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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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das Ding schon zusammengesetzt!«
    »Auch gut!«
    Jensen hielt die Luft an. Oben wurde die Stahltür donnernd zugeschlagen, ein Riegel wurde kratzend vorgeschoben, die Männer kamen zurück Richtung Treppenabsatz. Jensens Finger umkrallten den Besenstiel. Verdammt, in was für eine dämliche Situation hatte er sich hier gebracht! Wenn die hier reinkamen, hätte er sich auf dem Silbertablett präsentiert. Hier kam er doch nicht mehr weg!
    Verdammt, verdammt, verdammt.
    Die Schritte. Jensen zählte jedes Klackern, jede Stufe mit. Der Absatz, Klack, Klack. Jensen zupfte sich hektisch einen kitzelnden Tropfen von der Nasenspitze. Einer der Männer sagte was, Jensen vermutete, auf Russisch, der andere lachte bleckend.
    Eine Tür fiel zu. Das Licht im Flur wurde ausgeschaltet. Jensen blieb erstarrt zurück, sein Mund weit offen. Mit zittrigen Fingern stellte er den Besen ab. Das war hier nicht dunkel, nicht schwarz. Das war hier so pechschwarz, dass es physisch schmerzte. Nichts, aber auch gar nichts war zu sehen. Nirgendwo auf der ganzen Welt war es so finster wie hier.
    Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Sein Hirn nicht. Jensen hatte eine Scheißangst.
    Er lauschte regungslos, aber er konnte nicht sagen, ob die beiden Männer den Bunker endgültig verlassen und auch die Außentür hinter sich geschlossen hatten. Er blieb regungslos stehen, zählte bis hundert. Und – das würde er keinem erzählen – seine Zähne klapperten.
    »Hundert«, stieß Jensen hervor.
    Anscheinend waren sie weg. Okay. Er befand sich … in einem Raum. Da gab es doch sicher einen Lichtschalter, und Lichtschalter befanden sich immer im Bereich der Tür. Die ertastete er jetzt vorsichtig mit weit ausgestreckten Armen.
    »Tür. Gut. Und der Schalter ist dann immer an der Seite, wohin die Tür nicht aufgeht«, flüsterte Jensen, nur um etwas gegen diese furchtbare Stille zu tun.
    Der Schalter!
    Jensen drückte den Schalter.
    Und es kratzte! Wieder dieses Kratzen. Und ein Geräusch, das war … ein Heulen. Ein jämmerliches Heulen. Wie ein Baby!
    Das Licht leuchtete auf. Oben an der Decke tauchte eine einzelne, fahle, nackte Glühbirne jetzt den Raum in ein staubiges, trübes Licht. Jensen machte einen Schritt zur Seite, umschloss mit festem Griff den Besenstiel und holte aus.
    Der Raum war klein, vielleicht zwei mal drei Meter. Gerümpel, Schrott, ein Schrank, bei dem eine Tür offen stand, ein Matratzenrost. Und eine Kiste. Eine Kiste, in der sich irgendwas befand, was diese schrecklichen Geräusche machte. Jensen schluckte.
    »Okay«, flüsterte er und fasste den Stiel noch härter an.
    Vorsichtig näherte er sich der Kiste. Es war eine große Kiste, über einen Meter lang und über einen halben Meter hoch und tief. Dunkelgrün und aus Plastik, so ein Ding, das man an den Ecken zusammenstecken muss. Mit Klappdeckel. Jensen atmete mehrmals heftig ein und aus. Es kratzte immer noch. Jensen drehte den Besen und brachte das Ende des Stiels unter den Plastikdeckel der Kiste. Er musste wissen, was da drin war.
    »Drei, zwei, eins!«
    Er kickte den Deckel auf. Eine üble Gestankwolke schoss ihm entgegen. Es jaulte, es kratzte, Jensen konnte nichts erkennen. Er drückte sich eine Hand vor die Nase und wagte sich ein paar Zentimeter weiter nach vorne. Er reckte den Hals, blickte in die Kiste und …
    Würgend drehte er den Kopf zur Seite. Das durfte doch nicht wahr sein! Die Kiste war randvoll mit … toten Katzen. Quer und wild lagen sie übereinander.
    Jensen zwang sich ein zweites Mal hinzusehen. Wieder kroch ihm alles sauer die Speiseröhre hoch. Würgend entdeckte er … eine noch lebende Katze. Halb begraben unter den schlaffen Körpern ihrer Genossen, zuckte eine Pfote kratzend gegen das Plastik. Ihr Kopf hing schlaff, kraftlos öffnete sich das kleine Maul und quäkte schief und grell.
    Jensen trat an die Kiste, um das Tier sofort …
    Halt!
    Blitzschnell fuhr Jensen herum. Die Stahltür. Es hatte an der Stahltür gepoltert. Jensen schnippte das Licht aus. Keine Sekunde zu früh, denn im gleichen Moment fiel Licht in den Flur. Jensen stand wieder im Halbdunkel. Vorsichtig, aber schnell taumelte er in Richtung des leeren Schranks, den er gerade gesehen hatte. Er hatte die Schranktür kaum geräuschlos hinter sich zugezogen, da hörte, nein, da spürte er, wie jemand in den Raum trat.
    »Ich hab was gehört!«
    »Was denn?«
    »Keine Ahnung!«
    »Ist das da die Kiste mit den Viechern?«, fragte eine raue Stimme.
    Jetzt hörte Jensen das

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