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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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sah er mattgelbes Licht aus dem Inneren des Aufzugs in die Abteilung fallen.
    Noch rührte sich nichts.
    Wer war da drin?
    Dann trat eine Gestalt heraus und blieb stehen.
    Joel konnte nicht erkennen, wer das war, es war viel zu dunkel. Außerdem hatte er seine Brille nicht mehr. Hinzu kam, dass sich seine Augen aufgrund der Schwellung der Augenlider doch wieder zu verengen schienen. Er sah so gut wie nichts mehr und vermeinte lediglich zu erkennen, dass die Gestalt eine Uniform trug und männlich war.
    Also doch die Sicherheitsleute?
    Aber wieso nur einer?
    Die Gestalt knipste eine Taschenlampe an und leuchtete damit kreuz und quer durch die Abteilungen.
    Dann schwenkte sie den Lichtstrahl hinüber zum Restaurant und Joel erschrak. Der Löwe!
    Siedend heiß wurde ihm klar, dass, wenn er nicht bald was unternähme, es vielleicht einen Toten mehr gäbe.
    Er überlegte weiter. Gerade wurde ihm wieder bewusst, dass er selbst ja ein Einbrecher war! Der undeutliche Anblick dieser Uniform machte ihm das schlagartig klar, nachdem in den letzten Stunden sein Empfinden nur um die Löwen, die Menschen und den Tod gekreist war. Die Entlarvung als Einbrecher stand ihm ja noch bevor und es würde gleich soweit sein, denn das eine war ohne das andere nicht möglich. Half er dieser Person, indem er sie vor dem Löwen warnte, so war er damit zugleich entdeckt. Einen Moment lang durchzuckte es sein Gehirn noch einmal dahingehend, ob er sich einfach nur ruhig verhalten solle.
    Doch die Beobachtung riss ihn aus dem Abwägen.
    Der Mann setzte sich in Bewegung.
    Er lief durch die Gänge der Spielwarenabteilung, wobei er ebenfalls gegen herumliegendes Spielzeug stieß.
    Kaum war er aus den Gängen getreten, hielt er zu Joels Entsetzen geradewegs auf das Restaurant zu. Joel konnte erkennen, dass der Mann eher schlich als ging.
    Die Taschenlampe schwenkte in Wächtermanier hin und her.
    Kurz fiel der Lichtstrahl auch auf den Schrank, in dem Joel sich neben Bronco versteckt hielt.
    Der Mann entdeckte sie offenbar nicht.
    Plötzlich fixierte der Strahl eine Stelle.
    Joel wusste sofort, was das zu bedeuten hatte: Die Gestalt musste im tanzenden Schein der Lampe die Leichen entdeckt haben, die vor dem Restaurant auf der freien Fläche lagen.
    Joel zog die linke Schranktür zu und öffnete die rechte, sodass er jetzt – wie vorhin schon – hinübersehen konnte zu der Freifläche, die der Fremde gerade erreichte. Das leise Knarren der Scharniere ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren, doch der Wächter, der beim Anblick der Leichen verharrte, hatte ihn anscheinend nicht gehört. Seltsamerweise erfolgte keine Reaktion. Kein Funkgerät wurde eingeschaltet, kein Mobiltelefon ging in Betrieb, ja nicht einmal eine Dienstwaffe wurde gezogen.
    Der Strahl der Lampe ging abwechselnd zwischen den Leichen hin und her und haftete plötzlich auf dem Körper der toten Löwin.
    Mein Gott, der Pascha!
    Jetzt musste Joel hinausgehen, musste warnen und tun, was er konnte. Dass der Wächter ihn dabei erschießen würde, glaubte er nicht oder genauer, hoffte er nicht. Ob der eine Waffe bei sich trug, konnte er nicht sehen, und wie der im Schreck reagieren würde, konnte er nicht wissen. Da der Mann aber bis jetzt keine Waffe gezogen hatte – und dies angesichts des Toten und der Löwin, über deren Präsenz er sich vermutlich noch mehr wunderte –, war auch nicht anzunehmen, dass er es gleich im Affekt tun würde.
    Der Fremde bückte sich gerade hinunter.
    Joels Überlegungen kamen fast zu spät.
    Erst hörte er ein tiefes Grummeln. Dann kam der Pascha aus dem Restaurant und schaukelte im behäbigen Laufschritt auf den Mann zu.
    Joel riss die Schranktür auf und stürmte mit lautem Geschrei auf den Löwen los. Noch im Laufen schnallte er den Lederriemen ab, den er um den Bauch trug und schrie: „Hey! Hey!“    
    Der Mann hatte sich wieder hochgerissen, sah den Pascha auf sich zukommen und stand wie angewurzelt da.
    Der Pascha unterbrach seinen Angriff tatsächlich, weil er den Lederriemen auf dem Rücken spürte und sich donnernd zur Seite wandte, von wo der Schlag gekommen war.
    Joel erstarrte.
    Der Pascha hob eine Pranke und nahm nun ihn ins Visier.
    Joel, der unweit des Fremden war, schlug den Lederriemen durch die Luft, was ein peitschenknallähnliches Geräusch verursachte.
    „Hey! Hey! Down!“, schrie er und wieder: „Down! Down!“    
    Der Riemen knallte hart auf den Boden und durch die Luft.
    Zu seiner allergrößten Überraschung setzte

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