Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Verfuehrung 3

Blutige Verfuehrung 3

Titel: Blutige Verfuehrung 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
Vom Netzwerk:
was meinen Rücken seinen Blicken aussetzte. Er fuhr mit dem ausgestreckten Zeigefinger die Linie meines Rückrats entlang und flüsterte:
    "Dieses blaue Kleid, das du trägst, erinnert mich an einen besonderen Abend!"
    "Ich habe nicht gewusst, dass euer Fundus nur aus second hand Klamotten besteht", sagte ich gereizt und stand auf.
    Sein Blick wanderte von meinen hohen Sandalen hinauf bis zu meinem Gesicht, abschätzend und doch mit einem Verlangen in seinen Augen, dass ich ihm nicht standhalten konnte. Ich wollte gar nicht wissen, wer die Frau war, die dieses Kleid vor mir getragen hatte. Und ich war nicht in der Stimmung, mich auf Spielchen mit ihm einzulassen, die dann irgendwann im Bett enden würden. Er hatte die arme 15 jährige Lucrezia zum Vampir gemacht und spielte sich als ihr Beschützer auf. So viel Verlogenheit war mir zuwider.
    Lorenzo, der neben ihm saß hatte mich auch beobachtet, doch er hielt sich zurück. Er wirkte ziemlich frustriert in seinem dunklen Anzug, der an ihm schlotterte.
    Was Lucrezia nur an ihm so faszinierend fand? Wahrscheinlich waren es seine Augen, die wie glühende Kohlen aus den tiefen Höhlen leuchteten. Lange, unglaublich üppige Wimpern verschatteten seinen Blick und gaben ihm einen geheimnisvollen touch. Darauf standen die meisten Frauen. Ich hatte nichts übrig für spindeldürre Männer, ich liebte einen kräftigen Bizeps, einen gut geformten Sixpack und natürlich einen knackigen Po. Davon schien Lorenzo nichts zu haben.
    Inzwischen waren auch die anderen Vampire zurückgekehrt. Allen voran mein Vater, der auf mich zu kam und den Arm um mich legte.
    "Liebe Tochter", sagte er, "dein Anblick erfreut immer wieder aufs Neue, ich kann es kaum fassen, dass du nun für immer bei uns sein wirst!" Ich sah ihn dankbar an. Es war schön, seine Zuneigung zu spüren. Das war auch der geeignete Augenblick, ihn wegen Nicholas zu fragen. Deshalb sagte ich zu ihm:
    "Auch für mich ist es schön, wieder eine Familie zu haben. Doch ich muss dich gleich um einen Gefallen bitten." Mein Vater sah mich erwartungsvoll an.
    "Ich habe dir doch von Nicholas erzählt, den ich vor einiger Zeit kennengelernt habe. Ich habe ihm versprochen, dass wir uns bald wiedersehen. Am besten natürlich in München, wo er lebt."
    Ich spürte, wie mein Vater tief Luft holte und in die Ferne sah, bevor er mir antwortete:
    "Ich weiß, dass ich dir das versprochen habe", sagte er mit seiner tiefen Stimme, dabei sah er mich bedeutungsvoll an.
    "Doch es ist nicht ganz so einfach, wie du denkst. Du bist jetzt unsere Fürstin, die für den Clan das Wertvollste ist, was er besitzt. Wenn du eine Reise unternimmst, muss dich jemand begleiten, der für deine Sicherheit bürgt."
    "Das heißt, ich kann allein nirgendwo mehr hingehen?" Mein Herz rutschte eine Etage tiefer. Was würde das bedeuten für meine Zukunft? Ich erwartete mit Anspannung auf die Antwort meines Vaters.
    "Wir werden eine Lösung finden", sagte er ausweichend.
    "Du kannst dich darauf verlassen, dass wir deine Wünsche ernst nehmen und alles tun, damit du dich bei uns wohlfühlst." Doch darum ging es gar nicht. Ich fühlte mich ja wohl – einigermaßen jedenfalls. Aber ich wollte meine Unabhängigkeit doch nicht mit einer Rolle als Fürstin, die im Glashaus sitzt, eintauschen. Und die keinen Schritt mehr unbewacht machen kann. Ich konnte mich mit dieser Auskunft nicht zufrieden geben, deshalb sagte ich:
    "Wenn es unbedingt sein muss, kannst du mir ja eine Begleitung mitgeben, aber ich möchte mich in München, da, wo ich zwanzig Jahre zu Hause war, genau so frei bewegen und meine Freunde sehen, wie vorher." Es folgte eine kühle Stille. Vielleicht war mein Ton etwas zu trotzig ausgefallen, und anscheinend war ich auch etwas laut geworden, denn im ganzen Raum blickten alle auf uns. Mein Vater nahm mich am Arm und führte mich zur Türe.
    "Komm mit in mein Arbeitszimmer, damit wir die Angelegenheit unter vier Augen klären." Ich folgte ihm widerwillig. Was gab es denn da zu klären? Wollte er mich von der Welt wegsperren, nur weil ich jetzt ein Vampir war?
    "Wir wollen keine Affäre aus einer Sache machen, die wir jetzt grundsätzlich klären sollten.", sagte er.
    "Ja, ich weiß, ich bin die Fürstin, ich bin wichtig für den Clan, aber ich brauche auch noch etwas Zeit, bis ich mich an diese Situation gewöhnt habe", fiel ich im ins Wort.
    Mein Vater nickte unwillig mit dem Kopf.
    "Bitte Lucia, lass es mich so sagen: Der Clan ist leider zerrüttet, viele

Weitere Kostenlose Bücher