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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Feldscheune und der Quelle am Poundrell Spring.
    » Füchse sind nicht so blöd, dass sie es mit einer ganzen Herde und den Böcken aufnehmen « , bemerkte Alex Breed. » Sie würden die Herde weiträumig umgehen, um an die Lämmer heranzukommen. Es wäre nicht der erste Fuchs, der mit den scharfen Hufen der Böcke Bekanntschaft macht. «
    » Vielleicht einer von der weniger schlauen Sorte « , antwortete Gates.
    Langsam verließen sie ihr Lagerfeuer und gingen über die feuchte Wiese in Richtung der Quelle. Mit ihren starken Lampen suchten sie die Dunkelheit ab, aber weit und breit sahen sie nichts weiter als Schafe, die ihnen bereitwillig Platz machten.
    Sie waren erst ein paar Schritte gegangen, als plötzlich ein schrilles und schauriges Jaulen das Blöken durchdrang.
    » Das ist einer der Hunde! « , sagte Alex und beschleunigte seinen Schritt. Tim Gates folgte ihm, glitt aber auf dem feuchten Gras aus und stürzte zu Boden. Sein Handstrahler flog in hohem Bogen davon und das Licht erlosch.
    » Warte! « , rief er Alex Breed nach, doch dieser schien ihn nicht zu hören. Er hetzte einfach weiter. Tim Gates richtete sich auf. In der Dunkelheit suchte er nach der Lampe, während sich Alex’ Lichtstrahl immer weiter entfernte. Ab und zu war noch immer vereinzeltes Hundegebell zu hören, Tim Gates war überzeugt, dass es aus Richtung der Quelle kam. Er krabbelte durch das feuchte Gras und tastete mit seinen Händen durch die Finsternis. Hin und wieder stieß er gegen die warmen Leiber der Schafe, die ängstlich zurückwichen.
    » Alex, warte! « , versuchte er noch einmal, seinen Begleiter zurückzuhalten, doch Alex war vom Jagdfieber erfasst, er hörte einfach nicht, sondern lief weiter den sanft abfallenden Hügel hinab.
    Endlich ertastete Tim Gates den Strahler. Er griff nach ihm und versuchte ihn einzuschalten, doch er blieb dunkel. Erst nachdem er ihn ein paar Mal ordentlich schüttelte, funktionierte er wieder. Eilends erhob er sich und hastete ebenfalls in Richtung der Quelle. Das Gras war feucht und glitschig, mehr als einmal strauchelte er. Plötzlich blieb er stehen. Er war außer Atem, und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Knapp dreißig Schritte von ihm entfernt kauerte Alex im Gras. Neben ihm im Gras lag ein dunkles Etwas, ein Hund schlich um seine Beine. Der Hund winselte. Es war Body, der weiß-braun gefleckte Hund. Langsam kam Tim näher. Lois, der schwarz-braune American Shepherd lag am Boden. Sein Körper rührte sich nicht, kleine Dampfschwaden stiegen vom Leib des Hundes auf.
    » Was ist passiert? « , fragte Tim Gates, als er seinen Begleiter erreichte. Alex schaute auf. Sein Gesicht war weiß wie eine Wand, seine Augen waren weit aufgerissen, er wirkte verstört.
    » Was … «
    » Ich … ich habe ihn gesehen « , stammelte Alex Breed. » Er war da, ganz nah. Belfour, ich habe den Geist gesehen. «
    » Du spinnst! « , widersprach ihm Tim Gates. » Komm zu dir. «
    Langsam richtete sich Alex Breed auf und wies stumm mit dem Zeigefinger auf den dampfenden Hundekörper. Etwas ragte aus dem Nacken des Tieres. Tim Gates richtete seinen Strahler auf den toten Hund.
    » Er stand direkt vor mir, dann ist er einfach weggelaufen « , fuhr Alex Breed wie in Trance fort. » Seine Augen leuchteten wie glühende Kohlen. «
    Tim Gates kniete sich nieder. Erst jetzt erkannte er, dass ein Stauerhaken den Hinterkopf des Hundes durchbohrt hatte.
    » Er ist noch immer auf der Insel « , stammelte Alex, » und er wird uns alle töten, so wie er Gabriel getötet hat. «
    Lower Goose Island, Gulf of Maine,
    16 . März 2007 , 23 . 50 Uhr (Freitag)
    Das Boot schwamm im Wasser, und der Bootskörper hielt dicht. Tyler hatte nichts anderes erwartet. Der Motor bereitete schon mehr Probleme. Trotz des vollen Tanks blieben alle Versuche vergebens, den Mercury-Motor zu starten. Er gluckerte, stotterte und rauchte, dennoch sprang er nicht an.
    » Wir müssen die Zündkerzen auswechseln « , sagte Tyler. Er schwitzte.
    » Wo zum Teufel soll ich jetzt ein paar Zündkerzen auftreiben? « , protestierte Duval.
    Tyler setzte sich entkräftet auf den Boden. Ein Hustenanfall schüttelte ihn. Blut rann aus seinem Mund. Er stürzte zur Seite und blieb liegen.
    » Mein Gott, was ist mit dir? « , rief Duval, eilte zu ihm und griff ihm unter die Schulter. » Du kannst mich doch nicht im Stich lassen, jetzt, wo wir schon so weit gekommen sind. «
    Tyler versuchte ein Lächeln. Er hatte sich etwas erholt.
    » Setz mich dort drüben hin

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