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Blutlinie

Blutlinie

Titel: Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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verkleidet war, eine Blümchentapete, die schon ein wenig vergilbt war, zog sich über die gegenüberliegende Wand. Es war nicht anheimelnd, aber tausend Mal besser als im Auto zu sitzen, auch wenn die Rückbank sehr breit war.
    „Welches Bett willst du?“
    Brandons Frage holte mich aus meinen Überlegungen. Eine leichte Röte stahl sich über mein Antlitz. Was war denn jetzt schon wieder los? Er hatte gefragt, welches Bett ich wollte und nicht in welchem Bett ich mit ihm schlafen will.
    „Mir egal“, erwiderte ich hastig. „Gern in dem, das dem Bad näher ist.“
    So viel also zu: Ist mir doch wurscht!
    Ein Grinsen glitt über sein Gesicht.
    „Okay.“
    Tja, ich musste wohl doch etwas cooler werden. Aber wie sollte das gehen, wenn sich ein Mann mit mir in diesem Zimmer befand, dessen Innen- und Außentemperatur zusammen die 1000 Grad-Marke sprengte?
    Blood lag auf seiner Decke und hob den Kopf, während ich meine Reisetasche auf mein Bett wuchtete. Was hatte Brandon eingepackt? Meine Bücher sicher nicht.
    Ich öffnete sie und war überrascht, nein das traf es nicht, überwältigt. Neben verschiedenen Klamotten wie Pullovern, zwei Jeans, dicken Strümpfen, dem Bärchennachthemd (ich zeigte es hoch, er lachte), einer Zahnbürste, Kamm und meiner Creme, befanden sich meine Lieblingsbücher darin. Stolz und Vorurteil, Sturmhöhe, Jane Eyre . Verwundert fanden meine Augen die von Brandon. Er saß auf seinem Bett, abwartend, mit verschränkten Armen, lächelnd.
    „Ich weiß gar nicht, äähhh…was ich sagen soll…“, stammelte ich verlegen.
    „Damit dir nicht alles gänzlich fremd ist“, sagte er.
    Er fuhr sich durch die Haare. Die Lederjacke musste er vorhin ausgezogen haben. Brandon krempelte die Ärmel von seinem Hemd ein Stück nach oben. Mein Blick fiel auf seine nun freigelegten sehnigen Arme, die er auf die Oberschenkel legte.
    „Pack weiter aus“, forderte er mich auf.
    Ich wandte mich nervös ab und kramte weiter in der Tasche herum. Mein MP3-Player! Verwirrt sah ich ihn wieder an.
    „Hättest du nicht erwartet, was?“
    Triumphierend schmunzelte er. Ich suchte weiter. Ha! Es durfte ja nicht so gut weitergehen! Mir sprang Unterwäsche ins Auge! Ein BH und drei Slips! Drei! Am liebsten wäre ich ganz sanft in Ohnmacht gefallen…oder nein! Wo war das berühmte Loch, in das man sich verbuddeln konnte? Und dann, ganz unverhofft, ging mir durch den Kopf, wie blöd ich eigentlich war. Er hatte es nur gut gemeint. Da war nichts Anzügliches daran, obwohl…das war meine Lieblingsunterwäsche, und überhaupt, waren das alles Klamotten, die ich am häufigsten trug. Die Bücher standen zwar auf meinem Nachttisch, da konnte man annehmen, dass ich sie sehr mochte, jedoch reichte mir das als Erklärung plötzlich gar nicht mehr. Mein Gesicht nahm einen Purpur-Ton an, nahe an einem Kollaps. Finster starrte ich ihn an, sein Lächeln verflog mit einem Stirnrunzeln.
    „Muss schon viele Vorteile bringen, andauernd zu spannen, oder? So weiß man endlich mal als Mann, was Frauen mögen. Das kann man dann ganz frech und hintenrum für seine Absichten einsetzen.“
    Brandons Augen verengten sich.
    „Du musst wohl immer noch eins drauf setzen, Prinzessin. Bist wohl nie zufrieden? Aber eins lass dir gesagt sein: Ich hätte dich auch ohne dieses ganze überflüssige Zeug mitnehmen können, aber ich hab’s nicht getan.“
    Eine Schärfe schwang in seiner Stimme mit, die mir den Atem nahm. Aber einschüchtern lassen? Mich doch nicht, nicht gerade heute, und nicht, nachdem ich 365 Tage null Privatsphäre hatte. Ich hatte es satt, dass ich keine Geheimnisse vor ihm hatte, dass er in mein Leben spaziert war, wann es ihm passte. Und am schlimmsten war, dass er seinen sexuellen Trieb befriedigt hatte – ohne mein Wissen.
    Ich ließ die Wäsche in die Tasche fallen und stemmte die Hände in die Hüften.
    „Wie oft warst du in meinem Schlafzimmer, verdammt?“
    Glückwunsch, Virginia, so ein fester, durchdringender Tonfall! Alle Achtung! Lass dir bloß nichts von diesem Schönling gefallen! Chaka!
    Brandon stand auf, schien seinen Atem aus den untersten Tiefen seiner Lungen zu ziehen. Von oben herab brachte er ein Lächeln zustande, das nicht im Mindesten warm war. Es war kalt, kalt wie Eis.
    „Warum interessiert dich das so brennend, Prinzessin?“
    Gefährlich langsam wie ein Gepard kam er um sein Bett herum, die Augen glühten.
    Ich ließ mich nicht aus der Fassung bringen, schluckte, sodass ich glaubte, dass man es im

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