Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)
Zwerge, Sahlets, Feen, Oger und alle anderen Lichtwesen wurden vor den Elfen vom Göttervater und seinen Kindern erschaffen. Zinakyl erschuf sie einige Jahrtausende vor den Menschen. Zu diesem Zeitpunkt wandelten eure Völker schon lange in der Welt. In den alten Rassen ist der Samen der Lichtmagie dermaßen stark gewachsen, dass es den Dämon töten würde, sollte er versuchen in einen ihrer Körper zu schlüpfen und seine Saat zu pflanzen. Die Elfen und Schattenkinder hingegen sind im Vergleich zu euch noch ein junges Volk. Das Einzige, was sie so überlegen und gottgleich macht, ist die Tatsache, dass sie die Lichtmagie schon seit der Entstehung ihrer Rasse nutzen und erforschen. Kein anderes Volk ist so gut mit dieser Form der Magie vertraut wie die Elfen.“
Mit Stolz und einem leichten Anflug von Trotz reckte Rigga ihr Kinn in die Höhe. Auch ihr Volk hatte sich vor langer Zeit der Magie verschrieben. Allerdings ging es dabei mehr um das Nutzen von magischen Artefakten als denn das Vorhandensein von eigener Magie. Noch ehe Rigga dazu etwas sagen konnte, hörte sie die Stimme der Singula in ihrem Kopf.
„
Gräme dich nicht, weise Rigga. Noch ehe eure Reise dem Ende zu geht wird es deiner magischen Fähigkeiten bedürfen damit das Gute siegt.“
„
Einzeln vermögt ihr nicht jene dunkle Bedrohung abzuwenden, welche eure Welt heimsuchen wird. Alle sechs Auserwählten müssen sich gemeinsam der Gefahr des Unterganges stellen!“
„Ihr sprecht von SECHS Auserwählten“, warf Draihn ein. „Wir sind aber nur Fünf. Wo ist der Sechste?“
„Genau“, ertönte nun auch Marts Stimme. „In den Bildern, die ihr mir gezeigt habt, war noch jemand zu sehen. Eine Elfin wenn ich mich nicht irre.“
Die rote Wolke der Singula begann umher zu schwirren und unregelmäßig zu pulsieren.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie sind nervös“, flüsterte Draihn in Elrikhs Richtung.
„
DIE Sechste gehört zum Volke der Schattenkinder. Es ist richtig, dass sie bisher noch nicht eingetroffen ist. Etwas hindert uns daran sie zu finden. Die obersten der Schattenelfen vermögen sich durch magische Artefakte vor uns zu verbergen. Anscheinend besitzt diese Kriegerin einen solchen Gegenstand. Und das ist höchst beunruhigend. Jemand aus der Herrscherkaste ihres Volkes muss damit gerechnet haben, dass wir nach ihr suchen und wollte verhindern, dass wir sie finden.“
„Das muss ein sehr starkes Artefakt sein“, bemerkte Rigga.
Die Schamanin kannte sich immerhin mit magischen Amuletten aus und wusste, dass dieses sehr machtvoll sein musste.
„Wie sollte ein einfaches Schattenkind in den Besitz dieses Artefaktes kommen? Es sei denn sie bekam es um sich wissentlich vor euch zu verbergen.“
Elrikh wurde misstrauisch.
„Kann es sein, dass ihr uns etwas verschweigt? Wieso sollten die Schattenelfen verhindern wollen, dass wir den Untergang der Welt aufhalten? Worum geht es hier noch?“
„
Eure Worte zeigen uns wieder einmal, dass wir die richtige Wahl getroffen haben. Ihr habt recht. Es gibt da noch etwas das ihr wissen solltet.“
Die rote Wolke erhob sich hoch über die Köpfe der fünf Gefährten und gab sich ihnen wieder als
Spiegel von Alyscal
zu erkennen. Die Worte der Singula wurden von nun an durch Bilder begleitet.
„
Die Prophezeiung über den Untergang der Welt und den, der ihn herbeiführt, ist sehr alt. Einige aus dem Volke der Schattenkinder deuten sie offensichtlich anders als wir es tun. Sie glauben, dass man denjenigen der den Samen des Bösen in sich trägt umbringen und somit die Wiedergeburt des Dunkelgottes verhindern kann. Nach ihrer Auslegung ist dies der einzige Weg das Böse abzuwenden. Es kommt jedoch einer Geistesschwäche gleich, wenn man glaubt auf diese Art und Weise einen Dunkelgott zu besiegen. Leider halten die Schattenelfen an ihrem Ziel fest den Jungen zu meucheln. Sie wollen dadurch verhindern, dass der Feind sein Blut schändet und der Dämon von ihm Besitz ergreift.“
„Warum sollte dieser Weg falsch sein?“, meldete sich Mart zu Wort. „Wer tot ist kann nicht von Dämonen besessen werden.“
„Sei nicht so naiv“, mischte sich Rigga ein. „Dämonen können Besitz von Toten ergreifen genauso wie eine Made sich durch ein totes Schwein frisst. Hier geht es darum, dass der Junge sein Herz vor dem Dämon verschließen muss. Die Prophezeiung ist eindeutig. Schändet jemand sein Blut oder vergiftet sein Herz mit Hass und Zorn, wird er sich dem Dämon hingeben.
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