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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    »Sie wissen doch, welchen Schlüssel ich meine?«, bohrte Struller.
    »Natürlich. Aber mein Vater besitzt eine Vielzahl von Schlüsseln. Hängen alle an einem Schlüsselbund im Flur. Keine Ahnung, welcher Schlüssel wohin gehört. Interessiert mich auch nicht. Und im Hafen bin ich mehr als selten und wenn, dann brauche ich keinen Platz in irgendeiner Parkhalle.«
    Struller drückte sein Kreuz durch. Entweder war Weißblech junior ahnungslos oder ein guter Schauspieler. »In der Parkhalle gab es wie gesagt einen Zwischenfall. Ein Hund hat zugebissen. Könnte einer von Ihren Hunden gewesen sein.«
    »Wohl kaum. Was sollen meine Hunde in der Disco?«, lachte Weißblech, und seine Assistentin grinste. »Keine Ahnung. Wir haben zurzeit zwei Muttertiere und fünf Jungtiere hier auf dem Hof, die wir in dieser Zuchtphase nicht trennen. Von denen kommt keiner für irgendeinen Zwischenfall infrage.«
    »Dürfen wir uns hier mal umsehen?«, fragte Jensen, dem der Mann in seinen teuren Designerklamotten eine Spur zu selbstgefällig und glatt daherkam.
    »Nein, das ist mir alles zu gefährlich. Das sind empfindliche Jungtiere. Die Gewinnspanne ist zwar sehr gut, aber die Kunden sind rar. Die Tiere werden obendrein heute Abend abgeholt, da möchte ich nicht, dass noch irgendwas dazwischenkommt. Schlimm genug, dass sich heute Vormittag einer der Welpen den Fuß aufgeratscht hat. Ohne Beschluss bitte ich Sie, das Gelände wieder zu verlassen.« Ronny Rodriguez formulierte die Abfuhr nicht mal unfreundlich.
    »Nun gut, wir sind hier fertig«, entschloss sich Struller zum Rückzug. »Ich glaube sowieso, dass wir hier falsch sind. Scheint alles seine Ordnung zu haben, wir gehen mehreren Spuren nach. Ich schicke heute Abend einen Kollegen bei Ihnen zu Hause vorbei, dem Sie bitte den besagten Schlüssel zum 4004 übergeben.«
    Weißblech zuckte mit den Schultern, Jessica lächelte höflich, die beiden Polizisten verabschiedeten sich.
    »Was hältst du von denen?«, fragte Jensen, als er in den Wagen stieg.
    »Schwer zu sagen. Ich blicke hier noch nicht durch.«
    »Ihn fand ich nicht unangenehm.«
    »Junger Kollege, keine Äußerlichkeiten! Aber ich hätte mich sehr gerne hier mal genauer umgesehen. Ich meine, allein schon die abgelegene Lage mit der Nähe zur Autobahn … Jedes Auto hört man meilenweit, bis zur Kuppe hoch hat jeder Gauner freie Sicht und sieht schon frühzeitig, wenn die Kavallerie naht. Da muss man ja auf die Idee kommen, irgendwas Krummes zu drehen.« Struller zog die Tür zu.
    »Möchtest du noch kurz bei deiner Freundin reinspringen? Immerhin hat sie uns neulich verschwiegen, dass ihr Sohn Ronny Zugriff auf einen Schlüssel zum 4004 hat. Wenn auch nur indirekt. Das hätte sie ruhig erwähnen können«, sagte Jensen und nickte Richtung Bertelsweg.
    »Demnächst«, sagte Struller. »Demnächst.« Stattdessen deutete er auf die Uhr im Armaturenbrett. »Aber du, mein junger Stecher, hast gleich eine Verabredung. Wahrscheinlich riechst du nach Hund, also solltest du dich vorher duschen.«
    »Das mache ich regelmäßig«, erwiderte Jensen. »Hat sich bewährt.«
    »Na, dann. Hauptsache, du stehst … morgen wieder auf der Matte. Setz mich am Präsidium ab, ich muss noch was nachschlagen. Du fährst gleich tatsächlich mit deinem Gemüsemobil zum Date mit Lena?«
    »Ja, sicher.«
    »Cool. Weißt du was, ich glaube, dass wir mit der Entdeckung dieser Hundefarm einen großen Schritt vorangekommen sind.«
    Struller schlug eine Ernte aus der Schachtel.
    »Ehrlich?«, fragte Jensen, der nicht den Eindruck hatte.
    Struller schob die Zichte zwischen die Lippen. »Ganz ehrlich.«

    »Nun denn.«
    Jensen hatte lange überlegt, wohin er Lena am heutigen Abend ausführen sollte. Es musste eine
gute
Adresse sein, so viel stand fest. Wenn schon, denn schon, da wollte er sich nicht lumpen lassen. Ein verträumt romantisches Lokal ging nicht, viel zu gefährlich, viel zu verbindlich. Er wollte die Skalpell schwingende Assistentin vom Doc Stich ja nicht heiraten! Oder einen solchen Eindruck erwecken.
    Eine kalte Dusche zum Abschrecken, ein bisschen Gel in die langen Haare gewuschelt und zu guter Letzt
Boss Bottled Night
aufgelegt. Seine braunen Wildleder-Schuhe kombinierte er mit einer ausgewaschenen Jeans und einem fliederfarbenen Hemd, bei dem er die obersten drei Knöpfe geöffnet ließ. Wer eine schöne Brust hat, soll sie zeigen!
    Christofs Gemüsewagen war ein grober Stilbruch, aber besser es roch im

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