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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Logan zu Wort. » Sie waren unterwegs und Ihr Handy hatte keinen Empfang. «
    » Wann? « , fragte Cathy und fühlte sich schuldig, weil sie Brian wohl falsch eingeschätzt hatte.
    » So gegen Mittag. «
    » Was hat er gesagt? «
    » Ich soll Ihnen von Mia ausrichten, dass er festsitzt. Ein Sturm tobt über New York, und der Fährbetrieb wurde eingestellt. Auch die Flugzeuge bleiben am Boden. Er versucht mit der Bahn nach Boston zu kommen, aber er glaubt nicht, dass er es heute noch auf die Insel schafft. «
    Ein roter Kleinlaster bog in die Seafood Street ein und fuhr langsam bis vor die Kapelle.
    » Ah, meine Abholung « , sagte der Prior. » Auf Pater Thomas ist Verlass. Gott mit euch. «
    Cathy und Logan verabschiedeten sich von dem Prior und schauten ihm nach, bis er in den roten Ford eingestiegen war.
    » Es war eine sehr ergreifende Beerdigung, ich dachte, Sie wollten ebenfalls kommen? « , eröffnete Logan das Gespräch, als der Wagen bei Haynes’ Werkstatt um die Ecke bog.
    Cathy warf einen Blick auf den Friedhof, wo zwei weitere Gräber ausgehoben worden waren.
    » Morgen sollen die Leichen von Will Evans und Tom Lawrence hier beigesetzt werden. Die Bergmans wurden in Portland beerdigt, dort lebt eine Nichte. «
    Cathy nickte.
    » Schreckliche Geschichte mit Dan « , fuhr Logan mit der etwas einseitigen Unterhaltung fort. » Ich dachte, es wäre vorbei, aber … «
    » Der Mord an Dan Boyd hat uns alle überrascht « , antwortete Cathy. » Aber es wird bald vorbei sein. «
    » Gibt es eine Spur von Nyman? «
    Cathy atmete tief ein. » Okay, Sie erfahren es sowieso, ich wurde von dem Fall abgezogen. Hagen und Jarwood, zwei Kollegen aus meiner Abteilung, übernehmen die weiteren Ermittlungen. Ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Nyman und auch dieser Duval festgenommen werden. Dann wird es wieder ruhiger auf der Insel. «
    » Ich hoffe es, im Augenblick liegen bei allen die Nerven blank « , entgegnete Logan. » Aber ich verstehe nicht, warum man Sie von dem Fall abzieht. So wie es aussieht, steckt doch Nyman hinter den Morden, und das haben wir nur erfahren, weil Sie … «
    » Lassen Sie es gut sein, Logan, und danke für Ihre Unterstützung. Ich glaube nicht, dass wir so weit gekommen wären, wenn Sie uns nicht geholfen hätten. «
    Logan nickte. » Darf ich Sie noch auf einen Kaffee einladen? «
    Cathy schüttelte den Kopf. » Ich will nur noch meine Koffer packen und so schnell wie möglich runter von dieser Insel. «
    » Daraus wird wohl nichts « , entgegnete Logan. » Durch den Sturm wurde der Schiffsverkehr im ganzen Golf eingestellt, und ich glaube auch nicht, dass ein Hubschrauber bei diesem Wetter kommen wird, um Sie abzuholen. «
    » Verflucht! « , zischte Cathy.
    » Sie werden wohl noch ein klein wenig bleiben müssen. Also, wie wäre es mit einem Kaffee? «
    Cathy überlegte einen Augenblick, schließlich stimmte sie zu.
    » Dann nichts wie rein in die gute Stube, bevor wir noch alle hier wegfliegen. «

36
    The Village, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    22 . März 2007 , 16 . 35 Uhr (Donnerstag)
    Ashcroft hatte ausgeschlafen. Wortlos betrat er die Stube, in der Nyman und Duval faul in ihren Sesseln lümmelten und sich am Inhalt seines gut gefüllten Kühlschranks vergriffen. Er trat ans Fenster und warf einen Blick hinaus in den regnerischen und düsteren Tag.
    » Hast du keinen Fernseher? « , fragte Duval gelangweilt.
    » Brauch ich nicht « , gab Ashcroft knapp zurück.
    » Diese verdammte Warterei geht mir auf die Nerven. Wir sollten endlich was tun. «
    Eine Windböe fegte brausend um das Haus und trieb die Regentropfen gegen die Glasscheibe des Fensters.
    » Heute nicht mehr « , antwortete Ashcroft und wandte sich um. Er ging zum Kühlschrank und holte sich einen Tomatensaft heraus. Duval hatte sich in seinem Rücken erhoben und kam bedrohlich auf ihn zu.
    » Verarsch uns nicht, wir meinen es ernst « , zischte er.
    Ashcroft ignorierte den einen ganzen Kopf kleineren Mann, der sich bedrohlich vor ihm aufgebaut hatte, und ging einfach an ihm vorbei. Seufzend ließ er sich auf dem Sofa nieder.
    » Ich habe keinen Bock mehr auf die Scheiße « , fuhr Duval fort. » Entweder du machst mit oder …«
    » Oder? « , fragte Ashcroft provokant.
    Duval warf Nyman einen hilfesuchenden Blick zu, doch Nyman grinste nur.
    » Jetzt einmal Klartext, Kleiner « , fuhr ihn Ashcroft an. » Ohne mich habt ihr keine Chance. Dann könnt ihr gleich wieder von dieser Insel verschwinden, ist

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