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Blutige Nacht

Blutige Nacht

Titel: Blutige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor O. Munson
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sehr in Eile bin. Ich habe einen Termin.«
    »Es dauert nicht lange«, sagt Elliot, der zum ersten Mal den Mund aufmacht. Seine Stimme klingt näselnd und leicht weinerlich. Ich gehe davon aus, dass sie der Grund ist, warum er Coombs das meiste Reden überlässt.
    Es hört sich höflich und freundlich an, aber ich weiß, dass mir hier keine andere Wahl bleibt, also lasse ich sie eintreten. Ich nehme an, dass ihr Besuch entweder mit Dallas oder Vin Prince zu tun hat. Das Problem ist, ich weiß nicht, mit wem von beiden, und es kommt mir nicht sehr schlau vor, sie danach zu fragen.
    Coombs und ich sitzen an meinem Schreibtisch wie beim letzten Mal. Ich entschuldige mich bei Elliot dafür, dass ich keinen weiteren Stuhl habe.
    »Schon in Ordnung. Ich stehe und laufe auch gern etwas hin und her«, sagt er. Als wollte er es beweisen, kommt er zu mir, nimmt sich das Foto von mir und meinen alten Band-Kumpels vom Schreibtisch und sieht es sich an.
    »Sind Sie das?«
    Ich schüttle den Kopf. »Mein Großvater.«
    »Sieht genau aus wie Sie.«
    »Das hat meine Großmutter auch immer gesagt«, entgegne ich mit schwachem Lächeln. »Worum geht es hier?«
    »Haben Sie es eilig?«, fragt Coombs jetzt.
    »Ich glaube, das hatte ich bereits gesagt.«
    »Oh, ach ja, das hatten Sie gesagt. Sie müssen irgendwohin, nicht wahr?«
    »Genau«, sage ich, während Elliot hinter mir kreist und das mit Alufolie bezogene Fenster inspiziert.
    »Wichtiger Termin?«
    »Etwas in der Art«, sage ich.
    »Was hat es damit auf sich?«, fragt Elliot jetzt und zeigt mit einem schmalen Finger zu meinem Fenster. So stellen sie es wohl an. Dem Verdächtigen schnell aufeinanderfolgende, schwierige Fragen stellen, um ihn so aus dem Gleichgewicht zu bringen. Und das muss man ihnen lassen – es funktioniert.
    »Durch die östliche Ausrichtung wird es hier drinnen immer sehr warm. Mit der Folie bleibt es etwas kühler.«
    »Verstehe.« Augenscheinlich befriedigt, nickt Elliot und zieht von dannen.
    Ich wende mich wieder Coombs zu. »Also, warum seid ihr Typen hier?«
    »Ach, also, äh … wir sind bei einer kleinen Ermittlung, an der wir gerade arbeiten, auf Ihren Namen gestoßen.«
    »Tatsächlich?«, frage ich.
    Er nickt, kratzt sich an der Nase. »Mmm-hmm.«
    »Was für eine Ermittlung?«
    »Mord. Ihr Name war unter den letzten, die die verstorbene Person angerufen hat.«
    Jetzt ist es an mir zu nicken. In meinem peripheren Sichtfeld nehme ich wahr, wie Detective Elliot an dem Stoff seines Anzugs über den Knien zupft und sich dann nach unten bückt und die Tür meines Mini-Kühlschranks aufzieht.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, das nicht zu tun?«, sage ich. Man muss bei Bullen eine Grenze ziehen, ansonsten halten sie Unterwürfigkeit für eine Art Schuldeingeständnis.
    »Warum nicht? Sie haben doch nichts zu verbergen, oder?«, sagt Elliot lächelnd.
    Ich sehe sein Lächeln und grinse ihn breit an. »Doch, natürlich. Hat nicht jeder etwas zu verbergen?«
    Er lacht und sieht trotzdem in das Innere des Kühlschranks. Er ist leer. Bevor ich mich gestern hingelegt habe, habe ich mich darum gekümmert, das, was von Vins Blut übrig war, in einer Kühlbox in einem anonymen Grab zu verstecken. Ich unterhalte es in einem bestimmten, gut bekannten Stadtpark, für den Fall, dass ich irgendwann einmal für längere Zeit untertauchen muss. Ich habe dort auch mein Besteck, meinen Arztkoffer, meinen Revolver und etwas von Leroys Geld versteckt. Im Moment bin ich ziemlich erleichtert darüber, genau das getan zu haben.
    Ich drehe mich wieder zu Coombs um, der ein Notizblatt durchliest, das er irgendwo herausgezogen hat. »Sind Sie mit einer Frau namens Callie-Dean Merriweather bekannt?«
    Ich pflastere meine Visage mit einem verdutzten Ausdruck und bewege langsam meinen Kopf hin und her. »Das glaube ich ni–«
    »Sie arbeitet als Stripperin und Teilzeit-Callgirl. Ihr Bühnenname lautet Dallas.«
    »Ach, Dallas«, sage ich, jetzt nickend. »Dallas kenne ich.«
    »Wie gut?«
    »Nicht sehr gut.«
    Coombs nickt. »Erinnern Sie sich zufällig daran, wann Sie sie zuletzt gesehen haben?«
    Das ist der Moment, in dem ein dummer Mensch lügen würde. Ich bin kein Genie, aber ich weiß so viel, dass ich eine Falle erkennen kann, wenn sie sich vor mir auftut. Bullen fragen selten irgendwelche Fragen, auf die sie die Antwort nicht bereits kennen. Jedenfalls nicht, wenn sie was draufhaben.
    »Klar. Neulich abends. Ich war in dem Club, in dem sie arbeitet, um sie zu

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