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Blutland - Von der Leidenschaft gerufen

Blutland - Von der Leidenschaft gerufen

Titel: Blutland - Von der Leidenschaft gerufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
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mich, davon gehört zu haben, bevor ich hierherkam. Das war schlau«, meinte er mit einem anerkennenden Nicken. »Welche Symptome?«
    »Bei frischem Blut und ohne Medikation kommt es zu Krämpfen, Blutungen und dann zum Tod«, schniefte ich zwischen Schluchzern. »Innerhalb von Minuten.«
    »Tut mir leid um deinen Kerl«, verkündete Goodwill in einem Tonfall, der klarmachte, dass es ihm ganz und gar nicht leidtat. »Ich lasse euch beide nun allein, um Lebewohl zu sagen.«
    Tabitha und Rodvey wandten sich zum Gehen, doch Goodwill blieb in der Türöffnung stehen, und versperrte ihnen den Weg.
    »Das heißt«, meinte er mit einem grausamen Grinsen, »nachdem er Miss Scowl gebissen hat. Schließlich hilft es ja nichts, wenn wir es nicht verbreiten, eh? Danach bluten wir ihn natürlich aus und bringen die Phiolen in Umlauf. Aber es ist schon gut, zwei frische Körper mit verunreinigtem Blut zu haben.«
    »Jonah –«, flehte Tabitha und wich zurück.
    »Mein Name ist Magistrat Goodwill«, gab er streng zurück. »Und jetzt beiß sie schon, Junge. Ich habe einen Genozid zu planen.«
    Rodvey schnitt Criminys Fesseln durch, und der Bludmann stand langsam auf, den Blick auf Tabitha geheftet. Langsam bewegte er sich auf sie zu, und sie schreckte vor ihm zurück.
    »Crim, nein«, bat sie. »Erinnerst du dich nicht an unsere guten Zeiten? An die Zeit im Zirkus?«
    »Ich denke vor allem an die Insel und die Herberge«, grollte er, und dann sprang er sie an. Beide stürzten zu Boden, als er ihr das Fleisch am Hals aufriss und in tiefen Zügen trank.
    »Du sollst sie nicht völlig aussaugen«, befahl Goodwill, zog eine Miniarmbrust und hielt sie Criminy an die Schläfe. »Ich brauche ihr Blud.«
    Criminy tauchte aus seinem Blutrausch wieder auf, mit geweiteten Pupillen, die seine Augen schwarz wirken ließen. Tabitha lag da, die Röcke in Unordnung; ihre Atmung kaum sichtbar. Criminy wischte sich nachlässig übers Gesicht und stand schwer atmend auf. Dann warf er Goodwill ein bösartiges, blutgefärbtes Lächeln zu.
    »Danke für das letzte Mahl«, sagte er, und dann fing er an zu zucken.
    »Freut mich, dass du deine Kostprobe des Todes genossen hast«, antwortete Goodwill. »Rodvey, bleiben Sie hier, bis er hinüber ist; danach bringen Sie Miss Paisley in den Speiseraum.« Damit schloss er die Tür und ließ Rodvey mit uns zurück.
    »Nun stirb schon«, meinte der Copper mit einer Hand lässig an seiner eigenen Armbrust im Halfter. »Es ist beinahe Teezeit.«
    Criminy zuckte wieder, dann verkrampfte er sich und verfiel in eine Art Anfall. Mit Schaum vor dem Mund taumelte er gegen mich, dann gegen den Spiegel und prallte dann gegen Rodvey, der ihn mit einem »Bleib mir vom Leib, Bluddy!« von sich stieß. Ich versuchte nach Kräften verzweifelt und verstört zu wirken, aber ich wusste nicht recht, wohin ich schauen sollte. Criminys irrer Tanz war nicht nur furchteinflößend, sondern auch urkomisch, und zudem spuckte er noch Blut überall hin. Ein besonders großer Klacks landete direkt auf dem Porträt von Goodwill, und ich musste mein Lachen in ein ersticktes Schluchzen verwandeln.
    Dann hörte ich plötzlich ein kleines Thwack . Als ich wieder zu Rodvey sah, ragte ein kurzer, dicker Pfeil aus seiner Brust. Criminy hatte aufgehört herumzuzucken und hielt Rodveys kleine Armbrust in den Händen – ein Pfeil fehlte.
    »Du bist ein guter Schütze«, meinte ich.
    »Überrascht?«
    »Nicht wirklich.«
    »Also, wird mich dieses Zeug tatsächlich umbringen? Denn dieses Blut schmeckte einfach köstlich. Wie du.«
    »Nein, es ist sauber«, sagte ich. »Aber wir müssen uns beeilen. In etwa fünf Minuten wird Goodwill merken, dass etwas nicht stimmt.«
    »Kann ich mich nicht einfach noch eine Weile lang totstellen, damit du durch das Fenster flüchten kannst?«, fragte Criminy. »Sich totzustellen ist ziemlich unterhaltsam.«
    »Keine Zeit für Schauspielereien«, verneinte ich und zog die Vorhänge zurück. »In meiner Welt habe ich seinem Körper eine Injektion mit Insulin verabreicht. Wenn das so funktioniert wie ich glaube, wird er hier in zehn Minuten tot sein. Es gibt eine gewisse Verzögerung, aber er wird merken, dass etwas nicht stimmt. Wir müssen hier raus.«
    Das Fenster bestand komplett aus Glas und konnte nicht geöffnet werden – genau das, was man von einem altertümelnden, paranoiden Verrückten erwarten würde. Ich drehte mich suchend um, aber schon krachte Criminys Stiefel durch das Fenster und kickte Holzlatten und

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