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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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Nomaden dabei nicht aus den Augen.
    »Er weiß doch überhaupt nicht, wo sie sind«, sagte er.
    »Er wird es herausfinden. Und dann kommt er.«
    Der Nomade lächelte. »In dem Fall können Sie zusehen, wie ich ihm das Genick breche. Wie gefällt Ihnen das?«
    Bull saß reglos und in Gedanken versunken da. Schließlich fragte er: »Bist du dir sicher, dass du es mit ihm aufnehmen kannst?«
    »Ich bin mir sicher.«
    »Wenn du dich irrst, bringt er uns alle um.«
    »Ich bin mir sicher«, wiederholte der Nomade.
    Bull atmete tief ein und genauso tief wieder aus, dann traf er seine Entscheidung. »Na gut. Und jetzt bring sie rein, sei so gut.«

80
    Als Lennon drei Meter vor Hewitts Haus einparkte, klingelte sein Telefon. Er bedeutete Fegan, still zu sein, und ging ran.
    »Wo sind Sie?«, fragte Chief Inspector Uprichard.
    »Ich verfolge eine Spur«, antwortete Lennon.
    »Lisburn hat gerade angerufen«, erklärte Uprichard. »Sie haben ein Ermittlerteam beisammen. Die Beamten sind schon auf dem Weg nach Carrickfergus. Die werden stinksauer sein, wenn Sie sie dort nicht in Empfang nehmen, nachdem Sie sie erst angefordert haben.«
    »Ich habe was anderes zu tun«, beschied ihn Lennon und unterbrach die Leitung.
    Fegan deutete auf das große Haus hinter dem gesicherten Tor. »Wer ist das?«
    »Detective Chief Inspector Dan Hewitt«, antwortete Lennon. »Ein Freund von mir. Früher jedenfalls. Bei der Special Branch.«
    »Mein Gott«, sagte Fegan.
    »Könnte man fast sagen«, sagte Lennon. »Sie wissen ja, wie das läuft. An diese Jungs kommt man nicht ran.«
    »Aber er hat Sie und Marie verraten.«
    »Das stimmt.«
    »Schickes Haus«, bemerkte Fegan. »Alt, vier oder fünf Schlafzimmer. Wie viel verdient so ein Cop bei der Special Branch eigentlich?«
    »Jedenfalls nicht genug, um sich in dieser Gegend von Belfast ein so großes Haus leisten zu können.« Lennon nahm eine Bewegung wahr. »Moment.«
    Das elektrische Tor schwang auf, und ein ziviler Polizeiwagen fuhr hinaus. Lennon stieg aus dem Audi, Fegan folgte ihm. In der Zeit, die der Polizeiwagen brauchte, um auf die Lisburn Road abzubiegen, hatten sie schon die Strecke bis zum Tor zurückgelegt und sprangen in letzter Sekunde hindurch, bevor es sich wieder schloss. Ein Überwachungsscheinwerfer, den der abfahrende Wagen ausgelöst hatte, tauchte den Garten und die Einfahrt in ein grelles Licht. Hinter den Voilées der großen Erkerfenster saß Hewitt und trank etwas, seine Frau Juliet stand vor ihm. Ein großer Pflasterverband bedeckte seine Nase, und Lennon konnte sogar undeutlich die Blutergüsse um die geröteten Augen erkennen.
    »Was ist mit dem passiert?«, fragte Fegan.
    »Keine Ahnung«, antwortete Lennon. »Bleiben Sie außer Sicht.«
    Fegan verbarg sich so weit im Dunkel, dass er von den Scheinwerfern nicht erfasst wurde.
    Lennon hämmerte mit der Faust gegen die Tür. Juliet kam ans Fenster und zog die Übergardine zurück. Sie starrte ein paar Sekunden hinaus, dann wandte sie den Kopf und sagte etwas über ihre Schulter hinweg. Lennon schlug wieder gegen die Tür. Aufgeregt wedelnd zeigte Juliet nach draußen und schien mit Hewitt zu streiten, dann verschwand sie. Lennon wartete und lauschte.
    Als nichts geschah, schlug er dreimal mit der flachen Hand gegen die Tür. »Mach auf, Dan«, rief er.
    Die Tür ging fünfzehn Zentimeter auf, und Juliet spähte hinaus. »Mein Gott, Jack, was fällt dir eigentlich ein?« Sie zog den Morgenmantel enger um sich. Ihre Augen waren rot und tränenerfüllt. »Du weckst ja noch die Kinder auf. Ich habe heute Abend auch ohne dich schon genug …«
    Lennon drückte die Tür auf und marschierte an ihr vorbei.
    Juliet packte ihn am Arm, aber er schüttelte sie ab.
    »Dan!«, rief sie. »Dan, ruf irgendwo an. Ich halte das nicht aus. Nicht heute Abend. Jetzt nicht auch noch so was, nach all dem anderen.«
    Da sah sie Fegan aus der Dunkelheit auftauchen. »Wer sind Sie?« Sie drehte sich zu Lennon um. »Jack, wer ist das?«
    Ohne sie weiter zu beachten, betrat Lennon das Wohnzimmer. Hewitt hockte zusammengesunken auf dem Sofa, vor sich ein leeres Glas und eine Flasche Gin. Als er hinter seinem alten Freund Fegan hereinkommen sah, erstarrte er. Hektisch sprangen seine Augen von einem zum anderen.
    Hewitt blinzelte verwirrt, hustete und rang sich dann ein Lächeln ab. »Lieber Himmel, Jack, du treibst dich aber neuerdings wirklich in schlechter Gesellschaft herum.«
    Auf dem Couchtisch stand neben dem Glas eine Dose Cola. Unter

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