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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Schreibtisch.
    » War das alles? « , fragte Logan.
    Cathy schüttelte den Kopf. » Erzählen Sie mir von Tom Lawrence! «
    » Tom! « , wiederholte Logan. » Wieso Tom, wie kommen Sie auf ihn? «
    » Das überlassen Sie mir, also was ist mit Lawrence? «
    » Tom ist ein alter Säufer. Die meiste Zeit liegt er in seinem Bett und schläft seinen Rausch aus. «
    » Arbeitet er? «
    » Er ist Fischer und hat ein Hewes Redfish-Boot im Hafen. Aber das liegt schon seit Wochen unbewegt unten am Liegeplatz. Tom hat Pech gehabt in seinem Leben. Gott hat ihn zu einem verschlossenen und bärbeißigen alten Mann gemacht, der sich schwertut, mit anderen auszukommen. Deswegen ist er auch meist alleine. Früher, als er noch bei Seafood arbeitete, war es mal anders, aber irgendwann hat er dann mit dem Saufen begonnen, und jetzt sieht man ihn im Dorf am liebsten von hinten, Sie verstehen. «
    » Hat er einen Computer? «
    Logan nickte. » Die anderen Fischer fuhren hinaus und kamen am Abend mit gutem Fang zurück, doch Toms Körbe waren leer. Ich erfuhr dann von dieser Homepage der Fischereibehörde, auf dem die Züge der Fischschwärme veröffentlicht werden. Ich habe Tom gesagt, dass die anderen gezielt fischen, während er immer noch wie früher nach Gutdünken hinausfuhr, aber meist die leer gefischten Zonen aufsuchte und mit leeren Netzen zurückkehrte. Er sagte, dass er den modernen Schnickschnack nicht braucht. Als er sich wieder einmal ein paar Dollar von mir pumpen wollte, da fragte ich gar nicht lange. Ich hatte einen alten PC und habe ihn Tom gegeben. Ich baute ihn sogar auf und richtete ihn ein. Sie verstehen, Internet und so. Ich habe ihn auch auf dem Online-Chat der Fischereibehörde angemeldet. Wenn Tom Lust hatte und der Alkohol nicht sein Gehirn vernebelte, dann fing er mehr als die anderen. Er kann gut mit den Netzen umgehen und hat ein Händchen für die Schwärme. Aber oft kam das nicht vor. Er fischt gerade so viel, dass ihm das Geld zum Essen und vor allem zum Trinken reicht. «
    » Wissen Sie, wo er jetzt ist? «
    » Ich nehme an, er ist zu Hause in seinem Bett, wo sonst? «
    » Könnte Lawrence hinter dem Phantom und den Morden stecken? «
    » Tom, das ist doch nicht Ihr Ernst « , entgegnete Logan verblüfft. » Sicherlich, er ist zuweilen schwer im Zaum zu halten, er ist ja nicht gerade schwächlich, aber Mord? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. «
    » Arbeitete er einmal in einem Hafen? «
    Logan überlegte. » Damals, bei Seafood, da war er Lademeister. Die Frachter wurden unten am alten Anleger beladen. Aber wie kommen Sie darauf, dass Tom … «
    » Evans wurde am Morgen, als ihm aufgelauert wurde, über diesen Online-Chat der Fischereibehörde auf See gelockt. Und der Codename des Mannes, der hinter der Sache steckt, lautet JH unter. «
    » JH unter, das ist Toms Pseudonym « , rief Logan überrascht aus. » Ich habe ihm den Namen gegeben. Eine Romanfigur aus Crawfords Bestseller. Tom ist zwar ein echter Stoffel und Säufer, aber als die Crawford auf die Insel kam, war er der Erste, der ihren Roman las. «
    Brian war aufgesprungen und an Cathys Seite getreten. » Warum hast du mir das nicht gleich gesagt, dass die Antwort gekommen ist? Ich rufe sofort Verstärkung, dann greifen wir uns diesen Lawrence. «
    » Bis Verstärkung eintrifft, ist diese Insel längst untergegangen, es ist Samstag, vergiss das nicht, du glaubst doch nicht, dass Yarmouth oder Portland ein Squadteam für uns bereithalten « , antwortete Cathy und wandte sich Logan zu. » Ist Lawrence gewalttätig? «
    » Ich weiß nicht, aber ich denke, wenn ich dabei bin, dann bringe ich ihn schon zur Vernunft. «
    Cathy erhob sich und nahm ihre Pistole aus dem Halter. Sie klappte die Trommel ihres Revolvers auf und überprüfte den Ladezustand. » Wenn Sie ihn nicht zur Vernunft bringen, dann wird ihn das wohl stoppen. Er ist dringend verdächtig, und ich will keine weitere Zeit verlieren. «
    South Philadelphia, Johnston Street, Philadelphia,
    17 . März 2007 , 11 . 00 Uhr (Samstag)
    Noah Fleischman und Rodger Donovan hatten zusammen in einem benachbarten Café gefrühstückt. Donovan hatte für die drei Kollegen, die im Van saßen und Stearn mittels modernster Elektronik überwachten, Kaffee im Pappbecher mitgenommen. Vom Café aus hatte Fleischman seine Dienststelle in Boston angerufen, wo Macphie hinter dem Schreibtisch saß und alle Daten sammelte, die im U.S.-Marshall-Büro eingingen. Als er nachfragte, ob sich bereits Hinweise auf

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