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Blutige Vergeltung

Blutige Vergeltung

Titel: Blutige Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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der über das Monster spricht, das er erschaffen hat. „Von ihnen. Von irgendwoher hat man mir lebende Exemplare besorgt, und zwar viele. Schließlich habe ich herausgefunden, dass man sie in Xarocan einlegen muss, damit die Zellzersetzung stoppt. Sie sterben zwar, aber verwesen nicht. Es ist wie ein Konservierungsmittel. Denselben Prozess habe ich schon für …“
    „Hier drüben ist irgendein fluoreszierendes Pulver, Jill“, unterbrach Leon das Gebrabbel des Traders. „Fein säuberlich in Tütchen verpackt. Sieht aus, als warte es nur noch auf den Abtransport.“
    Der Trader nickte ruckartig, und sein Haar hüpfte auf und ab. „Es ist alles fertig. Beim ersten Kontakt fängt es an zu wirken. Man kann es ins Trinkwasser geben; wenn ich genug Zeit hätte, könnte ich es möglicherweise so verändern, dass man es einfach in die Luft streuen kann. Aber noch verstehe ich nicht, wie man die Reproduktion stoppen kann. Die Nebenwirkungen …“
    Großer Gott. Der Gestank wurde sogar noch schlimmer, weil durch die offene Tür immer wieder frische Luft hereinwehte. Jedes Mal, wenn der Wind sich drehte, kam ein neuer Schwall von Mief. Der Gegensatz wirkte umso ekelerregender. „Was für Nebenwirkungen?“ Genauso gut hätte ich einen Wasserfall befragen können, es war schwierig, ihn beim Thema zu halten, so schnell strömten die Worte aus diesen haiartigen Zähnen.
    Ja, der Typ gab definitiv einen guten Frankenstein ab.
    „Diese Dinger, wie man sie auch nennen mag … das Virus reproduziert sich quasi endlos weiter, es verändert den genetischen Code und ernährt sich von Hämoglobin. Es ist schnell wie der Wind. Also Dream – so habe ich das Mittel getauft -wirkt so schnell und so heftig, als hätte einen ein Lastwagen gerammt. Und die Nebenwirkungen sind beträchtlich. Man kann direktes Sonnenlicht nicht ertragen, die Pupillen werden aufs Äußerste erweitert, und man entwickelt diesen Durst. Die Probanden haben sich gegenseitig in Stücke gerissen, und sobald einer von ihnen zu bluten angefangen hat, dann …“ Sein Schaudern glich meinem eigenen. „Es ist im Blut. Ich könnte den Effekt verändern, sodass sie einen schnellen Tod finden, und die Mutation verhindern, wenn man mir nur mehr Zeit geben würde! Aber die sagen – ich habe geglaubt, die wären von der Regierung}. Wer sonst würde sich für so eine Entwicklung interessieren?“
    „Verfluchte Scheiße.“ Ich betrachtete ihn. Passiert das wirklich? „Du willst mich wohl auf den Arm nehmen?“
    „Wenn es erst einmal ausgereift ist …“
    „Halt die Klappe.“ Männer wie du haben die Atombombe erfunden, du Drecksack! Ich brauchte keine Hilfe, um mir die Auswirkungen auszumalen. Kein Wunder, dass sich die Höllenbewohner förmlich darum rissen. Diese Waffe hatte alles, was ihnen gefiel. Aber wo führte das hin, wie sah die zweite Hälfte dieses Puzzles aus? Wieder war da diese nervende Gewissheit, dass ein Teil noch fehlte.
    Ging es ihnen nur darum, genug Tod zu verursachen, um eine hungrige Höllenbrut erster Klasse aus der Hölle „zu füttern“? Einen Dämon, der sogar noch schlimmer war als ein Talyn?
    Diese Art von Fragen kann ich auf den Tod nicht ausstehen.
    „Ich finde, wir sollten ihm einfach eine Kugel in den Kopf jagen und diesen ganzen Ort niederbrennen.“ Leon legte Rosita an, aber sein Blick war fest.
    Der Trader quiekte wie ein Karnickel in der Falle. „Neiiiin! Bitte, bringt mich nicht um, bitte …“
    „Herrgott!“ Ich hatte genug gehört. „Jetzt halt verflucht noch mal die Klappe! Noch werden wir dich ja nicht umbringen. Du hast Testpersonen erwähnt – was sind das für Testpersonen?“
    „Die Testpersonen eben. Einige von ihnen werden nur abhängig von Dream, sie sterben nicht daran, aber bei ihnen treten verschiedene Nebenwirkungen auf. Sie sind im Ostflügel.“ Wieder zuckte er zusammen und machte sich ganz klein. „Sie hatten Irene in ihrer Gewalt. Ich musste tun, was sie von mir wollten. Ich hatte keine Wahl!“
    Fax hätte es vielleicht gewusst, ich nicht, hörte ich Irene mit leiser, monotoner Stimme sagen. Es ging definitiv um mehr, als Mr Bohnenstange hier mir erzählte. Andererseits war auch Irene nicht gerade die zuverlässigste Quelle. Konnte ich mich etwa nur zwischen der einen und der anderen Lüge entscheiden?
    Das spielt im Moment keine Rolle, Jill. Wichtig ist nur, was wir jetzt tun. Leon und ich blickten uns lange an und wogen die Lage ab. Als er langsam nickte, wusste ich, dass er zum selben

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