Okay. Wir haben vier Männer mit Schlüssel zur Diskothek. Manni Freese jetzt mal außen vor gelassen, bleiben Miro Pesic und Tim Winters, die beide ein Alibi haben. Wenn es nicht einen großen Unbekannten gibt, muss Werner Weißblech uns weiterhelfen.«
    Struller tippte Jensen auf die Brust. »Genau. Du regelst das mit Freeses Freilassung und schreibst die Vernehmung. Ich werde Werner Weißblech im Krankenhaus besuchen.«

    Das Martinuskrankenhaus, in dem Weißblech lag, war nicht weit entfernt. Die Sonne schien, und Struller ging das kurze Stück zu Fuß. Zwei, drei Kippchen rauchend ließ er sich die Vernehmung von Manni Freese noch mal durch den Kopf gehen und stieg wenig später die beiden Stufen zum Eingang des Hospitals hinauf. Links am Empfang ließ er sich den Weg zur Station erklären, auf der Werner Weißblech mit seiner kaputten Hüfte liegen sollte. Die Station in der zweiten Etage hatte er kaum betreten, als er bereits im Flur von einer energischen Krankenschwester angesprochen wurde. Das Schildchen an ihrem weißen Kittel stellte sie als
Schwester Irmtraud
vor.
    »Ah, da sind Sie ja schon. Zu Fuß? Die ganzen Treppen?«
    Struller stutzte. »Äh …«
    »Alleine?«
    »Ja …«
    »Mit dieser Hüfte? Da wird die Operation aber auch allerhöchste Zeit. Die Leute warten immer bis ganz zuletzt. Kerl, die Hüfte steht aber auch so was von schief.«
    »Meine Hüfte?«, fragte Struller überrascht.
    »Das tut ja schon weh, wenn man hinguckt. Man kriegt direkt Angst, dass Sie beim Gehen umkippen!«
    Struller sah betroffen an sich runter. Meinte die ihn?
    »Das Becken steht so krumm, da müssten sie eigentlich ständig im Kreis laufen!«
    »Äh …«
    »Ich habe gedacht, man schiebt Sie hierher«, erklärte die Frau in Weiß. »So wie Sie aussehen, wäre das ja auch das Mindeste gewesen.«
    »Also …«
    »Ich werde mal ein ernstes Wörtchen mit denen bei der Aufnahme reden. Haben Sie keine Tasche dabei? Die Unterlagen auch nicht? Na klasse. Privatpatient sind Sie nicht. Das sehe ich sofort.«
    Struller überlegte kurz, der Krankenschubse den durchsichtigen Schlauch vom Tropf um den Hals zu legen und kräftig zuzuziehen.
    Aber dann öffnete sich die Tür zur Station ein weiteres Mal. Ein blasser Pfleger mit roten Wangen und fransigem Bart schob einen Mann im Rollstuhl herein. »Wir sind es. Eine Aufnahme. Wir sind …«
    »Alles der Reihe nach. Erst dieses arme Menschenkind hier. Der Mann gehört sofort flachgelegt.«
    Struller holte tief Luft. »Flachgelegt? Pass mal auf, du Karbolmaus. Ich bin nicht krank, sondern von der Polizei. Ich will hier auch nicht einziehen, sondern den Herrn Werner Weißblech befragen.«
    »Ach?«
    »Ja, ach.«
    Die Krankenschwester schüttelte ärgerlich den Kopf. »Warum sagen Sie denn nichts? Halten hier den Verkehr auf. Weißblech ist Zimmer 216.«
    Struller drehte sich wortlos weg.
    »Bei Gelegenheit sollten Sie sich aber mal wirklich ihre Hüfte angucken lassen!«
    Struller drehte sich noch mal um, zog seine Knarre aus dem Holster und schoss ihr zweimal in den weißen Kittel. Blut färbte die strahlend weiße Berufstracht knallrot. Nein. Kein Blut, kein Schuss. Vorsichtshalber hatte Struller sich noch nicht mal umgedreht. Stattdessen ging er zügig ins Zimmer 216 und stieß kräftig die Tür auf.
    Im Zimmer standen zwei Betten. Es roch dumpf und muffig und fies nach Schweißfüßen. Zwischen den Betten stand mit gekrümmtem Rücken eine männliche Person um die Sechzig im grün-weiß gestreiften Pyjama und mit Schlappen an den Füßen. Er war unrasiert, seine Haare lagen wild und waren ein einziges Schlafnest. Das musste Werner Weißblech sein.
    »Guten Tag«, grüßte Struller.
    »Ich lieg im Bett am Fenster«, grüßte der Mann zurück.
    »Tun Sie nicht. Sie stehen genau zwischen den beiden Betten.«
    »Was?«
    »Ich bin Polizist und kerngesund. Aber ich hab ein paar Fragen an

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