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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Dorf. Nur hin und wieder hält einer unserer Brüder in der Dorfkapelle eine Messe. Wir sind vorsichtig, Officer. Man weiß nie, was diese verirrte Seele umhertreibt. «
    » Das heißt im Klartext, Sie haben niemanden gesehen und nichts Verdächtiges bemerkt. «
    » Das ist richtig, mein Sohn. Wir alle leben in Gottes Hand, und die Pfade des Herrn sind manchmal seltsam und verschlungen. «
    » Könnte sich jemand hier hereinschleichen und sich in der Abtei verstecken? «
    Pater Phillip wies aus dem Fenster. » Die Mauern sind hoch und die Tore verschlossen. Aber wir halten keine Wache. Gott wacht über uns. Dennoch glaube ich kaum, dass ein Fremder in unseren Mauern lange unentdeckt bliebe. Meine Herren, ich kann Ihnen in dieser Sache leider nicht weiterhelfen. «
    Donovan erhob sich und nickte dem Pater freundlich zu. » Gut, dann wollen wir Ihre Zeit nicht länger beanspruchen. «
    Der Prior griff nach einer kleinen Glocke und klingelte. » Ich lasse Sie hinausgeleiten, und der Herr möge mit Ihnen sein. Ich hoffe, dass Ihre Suche von baldigem Erfolg gekrönt ist, denn für alle Menschen hier auf der Insel waren die letzten Tage eine Heimsuchung. «
    Die Tür zum Quartier wurde geöffnet, und ein bärtiger Pater, Donovan schätzte ihn auf Anfang fünfzig, trat ein.
    » Führe unsere Gäste bitte hinaus, Bruder Thomas. «
    » Wir tun, was in unserer Macht steht « , verabschiedete sich Donovan und folgte dem Pater. Über den Kreuzgang führte er sie zum großen Tor, durch das sie das Kloster betreten hatten.
    » Pater Thomas, wenn ich richtig verstanden habe? « , wandte sich Donovan noch einmal dem Mönch zu. » Falls Sie etwas Ungewöhnliches beobachten, dann rufen Sie uns bitte an. Ich gehe davon aus, dass es hier ein Telefon gibt? «
    Er überreichte dem Pater eine Visitenkarte. Pater Thomas lächelte. » Dies ist ein Ort des Glaubens, ich denke nicht, dass der Sünder bei uns Zuflucht sucht. Aber selbst wir verfügen über ein Telefon. Wir werden es melden, wenn ein Fremder hier auftaucht. «
    » Mehr kann ich nicht erwarten. «
    » Gelobt sei Jesus Christus « , verabschiedete sich Pater Thomas und schloss die Tür, nachdem Donovan und Clarkson das Kloster verlassen hatten. Donovan blieb stehen und lauschte. Als er das Knacken des Schlosses und das Quietschen des Riegels vernommen hatte, folgte er Clarkson in den Humvee.
    » Sonderbare Menschen sind das « , empfing ihn sein Kollege. » Ich habe das Gefühl, sie interessieren sich überhaupt nicht dafür, was auf der Insel vorgeht. «
    Donovan nickte. » Aber Angst haben sie dennoch. Sie schieben einen Riegel vor die Tür. «
    » Keiner will so einfach sterben, selbst die Gottesbrüder nicht « , antwortete Clarkson.
    Der Fahrer des Humvee schaute Donovan fragend an.
    » Gibt es Neuigkeiten? « , fragte Donovan und zeigte auf das Funkgerät. Der Fahrer schüttelte den Kopf.
    » Dann fahren Sie uns ins Dorf. Es wird Zeit, eine Kleinigkeit zu essen.«
    Der Fahrer nickte und startete den Motor.
    Hell’s End, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    20 . März 2007 , 17 . 45 Uhr (Dienstag)
    Tremblay hatte einen ganzen Haufen Tütchen mit allerlei gesichertem Material bei sich, als sie den Pick-up vor dem Gemeindehaus parkten. Cathy trug den ausgehärteten Sohlenabdruck in ihr Büro. Sie musste die Tür mit dem Schlüssel öffnen. Weder Logan noch Brian waren irgendwo zu finden. Tremblay packte die Tütchen mit Fasern und Mikrospuren, die er an den Pallans Seashores und auf dem Headland in der Nähe des Kreuzes gesichert hatte, in einen Karton, verschloss ihn und klebte einen roten Aufkleber mit der Aufschrift Vorsicht – Spurenträger auf den Deckel.
    » Wo bloß Brian und Logan stecken? « , wunderte sich Cathy.
    » Es ist mir eigentlich egal « , erwiderte Tremblay, » aber in meinem Magen tobt ein Unwetter. «
    » Etwas zu essen schadet nicht « , entgegnete Cathy. » Gehen wir ins Hell’s End, das Essen ist zwar nichts Besonderes, aber es ist gut und preiswert. Ich lade Sie ein, Detective Sergeant. «
    » Ich könnte ein ganzes Schaf verspeisen, es kann teuer werden. «
    Cathy löschte das Licht und schloss die Tür zum Gemeindehaus ab. Auf ihrem Weg zum Gasthaus begegneten ihr zwei Polizisten vom Festland, die in der Main Street patrouillierten.
    » Alles in Ordnung? « , sprach Cathy die beiden an.
    » Keine Verdächtigen, hier ist alles ruhig « , gab der Officer Auskunft.
    Sie setzten ihren Weg fort und betraten das Hell’s End, in dem es vor Gästen nur so

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