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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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einen Vogelkundler zu erschießen. Außerdem sind er und ein alter, seniler Admiral die Rädelsführer einer Schutztruppe, die mehr Unheil auf der Insel anrichtet, als es der Sache nutzt. «
    » Na ja, ohne Anordnung eines Richters ist es bedenklich, und Otis Bratt ist kein Mensch, mit dem man gut Kirschen essen kann. Es ist Ihr Kopf, der rollt, wenn das jemand spitzkriegt. «
    » Ich weiß, ich bekomme aber keine Anordnung, weil der Vogelkundler, der von Hurst angeschossen wurde, keine Anzeige macht. Und ich halte ihn auch nicht mehr fest, ich habe bei all der Hektik und den Leichen nur vergessen, ihm zu sagen, dass der Hausarrest aufgehoben ist. «
    Fleischman grinste. » Ich verstehe. Und wie weit sind Sie mit Ihrem Fall? «
    » Ich habe einen Verdächtigen, aber es ist noch zu früh, heute Abend weiß ich mehr. «
    Noch bevor Fleischman antworten konnte, klingelte sein Handy. Er nahm das Gespräch an und meldete sich. Das Gespräch war nur kurz und bestand aus zweimaligem Ja und einmaligem Nein, doch am Ende sagte er, dass er sofort kommen würde.
    » Sie müssen entschuldigen « , verabschiedete er sich. » Die Wirtin soll das Frühstück auf meine Rechnung schreiben. «
    Cathy sah dem bedauernswerten Bundesbeamten nach, der – weder ausgeruht noch satt – schon wieder abberufen worden war. Als Mia Honeywell mit einem Tablett erschien und sich suchend nach dem US -Marshall umblickte, teilte ihr Cathy mit, dass er gerufen worden war und gehen musste.
    » Na ja, habe ich wohl wieder umsonst gekocht « , ärgerte sich Mia und nahm das Tablett mit zurück in die Küche. Das Schlagen der Tür war kaum verklungen, als zwei Männer das Lokal betraten. Cathy schaute sich um und war überrascht, als ihre Kollegen Tom Hagen und Israel Jarwood von der Mordkommission Portland den Raum betraten.
    » Na, das ist eine Überraschung « , sagte sie.
    Hagen und Jarwood nickten ihr zu und schauten sich im Gastraum um. » Genauso tot wie das Nest da draußen « , sagte Hagen, der sich im gleichen Dienstrang wie Cathy befand. Hagen war ein großer, schlaksiger Kerl mit schütterem rotblondem Haar und einem steten Grinsen um den Mundwinkel, der jeden auf die Palme brachte, mit dem er sich umgab. Er zog den freien Stuhl zu sich heran und setzte sich rittlings darauf, während der kleine und bullige Jarwood neben Cathy stehen blieb.
    » Ich dachte, ihr ertrinkt in Arbeit auf dem Festland. Was verschafft mir denn die Ehre? « , fragte Cathy.
    » Du hast wohl keine Ahnung, was in Portland los ist « , brummte Hagen mit sonorer Stimme. » Der District-Gouverneur ruft jeden Tag zweimal auf der Dienstelle an, der Staatsanwalt ist außer sich, und die Presse überschlägt sich mit immer neuen Horrormeldungen. Sogar ein Geisterjäger soll hier auf der Insel sein. Aber das hat jetzt ein Ende, wir übernehmen. Du und Stockwell dankt ab. Aber vorher sollst du uns noch in die Sache einweisen. Befehl vom Boss. «
    » Stoddart … Stoddart hat mir gar nichts davon gesagt « , stammelte Cathy betreten.
    » Er kann dir auch nichts sagen, seine Pumpe macht nicht mehr richtig mit. Er liegt im Krankenhaus, und die Maschinen pressen den guten roten Saft durch seine Adern. Ihr beide habt ihn beinahe ins Grab gebracht. «
    » Wir? «
    » Jetzt seid ihr eine Woche hier und habt gar nichts. Außer, dass sich zu den Leichen noch ein paar weitere gesellt haben, steht ihr mit leeren Händen da. Und die Presse grillt gerade die Kriminalpolizei von Portland auf dem Barbecue-Grill, bevor sie uns mit Haut und Haaren verspeist. Ihr hattet eure Chance, jetzt sind wir dran. «
    » Wer hat das angeordnet? « , fragte Cathy.
    » Stoddart, bevor er in seinem Büro umfiel wie eine Bahnschranke und an den Strom angeschlossen wurde. «
    » Und was sagt Blight? «
    » Was soll der Commissioner sagen? Er beruhigt die Gemüter, beschwichtigt den Staatsanwalt und redet mit dem Gouverneur. «
    » Stoddart hat mir kein Sterbenswörtchen … «
    » Ich sagte doch, er liegt im Krankenhaus. Und jetzt schlage ich vor, du erzählst uns, was ihr bislang unternommen habt, und packst deine Koffer. Und deinen Handlanger kannst du gleich mitnehmen. «
    Jarwood grinste überheblich.
    » Wenn ihr hier auf der Insel bleiben wollt, dann müsst ihr euch ein Zelt anschaffen « , antwortete Cathy. » Hier ist nämlich kein Zimmer mehr frei. «
    Jarwood warf Hagen einen fragenden Blick zu.
    Hagen beugte sich vor und versuchte für einen Augenblick, das Dauergrinsen aus seinem Gesicht zu

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