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Blutmond der Templer

Blutmond der Templer

Titel: Blutmond der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch einmal zu und machte mich an den Abstieg…
    ***
    Es war das Hineingleiten in eine fremde, völlig andere Welt. Nach allerneuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen waren die Gräber der Ureinwohner 7000 Jahre alt. Da hatte selbst die ägyptische Kultur noch im tiefen Schlaf gelegen.
    Und ich betrat als einer der ersten Menschen dieses uralte Felsengrab. Komisch wurde mir da schon zumute. Ich mußte einige Male schlucken, die Luft war nicht so schlecht, wie ich angenommen hatte, nur eben auch heiß und stickig.
    Wie tief das Grab gewesen war, hatte ich nicht ausleuchten können. Auch jetzt, wo die Lampe zwischen meinen Zähnen klemmte, strahlte sie nicht in die Tiefe. Der Strahl tanzte und huschte über die Wände des Grabs.
    Das Seil schrammte über meine Handflächen. Ich machte es wie ein Turner, griff immer wieder nach und wollte auf keinen Fall, daß meine Hände durch das rauhe Zeug aufgerissen wurden.
    Zuerst bekam ich mit dem rechten Fuß Bodenkontakt. Er war hart, mußte ebenfalls aus Stein oder festgebackener Erde bestehen. Ich stellte mich hin, ließ das Seil los und leuchtete in die Höhe, wo sich die Öffnung grau abzeichnete.
    »Der nächste!« rief ich hoch und hoffte, daß der alte Mann es auch tatsächlich schaffte.
    Suko half ihm dabei. Schon beim ersten Zupacken stellte ich fest, daß es der Mann niemals schaffen würde. Suko merkte es auch, er wollte ihn tragen, aber Salazar ließ sich nicht davon abhalten. Der Drang, in die geheimnisvolle Totenwelt vorzustoßen, war zu stark. Da passierte es.
    Die Hände konnten das Gewicht nicht mehr halten. Salazar zitterte, er rutschte ab, griff nach, konnte sich trotzdem nicht halten und kippte mir entgegen.
    Ich versuchte das Unmögliche, wollte ihn auffangen. Er riß mich zu Boden.
    Wir schrien beide auf. Ich merkte, wie der alte Mann zusammenzuckte und von mir wegrollte. Regungslos blieb er liegen. Er sah aus, als hätte er den Sturz nicht überlebt.
    Auch mir taten einige Knochen weh, das aber war ich gewohnt. Mir ging es um Salazar.
    Ich leuchtete ihn an. Das Gesicht war noch verzerrt. Er blutete an der Stirn, ich untersuchte ihn schnell und atmete auf, denn er war nicht tot. Nur schwer angeschlagen und eben bewußtlos.
    »Der erste ist krepiert!« brüllte Dragut in die Höhle hinein. »So wird es euch auch erg…«
    Suko stopfte ihm das Maul. Wie er das machte, konnte ich nicht sehen. Jedenfalls begann der Killer zu fluchen und war dann still.
    »Ist er tot?« rief mein Partner.
    »Nein, bewußtlos.«
    »Okay, dann werde ich dir jetzt unseren Freund schicken.«
    Bei Dragut klappte alles. Er schwang neben mir aus und starrte mich lauernd an.
    »Rühr dich nicht vom Fleck, mein Junge!« sagte ich und ließ ihn in die Mündung der Beretta schauen.
    Er lachte nur. »Was ist schon eine Kanone gegen das, was hier unten seine Heimat gefunden hat?«
    »Für dich reicht eine Kugel, Killer. Da brauchst du keine Sorgen zu haben. Das schaffe ich immer.«
    »Und dann?«
    Suko kam und kümmerte sich um den Mann. Es folgten der Abbé und Hector de Valois. Das silberne Skelett trug den blinden Templer auf einer seiner Knochenschultern.
    Wie es weitergehen würde, sollte uns der Killer sagen. »Da es hier bestimmt kein elektrisches Licht gibt, rechne ich damit, daß du irgendwo Fackeln abgestellt hast.«
    »Nein.«
    »Bist du mit einer Taschenlampe…?«
    »Es gibt andere Lichtquellen«, flüsterte er. »Kleine Schalen, gefüllt mit Öl.«
    »Wie schön, zünd sie an!«
    Er holte Streichhölzer aus seiner Tasche und ging zur Seite. Suko begleitete ihn dabei. Als das erste Flammchen aufzuckte, stand mein Freund dicht neben dem Killer.
    Die Flamme fand Nahrung. Eine erste kleine Öllampe gab ihren Schein ab und schuf innerhalb der Finsternis eine kleine Insel. Schon bald brannten weitere Lichter, in deren Schein wir uns umschauen konnten. Die Grabkammer in der wir standen, war ziemlich groß, aber auch leer. Jedenfalls entdeckten wir keinerlei Hinweise auf irgendwelche Menschen, die hier begraben worden waren.
    Keine Knochen, keine Schädel, nur die Wände schimmerten in einem ungewöhnlichen Licht.
    Da wechselten sich zwei Farben miteinander ab. Einmal gelbrot und dazwischen grün. Ein grünes Flimmern, Einschlüsse im Mauerwerk, vielleicht Metalle.
    Da der Schein auch gegen die Decke streifte, konnten wir erkennen, wie die Höhle angelegt worden war.
    Sie erinnerte mich an eine Krypta. Die Decke war relativ niedrig. Wir entdeckten Durchgänge zu anderen Räumen

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