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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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« , sagte er. » Du musst die Zündkerzen wechseln. «
    » Wir haben keine … «
    Tyler hob den Arm und zeigte auf den Wagen. Duval folgte dem Fingerzeig, dann schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    » Natürlich, du hast recht, im Wagen sind welche. Aber ich habe keinen blassen Schimmer, wo sie in dem Bootsmotor hingehören. «
    » Ich werde dir helfen « , krächzte Tyler.
    Die Reparatur dauerte beinahe eine Stunde. In einer Kiste auf dem Regal fand er genügend Werkzeug. Duval befolgte Tylers Anweisungen, säuberte die Zündkerzen, öffnete die Motorabdeckung und schraubte die alten, verölten Kerzen heraus. Draußen wurde es bereits dunkel, als die Arbeiten abgeschlossen waren. Nach dem dritten Versuch schnurrte der 175 PS starke Mercury-Motor im gleichmäßigen Klang.
    » Wir haben es geschafft « , freute sich Duval und streckte Tyler die Hand hin. Entkräftet klatschte er ab.
    » Wir warten, bis es richtig dunkel ist « , beschloss Tyler.
    » Aber ich kenne mich hier nicht aus « , wandte Frank Duval ein.
    » Ich bin bei dir. «
    Kurz vor Mitternacht legten sie von Bartol Island ab. Frank Duval hatte Tyler an Bord gebracht und in Decken gehüllt. Tyler war völlig entkräftet, er zitterte am ganzen Körper, und das Atmen fiel ihm schwer. Die Schmerzen im Brustkorb waren infernalisch.
    Im Scheinwerferlicht lenkte Duval das Boot durch die Gewässer des Golfs. Tyler versuchte, sich zu konzentrieren, denn es gab viele Untiefen in diesem Gebiet, in dem sich Insel an Insel reihte.
    Sie hatten Bustins Island passiert und schipperten in Richtung Osten.
    » Bin ich noch auf Kurs? « , fragte Duval und schaute auf den kleinen Kompass, doch eine Antwort blieb aus. Er griff zu seiner Taschenlampe und leuchtete Tyler ins Gesicht. Tyler lag im Boot, seine Augen waren geschlossen. Duval drosselte den Motor.
    » Tyler! « , rief er laut, doch Tyler rührte sich nicht.
    » Verdammt noch mal, Tyler, das kannst du doch nicht machen « , fluchte Duval und drehte den Suchscheinwerfer des Bootes. Eine Insel lag vor ihm. Er suchte den Horizont ab, doch außer Bäumen und Kies war nichts zu erkennen. Lichter gab es dort nicht. Er steuerte auf das Eiland zu und stellte den Motor ab. Es knirschte, als der Bootskörper über den Grund schrammte. Er holte den Motor ein und wartete, bis das Boot zur Ruhe gekommen war, ehe er sich zu Tyler hinabbeugte.
    Er hob seinen Kopf an. Tylers Atem ging flach, er lebte. Vorsichtig tätschelte Duval Tylers Backe. » Hey, Tyler, mach keinen Quatsch. Komm zu dir. Ich brauche dich. «
    Aber Tyler blieb stumm.
    South Philadelphia, Johnston Street, Philadelphia,
    17 . März 2007 , 02 . 00 Uhr (Samstag)
    Stearns Haus wurde lückenlos überwacht. Kameras waren installiert worden, um den Vorder- und den Hintereingang zu beobachten. Zwei Zivilstreifen komplettierten das Observationsteam. Rodger Donovan saß in dem grauen Lieferwagen, der die Aufschrift einer Elektronikservice-Firma aus Camden trug und in dem alle Stränge zusammenliefen. Modernste Überwachungstechnik, bis hin zu satellitengestützter GPS -Peilung, sowie Abhöranlagen standen dem U.S.-Marshall Service für seine Aufgabe zur Verfügung. Inzwischen wusste Donovan sicher, dass sich Clay Stearn zu Hause in seiner Wohnung aufhielt, und er wusste sogar, welcher Pay- TV -Sender über die Mattscheibe im Wohnzimmer flimmerte. Vor dem Fenster angebrachte Mikrokameras lieferten ein verzerrtes Bild. Trotz des gesamten technischen Schnickschnacks kam es noch immer auf das geduldige und vorsichtige Vorgehen der Observationsteams an, denn die Hauptaufgabe einer jeden Observation bestand aus Warten.
    Donovan schlürfte einen lauwarmen Kaffee aus einem Pappbecher, als Bewegung in die Sache kam. Aus der Haustür trat Clay Stearn, bekleidet mit einer dunklen Hose und einem dunklen Kapuzenpulli. Stearns Bild prangte auf den Überwachungsmonitoren, und die Kamera lieferte trotz des vom gedämpften Licht einer Straßenlaterne durchsetzten Halbdunkels ein gestochen scharfes Bild.
    » Zielperson verlässt Objekt! « , drang die Stimme eines Officers aus dem Lautsprecher.
    » Bestätigter Kontakt! « , meldete Team zwei, um die Übermittlung des ersten Teams zu verifizieren.
    Donovan griff zum Mikrophon und betätigte die Sprechtaste. » Alles auf Position, Code Alpha « , sagte er kurz, ehe er sich erhob und seine Jacke überzog.
    » Und dass ihr ihn mir ja nicht aus den Augen verliert! « , mahnte er den Techniker, als Stearn den klapprigen Pinto

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