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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Jacke habe ich was. Wenn Sie so lange den blutverschmierten Hund halten wollen? Nein? Wollen Sie nicht? Dann warten Sie einen Moment, bis ich die Pfote verbunden habe. Wasser, Jessica!«
    Die Pflegerin reichte eilig den Wassereimer. Der Arzt reinigte die Pfote des ängstlich zitternden Hundes. Jensen ließ sich Jessicas Personalausweis zeigen, notierte sich die Personalien und beobachtete interessiert, wie der Arzt sorgfältig eine Schnittwunde versorgte und behutsam einen Verband anlegte. Der doofe Stationsarzt seinerzeit bei Jensens angeknackstem Unterarm hatte sich deutlich weniger Mühe gegeben.
    Jensen beugte sich zur Pflegerin. »Macht er ganz ordentlich, oder?«
    »Dr. Gerda ist ein Glücksfall für unsere kleine Hundezucht. So viel Leidenschaft findet man selten«, flüsterte sie zurück.
    Der Tierarzt durchschnitt ein Stück Verband, dessen Ende er stramm verknotete, und richtete sich auf. Seine Gehilfin rupfte sich die Einweghandschuhe von den Fingern.
    »So. Danke, Bianca. Fertig. Das darf sich nicht entzünden«, mahnte der Arzt.
    Jessica nickte. »Natürlich.«
    Dr. Gerda zog sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche und drückte Struller eine Visitenkarte in die Finger. »Ausweis habe ich nicht dabei. Vielleicht reicht das ja.«
    Struller las: »
Gerda
. Der Name ist aber nicht sehr männlich.«
    Der Tierarzt verdrehte die Augen. »Glücklicherweise sehe ich nicht aus wie eine Frau und habe einen Vornamen.
    »Thomas M. Gerda. Wofür steht das M.?«
    »Für Maria.«
    Struller sagte nichts.
    Jensen fragte nach den Personalien der Arzthelferin.
    »Bianca Groß«, erklärte diese leise, diktierte Jensen Geburtsdaten, Adresse und Handynummer in den Block und fing dann an, die Utensilien in einen großen Arztkoffer zu packen.
    Jensen wendete sich an Jessica Block und knüpfte an Strullers Frage an. »Sie arbeiten für Herrn Ronny Weißblech. Ist der auch hier irgendwo?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber der müsste jeden Moment kommen.«
    »Wie viele Hunde gibt es denn hier?«, fragte Struller.
    Statt zu antworten, rammte die Block sich energisch beide Fäuste in die Seite. »Moment mal. Sie kommen hier hin, stellen Fragen, notieren sich Personalien. Sie sind Polizisten, na gut, aber um was geht es hier?«
    Jensen nickte verstehend. »Das ist eine vollkommen berechtigte Frage, Frau Block. Leider dürfen wir sie Ihnen nicht so offen und umfassend beantworten, wie wir es gerne tun würden. Datenschutz. Nur so viel: Das sind allgemeine, erste Fragen, die Sie nicht beantworten müssen, die lediglich dazu dienen, uns einen groben Überblick über den Hintergrund zu verschaffen.«
    »Welchen Hintergrund?«
    »Eben die Frage nach Angestellten, sonstigen anwesenden Personen und nach den Tieren. Wie viele es hier gibt. So was.«
    Jensen hatte seinen unschuldigen Lämmleinblick ins Rennen gebracht. Auch wenn die Assistentin jetzt zögerlich antwortete, blieb ihr Blick skeptisch. »Zurzeit sind es genau sieben Hunde, die aber alle heute Abend abgeholt werden. Ganz junge Tiere. Aber das wechselt, oft sind es mehr.«
    »Welche Rasse?«, fragte Struller.
    »Berner Sennenhunde. So wie der Welpe, dem der Doktor gerade einen Verband angelegt hat.«
    »Kann ich mich hier mal umgucken?«, fragte Struller, der sich unter einer Hundezucht nicht wirklich was vorstellen konnte.

»Nein«, zog Jessica Block wieder eine Grenze. »Das geht so ohne Weiteres wirklich nicht. Die Tiere sind erst drei Wochen alt und extrem empfindlich. Da muss mein Chef sein Okay geben. Sonst komme ich in Teufels Küche.« Die rotblonde Frau hob den kleinen, verletzten Hund vom Tisch und trug ihn vorsichtig in einen kleinen Stall, wo sie ihn behutsam absetzte.
    Struller drehte sich zum Arzt. »So was wie Infektionsgefahr?«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Sie haben keine Ahnung, oder?«
    »Bei Briefmarken und Batik bin ich voll im Thema. Bei Hunden nicht so.«
    »Gerade wenn sie ganz jung sind, sind die Hunde anfällig«, erklärte der Arzt. »Mit Stammbaum reden wir hier über Werte von 1000 Euro pro Tier. Mindestens. Da können Sie sich vorstellen, dass niemand möchte, dass jeder Hinz und Kunz durch die Gegend stolpert und seine Keime verteilt.«
    »Kann ich. Ich nehme an, das Veterinäramt kommt regelmäßig.«
    Jessica mischte sich ein. »Wir sind Mitglied im Verband deutscher Hundezüchter. Diese Anlage ist als Zuchtstätte offiziell eingetragen.«
    Dr. Gerda ergriff eine zweite, kleinere Arzttasche. »Tja, ich bin dann mal weg. Zum Einstieg in die

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