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Blutmaske

Blutmaske

Titel: Blutmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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drehte sich um.
    Allister saß wie ein Kind mit ausgestreckten Beinen am Boden und versuchte verzweifelt mit beiden Händen, sich die Maske vom Gesicht zu reißen. »Bitte«, ächzte er. »Es … brennt! Und … tut weh. Als würde es sich in meine Haut fressen!«
    Randy schnappte sich einen Kerzenständer von einer Kommode. »Ich schwöre dir, dass ich dich tot prügle, wenn du noch einmal versuchst, mich zu beißen.« Misstrauisch ging er näher, seine improvisierte Waffe zum Schlag bereithaltend. Dann packte er zu und versuchte, die Maske zu bewegen. Aber obwohl sie nirgends festgemacht war, saß sie bombenfest.
    Das Zittern, das unvermittelt durch Allister lief, warnte Randy, doch bevor er sich auch nur aufrichten konnte, sprang der andere auf, die Hände ausgestreckt und nach seiner Kehle greifend. Die leeren Augenhöhlen leuchteten rot wie Kohlen. »Dein Blut! Ich kann es rauschen hören!«, heulte er begehrend. »Ich will es! ICH WILL ES !«
    Randy drehte sich erschrocken zur Seite, doch er bekam einen Schlag gegen das Kinn. Der Kerzenständer glitt ihm aus den Fingern, und er stürzte neben dem Fenster nieder.
    Allister war sofort auf ihm, geifernd und fauchend. Nichts an ihm war mehr menschlich.
    »Du bist von dem Ding besessen!« Randy stieß die Kreatur, zu der sein Kumpan geworden war, zurück. Sein Blick fiel auf einen Brieföffner, der bei ihrem Kampf von Schreibtisch gefallen sein musste. Randy griff danach, als sich Allister mit einem Kreischen auf ihn stürzte.
    Abwehrend hielt Randy den Brieföffner vor sich – und die Spitze fuhr dem Wesen in den Hals, direkt unter dem Kinn. Gurgelnd griff er sich an die Kehle.
    »Weg! Runter von mir!« Randy drückte den Sterbenden mit aller Kraft von sich weg. Allister taumelte gegen das geöffnete Fenster und kippte nach draußen. Es krachte, als er in der Gondel landete.
    Dann herrschte Stille.
    Doch nur für einen Moment. Vom anderen Ende der Wohnung erklang ein Geräusch, ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht. Jemand kam!
    Randy atmete tief ein und erhob sich zitternd. Er musste verschwinden, um nicht wegen Mordes oder Totschlags angeklagt zu werden. Notwehr würde man ihm niemals abnehmen.
    Auf dem Boden entdeckte er die schreckliche Maske. Anscheinend hatte sie sich noch vor dem Tod des Mannes von dessen Gesicht abgelöst. Mit einem Tritt kickte er sie angewidert davon, bevor er zum Fenster hinaus in die Gondel stieg.
    Schnell drückte er auf den Knopf der Steuereinheit, dann noch einmal und noch einmal. Doch die Gondel schwang nur sanft im Wind und bewegte sich keinen Zentimeter nach oben.
    Er kletterte zähneknirschend auf das Geländer. Er konnte kaum glauben, dass ihn immer noch niemand entdeckt hatte, als er sich am Kabel die wenigen Meter bis zum Dach nach oben zog. Allister ließ er in der Gondel zurück. Sollte die Polizei nachforschen, rätseln, was auch immer. Er wollte nur weg …
    ***
    Jeoffray Charles Wilson betrat das Arbeitszimmer seines verstorbenen Chefs Harm Byrne, in der Hand die Post des Toten, die er hinter der Eingangstür vom Boden aufgelesen und bereits sortiert hatte.
    Ihm fiel sofort auf, dass ein Fenster geöffnet war. Diebe?, fragte er sich ungläubig.
Im fünfzigsten Stock des One Canada Square, auf knapp zweihundertdreißig Metern Höhe?
Der heftige Wind spielte mit den Vorhängen, Regentropfen glitzerten auf dem Stoff wie Tau in einem Spinnennetz.
    »Bloody …!« Ein schneller Rundgang bestätigte, dass der Tresor im Schlafzimmer aufgebrochen worden war. Auf den ersten Blick schien allerdings nichts zu fehlen. Ein paar Geldscheine und alte Münzen lagen auf dem Boden verstreut, der restliche Inhalt des Tresors fand sich in einem Rucksack wieder.
Seltsam.
Die Einbrecher mussten von irgendetwas in die Flucht geschlagen worden sein und hatten offensichtlich ihre Beute vergessen.
    Wilson ging wieder ins Arbeitszimmer und sah zum ausgehebelten Fenster mit der gesprungenen Scheibe. Draußen sah er die Kabine des Fensterputzers.
Leer.
    Auf dem Boden vor dem Fenster bemerkte er eine weiße Maske. Er hob die Larve auf und betrachtete sie. Seine Augen wurden größer, als er eine weitere seltsame Entdeckung machte: Frisches Blut haftete sowohl an den Rändern als auch auf der Innenseite.
Und an den geschnitzten Zähnen …
    Unwillkürlich durchlief ihn ein Schauer. Schnell legte Wilson die Maske zur Seite und ließ die elektrischen Rollläden mit einem Knopfdruck herabfahren, damit es nicht weiter ins Zimmer regnete. Er

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