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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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dritten Etage. Ein wenig außer Atem warf er sich in den Bürostuhl und riss das braune Päckchen auf.
    Ein kleines, braunes Medizinfläschchen kullerte aus dem Umschlag auf seinen Schreibtisch. Mit seinem Kugelschreiber drehte Struller das Fläschlein so, dass er das Etikett lesen konnte und stutzte. Ein Tigerkopf mit aufgerissenem Maul und scharfen Reißzähnen.
    »
Spanish Bronco

    Das gleiche Etikett wie das, das Faserspuren-Harald in Rempes Schuhspitze gefunden hatte. Was hatte das denn zu bedeuten? Er beugte sich über die Flasche, sie war gefüllt. Zu bedeuten hatte das auf jeden Fall, dass jemand mit Informationen zum Mordfall soeben mit ihm Kontakt aufgenommen und ihm eine Botschaft hatte zukommen lassen. Erst ein Hinweis von Rempe, jetzt noch mal der gleiche Wink. Er sah vorsichtig in der Tüte nach, ob drinnen noch ein Briefchen oder sonst was steckte, aber der Umschlag war leer. Schnell tippte Struller die Telefonnummer vom Pförtner ins Telefon.
    »Ja?«
    »Struhlmann hier. Ich muss wissen, wer das Päckchen bei dir abgegeben hat!«
    »Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich nicht …«
    »Konzentrier dich! Hast du irgendeine Idee?«
    »Viele, aber keine, die dich weiterbringt. Ich habe keinen blassen Schimmer, wer das gewesen sein könnte. Das war gegen sieben, da rennen die mir hier die Bude ein.«
    »Ist der Eingangsbereich videoüberwacht?«, fragte Struller.
    »Gott, nein!«
    »Warum nicht? Heutzutage wird doch alles überwacht.«
    »Äh …«
    Struller legte auf. »Mist.«
    Die Tür ging auf. »Guten Morgen, Kollege Struhlmann«, grüßte ihn fröhlich sein Chef, Kriminaldirektor Ferdinand Hengstmann.
    »Abwarten!«, grüßte Struller zurück.
    Hengstmann war ein netter Kerl, aber sein Erscheinen bedeutete meistens nichts Gutes. »Kollege … Äh, ich komme wegen des Müllwagens.«
    Aha, dachte Struller.
    »Der stand da im Weg.«
    »Nachdem die Kollegen der Spurensicherung mit dem Wagen fertig waren, ist der Wagen sofort wieder freigegeben worden«, konstatierte Struller, er sah keinen Grund für irgendeine doofe Beschwerde.
    »Schon, aber im Grunde genommen hat ein Müllwagen – Spurenträger hin oder her – im Innenhof eines Polizeipräsidiums nichts zu suchen.«
    »Das sehe ich ähnlich«, pflichtete Struller bei.
    »Äh …«
    »Es ist nur so, dass vorne bei den Besucherparkplätzen nichts frei war«, fuhr Struller fort. »Und die Leiche hinten im Müllwagen war streng genommen ja auch kein Besucher.«
    Hengstmann blinzelte irritiert. »Was ich eigentlich sagen will: Mehrere Kollegen sind mit der dringenden Bitte an mich herangetreten sicherzustellen, dass die ihren Dienstfahrzeugen zugewiesenen Parkflächen zukünftig nicht mehr tagelang blockiert werden, damit sie nicht wer weiß wo mit ihren Zivilwagen parken müssen.«
    »Einigen Kolleginnen und Kollegen tun ein paar Schritte zusätzlich ganz gut«, flüsterte Struller.
    Das Gesundheitsmanagement war derzeit bei der Nordrhein-Westfälischen Polizei ein großes Thema!
    »Da haben Sie sicher recht, aber …«
    »Ich kann aber versprechen, das wird nicht noch mal passieren. Den nächsten Müllwagen, den ich beschlagnahmen muss, ramme ich durchs große Tor direkt rein in den Präsidentengarten. Da stört er nicht so.«
    Hengstmann holte tief Luft. »Herr Struhlmann, nun seien Sie doch nicht so empfindlich! Es ist ja nur, weil vorne auf den Parkplätzen seit einiger Zeit täglich aufs Neue ein Gemüsewagen mehrere Stellplätze blockiert. Dann sind ja noch drei Parkplätze gesperrt, weil das Husarendenkmal aufwendig durch Fachkräfte renoviert werden muss. Sie erinnern sich?«
    »Dunkel, ganz dunkel. Das mit dem Müllwagen hatte alles damit zu tun, dass die Kräfte der Spurensicherung ganz dringend im Landtag rumhingen, weil blöde Briefmarken weggekommen waren und Haralds Truppe deshalb nicht sofort an
meinem
Tatort erscheinen konnte.«
    »Das waren keine blöden Briefmarken, sondern welche der SPD.«
    »Ach so. War auf den Marken überall Willy Brandt drauf?«, fragte Struller bissig.
    »Nein, Sie wissen doch, was ich meine. Ich sag ja auch nur. Seien Sie demnächst so gut und …« Hengstmann stutzte. »Was ist das denn?« Er griff Richtung
Spanish Bronco
.
    Strullers rechte Hand schoss nach vorne und riss sein Handgelenk hoch. »Nicht anfassen! Spurenträger!«
    »Oh. Hat das Zeug mit Ihrem Mordfall zu tun?«
    »Ja, können Sie damit was anfangen?«
    »
Spanish Bronco
. Natürlich.«
    Innerlich schlug Struller die Hände über dem Kopf

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