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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Samstag vor dem 4004 gestanden hatte. Der Wagen fuhr in den Kreisverkehr am Stresemannplatz ein.
    »Bleib hinter dem Jeep!«
    »Sicher nicht, Mann. Nimmst du Drogen? Da vorne lass ich dich raus!«
    Jensen riss sein Portemonnaie aus der Tasche, zog einen Fuffziger unter die Insassenbeleuchtung des Taxis und klebte ihn aufs Armaturenbrett. »Reicht das? Was übrig bleibt, kannste behalten.«
    Der Taxifahrer reagierte extrem flexibel, gab Gas, heftete sich hinter den Jeep und brachte den übergroßen, grünen Duftbaum, der am Innenspiegel hing, mächtig ans Schaukeln.
    »Der Fahrer darf uns nicht bemerken.«
    »Der Freund deiner Ex?«, grinste der Mann, jetzt in deutlich besserer Stimmung.
    »Ist was Berufliches«, erklärte Jensen.
    »Von mir aus«, griente der Typ, ließ sich ein paar Meter zurückfallen, blieb aber am Fahrzeug dran.
    Jensen versuchte, irgendwas im Jeep zu erkennen, aber bis auf die Tatsache, dass es zwei Personen waren, die drin saßen, war durch die beschlagenen Scheiben, die Regentropfen und bei der Dunkelheit nichts auszumachen. Der Fahrer im Jeep fuhr zügig, hielt sich aber an die Verkehrsregeln.
    »Wenn es bis nach Mettmann geht, brauch ich einen Nachschlag«, erklärte der Taxifahrer.
    »So weit sind wir ja noch nicht«, sagte Jensen, als der Wagen von der Kettwiger Straße nach rechts auf den Höher Weg bog.
    In Jensens Kopf überschlugen sich die Gedanken. Kurz überlegte er, uniformierte Kollegen ranzuholen, damit die den Wagen überprüfen konnten. Immerhin war das Fahrzeug zur Insassenfeststellung ausgeschrieben. Andererseits wären die beiden Kerle im Jeep dann gewarnt, und er würde nicht erfahren, wo sie hinfuhren, was das Ziel war. Und das interessierte ihn schon sehr. Aber wenn es tatsächlich zwei Russen waren, dann könnte er ihnen nicht bis Moskau folgen.
    Jensen hielt inne. Aber, war das jetzt Zufall, hier auf diesen Jeep zu treffen oder … hatten die ihn womöglich observiert? Hatten die ihn und Lena beschattet? Schon im Restaurant? Bis an Lenas Wohnung? Jensen schüttelte den Kopf. Nein. Beschatten tun Profis und die hätte er nicht bemerkt. Das
musste
Zufall sein!
    Die Fahrt führte sie über die Automeile, durch das folgende Industriegebiet, dann nach links Richtung Bauhaus, schließlich an der Ampel nach rechts auf die Torfbruchstraße. Doch bis nach Mettmann? Nein. An der nächsten Kreuzung bog der Jeep verbotswidrig links ab. Würden sie dem Wagen jetzt folgen, würden die Insassen bestimmt auf das ihnen folgende Taxi aufmerksam.
    »Fahr geradeaus, aber langsamer!«
    Sie überquerten im Schritttempo den Kreuzungsbereich. Jensen verdrehte sich den Hals und behielt den Jeep im Auge.
    »Super!«
    Er klatschte in die Hände. Der Wagen hatte gleich nach dem Abbiegen angehalten, die Türen am Fahrzeug öffneten sich.
    »Halt an, ich steig hier aus!«
    »Mach ich. Bist du ein Bulle?«
    »Fast«, antwortete Jensen. »Da war die Tour ja doch spannender als gedacht, oder?«
    Der Taxifahrer lächelte mild mit indischer Gelassenheit und wischte mit flinkem Griff den Fünfziger vom Armaturenbrett. »Gerne wieder.«
    Jensen sprang aus dem Daimler, rannte zur Häuserecke und lugte durch den prasselnden Regen vorsichtig Richtung Jeep. Die Lichter am Wagen waren aus. Was machten die da? Jensen erkannte, dass die beiden Männer dabei waren, einen länglichen Gegenstand aus dem Jeep zu hieven. War das ein Teppich? Eine Holzrolle? Jensen konnte es nicht erkennen. Einer der beiden trat im Schein einer Straßenlaterne an eine rot gestrichene Tür. Was war das für eine Tür? Wo gehörte die hin? Gehörte sie zu der rot beleuchteten Kneipe ein bisschen weiter rechts? Was war das überhaupt für ein klobiger, grauer Betonklotz, in dem sich Tür und Kneipe befanden?
    Jensen kratzte sich die regennassen Haare. Wäre es jetzt Zeit, die Kollegen zu informieren? Oder wenigstens Struller? Die beiden Männer waren in diesem Bau verschwunden. Bau, Bau, Bau. Und ja, plötzlich fiel es ihm ein. Das musste der Gerresheimer Bunker sein. Der Bunker, der vor einiger Zeit in den Schlagzeilen gestanden hatte, weil ein Rockerclub sich dort in den Räumlichkeiten häuslich niedergelassen hatte. Ein paar Monate später entdeckte die Polizei bei einer Razzia im Inneren des Gebäudes eine professionell angelegte Drogenplantage. Die beiden Typen waren in genau diesen Bunker verschwunden.
    »Die Tür.«
    Jensen leckte sich aufgeregt die Lippen. Das sah so aus, als hätten die beiden die Tür einen Spalt weit offen

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