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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Keene schob seine Brille hoch und grinste. »Klar, Miß Graves, wir sind dabei. Sie doch hoffentlich auch.«
    »Selbstverständlich.«
    »Wollen Sie auf uns achtgeben?« fragte Carrie. Caroline war erstaunt.
    »Wieso?«
    »Ich meine nur. Könnte doch sein, daß uns etwas passiert.«
    Die Lehrerin lächelte. »Was sollte denn beim Halloween-Fest passieren? Außerdem seid ihr alt genug, um irgendwelchen Dingen vorzubeugen. Ihr wißt, was ich meine.«
    »Nein!«
    Caroline Graves verdrehte die Augen. »Ich möchte nicht, daß eine von euch schwanger ist, wenn sie die Schule verläßt. Klar?«
    Julie Jackson lachte. »Wir nehmen die Pille, Miß Graves. Da kann so etwas nicht passieren.«
    Die Lehrerin hob die Schultern und klopfte auf einen Holztisch. »Hoffen wir es«, sagte sie und verließ das Klassenzimmer. Die fünf schauten ihr nach. Niemand sprach. Allgemeines Schulterzucken. Diese Gestik dokumentierte ihre Ratlosigkeit. Sie wußten nicht, was sie von allem halten sollten.
    Wie ging es weiter?
    Carrie Blake trat ans Fenster. Sie preßte ihr Gesicht so hart gegen die Scheibe, daß die Nase plattgedrückt wurde. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie in den Park.
    Allmählich senkte sich die Dunkelheit…
    ***
    Man hatte die Buden vor und hinter dem zum Internat umfunktionierten Schloß aufgebaut. Es herrschte Jahrmarktstrubel, und die Schüler der unteren Klassen hatten ihren Spaß, wenn sie die selbstgebastelten Gegenstände verkaufen konnten, deren Erlös der Schule zugute kam. Es waren zahlreiche Eltern erschienen, die es sich nicht nehmen lassen wollten, einige Dinge zu kaufen.
    Halloween und Schulfest wurde in einem gefeiert. Es war die Idee des Rektors gewesen. Den Schülern war es schließlich egal. Hauptsache, sie hatten ihren Spaß.
    Und Spaß wollte auch Ronny Wilder haben. Den verdammten Brief hatte er vergessen. Ein übler Scherz, mehr war er nicht in seinen Augen. Ronny lief über den Budenweg. Er wurde angesprochen. Besonders von den jüngeren Schülern, die in ihm das sportliche Symbol sahen. Einige wollten wissen, wann er wieder mit ihnen trainierte, doch Ronny winkte ab. Nur nicht mit diesem Kram konfrontiert werden. Am folgenden Abend und in der Nacht wollte er sich richtig amüsieren. Das war gar nicht schwer, denn er stand nicht unter Aufsicht. Seine Eltern hatten keine Zeit, das Schulfest zu besuchen. Demnach konnte er schalten und walten, wie er wollte.
    Mindestens zwei Mädchen wollte er aufreißen, und es gab da einige, die sehr willig waren. Er dachte an die kleine Carol. Ein dralles Geschöpf, ein wenig vorlaut, aber mit tollen Formen. Er hatte sie ein paarmal unter der Dusche beobachtet. Die hatte Pfeffer im Blut. Schon wie sie sich unter den Strahlen bewegte, ließ darauf schließen, daß sie unter Umständen gewußt hatte, wer sie beobachtete.
    An diesem Abend war sie reif.
    Ronny schlenderte ziellos durch den Park. Es war inzwischen dämmrig geworden, und aus dem nahen Wald her stiegen die ersten Bodennebel in die Höhe.
    Schüler der unteren Klassen schleppten Holz und Reisig herbei für die Halloween-Feuer, denn darauf wollte niemand verzichten. Sie sollten die Nacht über durchbrennen. Auch aus Ronnys Klasse waren einige Schüler als Feuerwache abgestellt worden.
    Ihn und seine Freunde hatte es zum Glück nicht getroffen. Sie konnten sich voll amüsieren.
    Ohne es eigentlich recht zu wollen, hatte er eine kleine Holzbude erreicht, die immer zu Halloween aufgebaut wurde. Und wie in jedem Jahr hockte dort die alte McQuade, eine Wahrsagerin aus dem nahen Dorf. Angeblich hatte sie das Zweite Gesicht, und ihre Voraussagungen waren immer eingetroffen. Die Bude besaß keine Tür, man brauchte nur den Vorhang zur Seite zu schieben und stand drin. Das tat Ronny.
    Mit einem Lachen wurde er begrüßt. Ronny mochte das Lachen nicht. Es klang ihm zu hexenhaft, so wissend und gleichzeitig kichernd. Er wollte wieder zurück, als im Lichtkreis der roten Lampe eine knochige Hand mit dünner Haut erschien und ihm ein Finger zuwinkte. »Komm ruhig näher, Bübchen, wir kennen uns ja.«
    Ronny hatte eine entsprechend lässige Antwort auf der Zunge, doch irgendwie wollte sie ihm nicht über die Lippen rutschen. Er wußte selbst nicht, wie das kam. Statt dessen trat er zwei kleine Schritte vor, um den Tisch zu erreichen, hinter dem die alte McQuade hockte. Sie war eine häßliche Frau. Irgendwie erinnerte sie an die Hexe aus dem Märchen Hansel und Gretel, nur die Warze auf der gekrümmten Nase

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