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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Bootsgesellschaften auf dem Shipyard lehnten mit Hinweis auf den Sturm eine Überfahrt ab. Auch sein Besuch in der Commercial Street, wo sich das Hauptquartier der Coast Guard befand, brachte ihm kein Glück.
    » Das ist viel zu gefährlich « , sagte der Beamte hinter dem Tresen, als er dort vorsprach und seinen Dienstausweis zückte. » Bei dieser Windstärke dürfen wir keine Passagiere an Bord nehmen. «
    » Ich bin doch kein Passagier « , widersprach Brian.
    » Wir laufen nur mit geschultem Personal bei Rettungseinsätzen aus « , beharrte der Officer. » Passagiere von anderen Behörden können wir nicht befördern, Sir, tut mir leid, aber das ist Vorschrift. «
    Enttäuscht verließ Brian das Gebäude der Coast Guard. Einen letzten Versuch unternahm er noch, nachdem er sich mit Hilfe seines Dienstausweises Zutritt zu den Docks verschafft hatte. Dort, wo die Frachter beladen wurden, herrschte trotz des miesen Wetters geschäftiges Treiben. Es regnete noch immer wie aus Kübeln. Er war bereits völlig durchnässt, als er einem Containerlader ausweichen musste, der durch eine Pfütze dicht an ihm vorbeifuhr und ihn von oben bis unten nassspritzte. Entnervt gab er sein Vorhaben auf und kehrte um. Vorbei an den Lade- und Frachthallen bahnte er sich seinen Weg zum Zollhof. Als er an einer hell erleuchteten Lagerhalle vorbeikam, blieb er kurz stehen. Ein bulliger Kerl, mit Wollmütze und einem blauen Pullover bekleidet, war damit beschäftigt, Baumwollballen auf einen Transportanhänger zu verladen. Der Mann hielt einen Stauerhaken in der Hand, den er in den Ballen schlug und ihn damit anhob, um ihn sich anschließend auf die Schultern zu setzen. Brian blieb einen Augenblick lang stehen und schaute dem Hafenarbeiter zu. Sein Blick glitt über die Säcke und den Anhänger und blieb schließlich an der Wand haften. Eine Leine war dort gespannt, an der mindestens dreißig Stauerhaken hingen. Brian trat näher und nahm einen der Haken von der Leine. Es handelte sich um genau solch einen Haken, wie ihn der Mörder auf Hell’s Kitchen Island benutzte.
    » Hey Mister, was tun Sie da! « , rief der Hafenarbeiter streng und walzte auf Brian zu.
    » Ich schaue mir nur dieses Werkzeug an « , entgegnete er.
    » Wohl neu in der Branche « , scherzte der Mann. » Das ist zum Arbeiten gedacht und nicht zum Anglotzen. «
    » Interessantes Werkzeug. «
    » Ich wüsste nicht, was daran interessant ist « , brummte der bullige Kerl. » So wie der Zimmermann einen Hammer hat, hat ein Stauer einen Haken. «
    » Hängen die hier nur so herum, oder hat jeder Arbeiter seinen eigenen? «
    Der Mann streifte sich seine Wollmütze zurecht. » Ist Dutzendware, besorgt die Firma. «
    » Könnte ich so einen mitnehmen? «
    » Ich bin nicht der Chef « , antwortete der Arbeiter.
    Brian fasste in seine Tasche und zog einen Fünf-Dollar-Schein heraus. » Und wenn ich ihn bezahle? «
    Der Arbeiter nickte und griff nach dem Geld.
    Brian bedankte sich und steckte den Stauerhaken in seine Manteltasche, ehe er seinen Weg fortsetzte.
    Parish Hall, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    22 . März 2007 , 19 . 20 Uhr (Donnerstag)
    Die Gemeindehalle glich der Einsatzzentrale der CIA in Langley. Bildschirme und Computer beherrschten das Bild. Der U.S.-Marshall Service Boston hatte all seine Ausrüstung aufgeboten, die bereits am gestrigen Tag mit dem Helikopter auf Hell’s Kitchen Island eingetroffen war.
    Die Männer der Nationalgarde waren in ihr Lager zurückgekehrt, ihre Abreise würde sich verschieben. Ihre Suche war abgeschlossen, die US -Marshalls führten in eigener Regie die Ermittlungen weiter. Ein TOP -Team des Bostoner Büros wartete auf dem Festland auf besseres Wetter, denn die Jungs der Tactical Operation Squad waren für den bevorstehenden Einsatz geschult und weitaus besser zu gebrauchen als die Nationalgarde.
    Unterstützt von Hagen und Jarwood von der Portland Police, arbeiteten Noah Fleischman und Rodger Donovan einen Einsatzplan aus, bei dem es vor allem darauf ankam, nicht nur Frank Duval festzunehmen, sondern auch das Gold aus dem Raubüberfall von Duxbury sicherzustellen. Und natürlich galt es auch, Tylers Komplizen sowie den irren Mörder von Hell’s Kitchen Island dingfest zu machen.
    » Wir brauchen noch etwas Zeit « , begann Hagen, nachdem Donovan seinen Einsatzplan vorgestellt hatte. » Wir müssen uns erst noch in die Materie einarbeiten. Es ist sehr umfangreich. «
    Jarwood mit seinem gewohnten stupiden Gesichtsausdruck nickte

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