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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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Lennons und Fegans Augen goss er sich zwei Finger hoch Gin ein und darüber den Rest der Cola. Ein penetranter, unangenehmer Wachholdergeruch stieg Lennon in die Nase.
    »Ziemlich spät für einen Besuch«, sagte Hewitt. Seine Stimme hörte sich durch das Pflaster auf seiner Nase unnatürlich blechern an. Unter den blutunterlaufenen und tränenden Augen hatte er tiefrote Blutergüsse. »Was wollt ihr?«
    »Was hat er ihnen angetan?«, fragte Lennon zurück.
    Der starke Alkohol ließ Hewitt das Gesicht verziehen. Er schluckte ihn herunter und stellte das Glas hustend zurück auf den Tisch. »Was soll das heißen, Jack?«
    Lennon trat an den Tisch heran. In dem hochflorigen Teppich klebten Gin und Cola. Die Flasche zersprang auf dem Boden vor dem Kamin, überall verteilten sich grüne Glassplitter.
    Von hinten meldete sich die Stimme von Juliet. »Dan, ich rufe jetzt die 999 an.«
    »Nein«, sagte Hewitt.
    »Dan, ich …«
    »Ich sagte nein. Geh und sieh nach den Kindern. Sorg dafür, dass sie oben bleiben.«
    »Aber …«
    Hewitt stand auf. »Mach verdammt noch mal, was ich dir sage.«
    Lennon warf einen Blick über die Schulter und bemerkte die Kränkung auf Juliets Gesicht. Sie schloss hinter sich die Tür.
    Fegan blickte sie beide abwechselnd an, sein Gesichtsausdruck war unergründlich.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du dich da raushalten sollst«, sagte Hewitt. Auf seiner Hemdbrust klebte getrocknetes Blut. »Aber du wolltest ja nicht hören.« Er richtete einen drohenden Zeigefinger auf Fegan. »Und jetzt hast du auch noch diesen Wilden in die Sache mit hineingezogen. Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass du es noch schlimmer machen könntest, aber da hast du mich eines Besseren belehrt.«
    »Ich weiß, dass Bull O’Kane sie hat«, antwortete Lennon und sah Hewitt scharf an. »Sag mir, wo.«
    Hewitt stemmte seine Hände in die Hüften. »Eines verrate ich dir als Freund, obwohl du es gar nicht verdienst. Den beiden geht es gut. Mehr weiß ich nicht.«
    Lennon machte einen Schritt vor und trat dabei Glasscherben in den Teppich. »Wo sind sie? Wenn du es mir nicht sagst, wird es schmerzhaft für dich enden.«
    Hewitt lachte auf und blies Lennon seine Alkoholfahne ins Gesicht. Lennon verpasste ihm eine Ohrfeige. Hewitt wurde auf das Sofa zurückgeschleudert. Einen Moment blieb er mit offenem Mund sitzen, dann lachte er erneut. Diesmal lag in seinem Lachen eine Leichtigkeit, so als würde es im nächsten Moment vom Wind weggetragen.
    »Nach dem, was ich heute Abend erlebt habe, müssen du und dein Freund da schon erheblich mehr aufbieten, um mir noch Angst zu machen.«
    Lennon zog seine Glock und zielte damit auf Hewitts Brust.
    »Meine Güte, Jack, steig einfach wieder in deinen Wagen, den du dir nicht leisten kannst, und fahr heim in deine Wohnung, die du dir auch nicht leisten kannst. Das Beste, was du für Marie McKenna und dein kleines Mädchen tun kannst, ist, dich da rauszuhalten. Die beiden will er doch gar nicht. Er benutzt sie nur. Wenn er den gekriegt hat, den er haben wollte, lässt er sie wieder frei.« Hewitt legte den Kopf schief und fügte hinzu: »Oder etwa nicht, Gerry?«
    Lennon warf einen Blick über die Schulter. Fegan stand reglos wie ein Fels da, seine Augen funkelten.
    »Das habe ich dir alles schon einmal gesagt«, fuhr Hewitt fort. Seine Züge verhärteten sich. »Und jetzt fahr nach Hause, bevor du alles nur noch schlimmer machst.«
    Lennon senkte die Pistole bis auf Hewitts Oberschenkel. »Ich tue es, Dan. Sag mir, wo sie sind.«
    »Du tust was?« Hewitt lachte erneut auf. »Spiel doch hier nicht den Helden, Jack. Das passt nicht zu dir. Vielleicht kannst du damit die Schlampen beeindrucken, die du aus irgendwelchen Bars abschleppst, aber bei mir funktioniert das nicht. Jetzt hast du dich mit den Falschen angelegt. Und ich verspreche dir, das wirst du noch bereuen.«
    »Was haben sie dir gezahlt?«
    Hewitt grinste, um die blau unterlaufenen Augen legten sich Lachfältchen. »Pass besser auf, was du sagst, Jack. Und jetzt steck die Waffe weg. Wir wissen doch beide, dass du nie auf einen anderen Polizisten …«
    Leise wie eine Katze riss Fegan die Glock aus Lennons Hand. Er drückte ab und machte ein sauberes kleines Loch in HewittsOberschenkel. Hewitt schrie auf, er rollte sich auf die Seite und umklammerte sein Bein. Von oben hörte man Kreischen und Heulen und danach schnelles Getrappel.
    Lennon fuhr zurück. Sein Herz raste, eine Eiseskälte fuhr ihm in die Eingeweide.
    »Wo sind

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