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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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gelassen oder nur angelehnt. Jensen trippelte unentschlossen von einem Fuß auf den anderen. Er musste sich entscheiden, und zwar schnell.
    Tat er. Er
musste
die günstige Gelegenheit nutzen!
    Schnell hastete er gebückt über die Fahrbahn. Im Vorbeirennen warf er einen kurzen Blick in den Jeep, aber da lagen nur Stofffetzen auf der Ablage. Sekunden später hatte er die Tür erreicht. Ein grober Stein, unten in den Rahmen gedrückt, hielt die Tür offen. Jensen verlor keine weitere Zeit mit Nachdenken und drückte sich vorsichtig in das Gebäude. Abgestandener, schaler Gestank zog ihm fies in die Nase. Kein Lüftchen regte sich hier. Baustellenleuchten tauchten groben Beton in dumpfes Licht. Graffiti an den Wänden.
    ACAB, Murat ist Scheiße
und
Nazis raus
, las Jensen, als er die ersten Stufen einer Steintreppe erklomm, um eine weitere, rot-rostige Stahltür zu erreichen. Mit schwungvollem Zug und weißer Farbe hatte jemand ein großes
Fortuna-F
von außen draufgepinselt.
    Auch diese Tür ließ sich aufdrücken. Die Luft wurde noch eine Spur stickiger, es waren keine Geräusche zu hören. Der dicke Beton um ihn herum schluckte jeden Ton. Stufen führten ums Eck weiter nach oben. Jensen hielt den Atem an und erreichte einen weiteren Treppenabsatz. Von den beiden Kerlen und ihrer Fracht war nichts zu sehen und nichts zu hören. Rechts stand eine Holztür offen. Jensen entschied sich weiterzugehen. Langsam schlich er die Stufen hoch. Vorsichtig wich er einer Pfütze aus.
    Da. Da war was. Ein Kratzen. Irgendwo vor und über ihm wurden schwere Gegenstände über den Steinboden gezogen. Jensens Puls klopfte Beulen in seinen Hals. Schweiß rann ihm den Rücken runter. Er schlich weiter. Leise, jedes Geräusch vermeidend.
    Er erreichte eine weitere Tür, diesmal wieder eine aus schwerem Eisen. Jensen legte einen Finger an die Tür, die sich sofort bewegte. Gut geschmiert, das Scharnier. Behutsam drückte Jensen die Tür einen Spalt weit auf. Drinnen war es hell. Richtig sehen konnte er noch nichts, nur erkennen, dass grelle Bogenlampen das Innere eines vermutlich recht großen Raums hell erleuchteten.
    »Ich hol den Akkuschrauber ausm Auto«, rief eine männliche Stimme.
    Jensens Herzschlag setzte aus. Die Stimme … So laut! Die Person stand gar nicht weit von ihm entfernt direkt auf der anderen Seite der Tür. Aus dem Auto? Das hieß …
    Blitzschnell drehte Jensen sich um und rauschte so schnell und leise es ging die Steinstufen hinunter. Gut, dass sich die Treppe in rechten Winkeln drehte, so konnte der Typ ihn nicht direkt sehen. Der Kerl musste keine Geräusche vermeiden und entsprechend laut klackerte ein metallener Schuhabsatz hart auf die Steinstufen.
    Jensen erreichte die Holztür, die nunmehr zu seiner Linken abging. Schnell huschte er hinein und zog die Tür halb hinter sich zu. Im Raum war es stockdunkel. Die Schritte auf der Treppe kamen näher. Klack, klack, klack. Metall auf Stein, immer näher. Der Mann hatte den Treppenabsatz erreicht und ging ohne anzuhalten zügig weiter Richtung Ausgang.
    Jetzt hatte Jensen endlich Zeit mal wieder zu atmen. Verdammt, er hätte auf jeden Fall Verstärkung rufen müssen. Aber er hatte sein Handy dabei, da würde er sich gleich drum kümmern, wenn der Kerl mit den Eisenabsätzen seinen Schrauber aus dem Auto geholt hatte und wieder an ihm vorbei nach oben geschlichen war.
    Jensen lauschte.
    Und fuhr entsetzt herum. Ein Kratzen. Im gleichen Raum, direkt neben ihm. Unwillkürlich trat er einen Schritt zur Seite. Mann, hatte er sich erschreckt. Er spürte, dass er gegen einen Gegenstand stieß. Er konnte es nicht sehen, aber er ahnte, dass er irgendetwas umgestoßen hatte. Blind griff er danach … und bekam einen Besenstiel zu fassen. Jensen hatte auf einen Schlag zwei Liter Schweiß verloren, sein Herz raste. Wenn das Teil zu Boden gestürzt wäre …
    Da war es wieder. Das Kratzen!
    Und der Mann. Im gleichen Moment klackerte der Mann mit dem Akkuschrauber von unten kommend an ihm vorbei. Kerl, war das hier eine komische Akustik. Der Bau schluckte selbst das kleinste Geräusch. Bis auf dieses Kratzen neben ihm, das ihm schon wieder die verschwitzten Nackenhaare stramm in die Senkrechte kommandierte.
    »Lass gut sein!«, brüllte ein Mann von oben. Und dann etwas in einer Sprache, die Jensen nicht verstand.
    Jensen verstand aber, dass der Mann mit dem Akkuschrauber stehen blieb, irgendetwas antwortete und den Schrauber mehrmals aufsummen ließ.
    »Eh du so weit bist, hab ich

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