Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner

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Katze, die man in einen Sack steckt und ins Wasser wirft.
    Ihr Magen knurrte. Sie zog sich ihre Jeans über und ging hinunter ins Lokal. Brian war noch immer nicht zurück, also würde sie schon einmal alleine frühstücken.
    Als Cathy den Gastraum betrat, saßen zwei Frauen an einem Tisch neben dem Tresen, die sich mit Mia Honeywell lauthals unterhielten und sich offenbar köstlich amüsierten. Erst jetzt bemerkte Cathy den dandyhaften Mann mit Halbglatze, der am anderen Ende des Tisches lümmelte und sich überaus lässig gab.
    » Kommen Sie doch zu uns herüber! « , forderte die Wirtin Cathy auf und rückte einen Stuhl am Tisch der Damen und des Herren zurecht.
    » Ich will nicht stören « , wehrte Cathy dankend ab, doch Mia Honeywell ließ nicht locker. Schließlich kam sie doch der Aufforderung nach.
    » Das sind Chloe Peach und ihre Schwester Lydia Coller « , stellte Mia die beiden Damen vor. » Chloe ist Künstlerin, müssen Sie wissen. Und der Schwerenöter in der Ecke ist Ron Nyman. Er ist hier auf der Insel hängen geblieben, wie er selbst zu sagen pflegt. «
    » Schriftstellerin? « , fragte Cathy und nickte den drei Personen am Tisch freundlich zu.
    » Nein « , antwortete die etwas dickliche Dame abfällig, die als Lydia Coller vorgestellt wurde. » Meine Schwester malt, aber eine Schriftstellerin haben wir auch auf der Insel. «
    » Ich weiß, Misses Crawford in der Villa. «
    Cathy reichte den beiden Damen die Hand. Ron Nyman erhob sich und kam auf sie zu. Galant verbeugte er sich und hauchte ihr einen Kuss auf die Hand.
    » Nehmen Sie sich vor ihm in Acht « , scherzte Lydia. » Ich traue ihm alles zu. «
    » Miss Lydia, wer wird denn so abweisend sein « , scherzte Nyman und wartete, bis sich Cathy gesetzt hatte, ehe er sich wieder auf seinem Platz niederließ.
    » Ich bringe Ihnen das Frühstück und einen starken Kaffee « , sagte Mia und verschwand hinter dem Tresen.
    » Ich wusste nicht, dass die Polizei so hübsche Frauen beschäftigt « , sagte Nyman. » Da wäre ich vielleicht schon viel früher auf das Festland zurückgekehrt. «
    » Sie leben hier auf der Insel? «
    » Er ist, wie gesagt, hier hängen geblieben « , nahm Lydia Coller Nymans Antwort vorweg. » Seit zwei Jahren schleicht er hier herum. Aber es gibt keinen Hafen zwischen hier und dem anderen Ende der Welt, den er nicht kennt. «
    Cathy lächelte. » Sie sind Seemann? «
    » Gott behüte « , entgegnete Nyman. » Ich war viel auf Reisen, Händler und Abenteurer, wenn Sie so wollen. Es gibt sogar Reiseberichte von mir, die ein Magazin veröffentlichte. Ich bin in der ganzen Welt herumgekommen, und dann dachte ich mir, dass es langsam Zeit wird, das Leben etwas ruhiger anzugehen. Ich habe mir hier auf der Insel ein kleines Häuschen gekauft. Man wird nicht jünger, und irgendwann sollte man zur Ruhe kommen. Ich habe hier alles, was ich brauche, und ich habe das Meer um mich herum. Auf dem Festland würde ich verrückt werden. «
    » Ich verstehe « , erwiderte Cathy.
    Chloe schlürfte an ihrer Tasse Tee. Sie wirkte zurückhaltend und vermied den Augenkontakt, dagegen war ihre Schwester Lydia eine gehörige Portion aufgeweckter. » Haben Sie schon einen Verdacht, wer den alten Gabriel und William Evans umgebracht haben könnte? « , fragte sie.
    » Wir arbeiten daran « , gab Cathy ausweichend zur Antwort.
    » Die Leute hier auf der Insel haben den Freund unserer Schriftstellerin in Verdacht « , mischte sich Nyman in die Unterhaltung ein.
    » Ich hörte davon. «
    Lydia Coller hob abwehrend die Hand. » Ach was, die Crawford ist eine alte Schnepfe, aber sie ist reich, sie hat Geld, und sie ist berühmt. Sie besitzt alles und sogar ihn. Und er hat nichts, nichts außer einen großen schwarzen Schwanz, aber ein Mörder ist er nicht. «
    » Lydia « , rief Chloe Peach entrüstet. » Wie kannst du nur … «
    » Was willst du, das ist doch die Wahrheit. «
    Cathy war froh, als Mia Honeywell mit einem Tablett erschien und das Frühstück vor ihr auf den Tisch platzierte.
    » Nun, es ist Zeit für mich « , sagte Ron Nyman und erhob sich. » Ich wünsche noch einen schönen Tag « , verabschiedete er sich mit einer Verbeugung.
    » Er ist ein interessanter Mann « , bemerkte Lydia, als Nyman das Lokal verlassen hatte. » Er ist so weltgewandt, aber irgendwie ist er mir nicht geheuer. «
    Cathy widmete sich ihrem Frühstück, während sie sich oberflächlich mit den beiden Damen, vorwiegend mit Lydia Coller, unterhielt. Auch Mia