Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
ordentlich Mumm in deinen Knochen. Anscheinend gibt es unter euch Menschen doch einige, in denen ein tapferes Herz schlägt. Ich respektiere deine Worte, kleiner Mann. Aber glaube nicht, dass ich immer so mit mir reden lasse!“
Bei seinen letzten Worten setzte der Zentaur eine Miene auf, die Draihn und alle anderen keine Sekunde daran zweifeln ließen was der Pferdemann tun würde wenn man ihn unnötig reizte.
„Menschen, Zentauren und Hexen…“, entfuhr es dem Troll. „Wenn ich mit meinem Rudel hier wäre, hätten wir den Feind schon längst gefunden und in die Erde gestampft!“
Es war weniger Feindseligkeit als Enttäuschung, die in der Stimme des Riesen mitschwang.
Nun war es an Elrikh das unangenehme Schweigen zu brechen.
„Ich glaube um mit dieser Bedrohung fertig zu werden bedarf es mehr als reine Muskelkraft und Kampfeslust. Sollte dem nicht so sein, hätte man wohl kaum eine Gruppe wie uns ausgesucht. Rethika und du mögen große Krieger sein und Draihn ein mächtiger Schwertkämpfer. Immerhin hat er alleine einen Rantohr im Kampf getötet. Und nach allem was ich über diese Geschöpfe gehört habe vermag das nicht jeder zu vollbringen. Rigga jedoch, ist keine Kriegerin sondern eine Schamanin. Zweifelsohne gehört ihr Volk zu den begabtesten Magiewebern der diesseitigen Welt. Ihr Können und ihr Wissen dürften von großer Bedeutung für unsere Mission sein. Doch der Grund warum ich ausgesucht wurde hat sich mir noch nicht erschlossen. Ich bin ganz sicher kein Krieger oder Zauberer.“
Die Worte des jungen Menschen überraschten nicht nur den Troll.
„Dass du und Rigga keine Krieger seid, dazu bedarf es keine Belehrung von dir Menschenkind!“, erklang es von Rethika. „Aber wie sonst, als mit Stahl und Muskeln, willst du einen Feind vernichten? Mit schlauen Worten oder faulem Zauber? Ich habe nicht vor, Seite an Seite mit einer Sahlet zu kämpfen! Das Einzige was mich interessiert ist, wie wir den Auftrag der Singula erfüllen können, damit ich so schnell wie möglich wieder nach
Obaru
kann.“
Die Erwähnung seiner Heimat ließ auch Draihn an selbige denken. Doch es waren nur schmerzhafte Gedanken, die sich in seinem Geist zusammenfügten. Die Trauer um seinen Bruder und die anderen war einfach noch zu gegenwärtig. Ein Gefühl der Schuld machte sich in seinem Inneren breit. Vielleicht offenbarte sich für ihn durch ihren göttlichen Auftrag ein Weg um Buße zu tun. Zumindest würde seine Seele, Frieden finden, wenn er die Möglichkeit bekam um seine Ordensbrüder zu rächen.
Was mag wohl aus Gér Malek und den anderen geworden sein? Ob sie sich in Sicherheit bringen konnten?
Eine plötzliche Ansprache des valantarischen Ritters traf die anderen recht unvorbereitet.
„Ich mag zwar ein gefährliches Monster mit einer Klinge getötet haben, aber diese Kreatur hat mir eine Wunde versetzt, die noch lange nach seinem Tod in mir schmerzen wird. Mit Schwert und Axt vermögen wir zwar im Kampf zu siegen. Aber nur der Glaube an die Götter wird es uns ermöglichen den Dämon des Bösen zu besiegen. Dies wird kein Kampf werden, der durch Blut und Fleisch entschieden wird. Nur der Weg des Glaubens wird uns helfen können.“
In diesem Moment lies Mart seine riesige Faust in seine Handfläche klatschen.
„Warum versuchen ein Gespenst aufzuhalten, wenn man den Körper schon vorher vernichten kann? Wir suchen den Menschen, dessen Körper dem Dunkelgott dienen soll und zermalmen seine Knochen!“
Panik machte sich in Elrikhs Augen bemerkbar. Er musste versuchen solche Gedanken sofort im Keim zu ersticken, bevor die gesamte Gruppe so denken und handeln würde. Unvermittelt blitzte ein greller Lichtstrahl auf und die Singula erschienen vor den Auserwählten. Ruhig pulsierend schwebte die ihnen bekannte rote Wolke auf und ab und gab dabei das mittlerweile vertraute Summen von sich.
„
Deine beherzten Worte sprechen für deinen Mut, Mart, Kind der Erde. Doch höre auf die Stimme, welche tief in dir wohnt. Du weißt, dass es mehr braucht als einen starken Arm um das Böse aus der Welt zu vertreiben. Ihr alle wurdet ausgesucht, um den Schrecken des Dunkelgottes von der Welt zu nehmen. Ihr müsst beweisen, dass ihr als Gemeinschaft zusammenstehen könnt.“
Die Singula formten sich nun wieder zu dem, Elrikh vertrauten, Menschengesicht und richteten ihre Worte gezielt an ihn und den Valantarier.
„
Ihr werdet den Erzählungen der anderen sicherlich entnommen haben wie sie hierher gekommen sind. Und
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