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Blutmond der Templer

Blutmond der Templer

Titel: Blutmond der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unterbodenschutz des Wagens und malträtierten ihn sehr.
    Wir hatten die höchste Stelle überwunden und rollten auf der anderen Seite des Muldenhangs in das kleine Tal hinein. Auch jetzt knallten die heißen Strahlen gegen den VW-Bus. Hin und wieder, wenn wir zu schnell wurden, fand mein Fuß auch das Pedal der Bremse. Auf diesem Untergrund griffen die Reifen nicht richtig. Beim Bremsen rutschten wir oft genug weiter.
    Zum Glück brauchten wir die nächsten Hügel nicht zu überwinden. Unser Ziel lag in der ersten Schüssel.
    Salazar deutete auf eine aufrecht stehende Steinsammlung, die kreisförmig aufgebaut war. »Dort liegt Harn Pgan.«
    Viel war nicht zu sehen, nur eben diese Steine, die ziemlich hoch waren, das konnten wir beim Näherkommen deutlich sehen. Sie wuchsen vor uns in die Höhe wie breite aneinandergelegte, blankgeschliffene und unterschiedlich hohe Finger.
    Neben dieser schützenden Wand ließ ich den Wagen ausrollen. Im Schatten der Steine wuchs dürres Gras.
    Ich öffnete die Tür und kletterte als erster aus dem Wagen. Das Sitzen hatte mich steif werden lassen. Zudem klebte mir die Kleidung am Körper. Einige Male reckte ich mich, bis wieder Schwung in die lahmen Knochen kam.
    Kühler als im Wagen war es hier auch nicht. Die Mulde fing die Sonnenstrahlen ein wie ein Hohlspiegel das Licht.
    Es war unerträglich heiß und drückend geworden. Die Steine hatten sich derart aufgeheizt, daß sie wie kleine Öfen wirkten. Eine kleine Hölle hatte uns aufgenommen.
    Der Abbé kletterte auch ohne Hilfe aus dem VW-Bus. Hector de Valois stieg nach ihm aus und blieb neben ihm stehen wie ein schauriger Leibwächter.
    Suko rückte dem Killer tatsächlich nicht von der Seite. Ich beobachtete die beiden.
    Dragut machte auf mich einen hinterlistigen, aber auch furchtsamen Eindruck. Er blieb auf dem Fleck stehen, den Suko ihm angewiesen hatte, und schaute sich lauernd um.
    Sein dunkles Haar fiel ihm schweißverklebt bis in den Nacken. An der Stirn besaß er schon einige kahle Stellen. Seine Haut zeigte den dunklen Teint eines Orientalen. Er war nicht sehr groß, aber ziemlich kräftig, besonders in Höhe der Schultern.
    Mein Blick glitl zu Salazar. »Kennst du den Eingang zum Tempel?«
    »Nein.«
    »Also er.«
    »Ja, Dragut wird uns führen.«
    Er bäumte sich noch einmal auf. »Wie käme ich dazu, ihr verdammten…?«
    Suko tippte ihn einmal kurz an. Der Killer schwieg. »Es sollte dir doch eigentlich Freude bereiten, uns in den Tod zu führen, den du uns wünschst«, sagte er.
    »Ja, ihr werdet auch umkommen.«
    »Dann geh mal vor.«
    Dragut drehte sich um. Er ging gebückt, seine Arme kamen mir sehr lang vor. Sie schlenkerten an beiden Seiten hin und her. Parallel zur Mauer schritten wir, bis wir ein Tor erreicht hatten, eine Brücke, einen relativ schmalen Durchlaß, hinter dem ein Innenhof aus gelben, übereinandergetürmten Steinen lag.
    Der Innenhof und überhaupt das gesamte Grab war nicht mit den Steinen von Stonehenge zu vergleichen. Allein die Größe stimmte nicht. Alles war hier kleiner und übersichtlicher.
    Breite Steine, die mich an Bänke erinnerten, standen oder lagen auch im Schatten der Innenhofmauer. Wir aber waren nicht gekommen, um uns auszuruhen, wir wollten in das Grab.
    »Wie geht es weiter?« fragte Suko.
    »Hier nicht«, sagte Dragut.
    »Das sehe ich auch.«
    Der Killer ging vor, Suko dicht hinter ihm. Wir hatten die schmale Lücke nicht gesehen, der Killer aber wußte Bescheid und wollte sich durchquetschen, aber Suko, der alle Tricks kannte, hielt ihn fest.
    »Erst gehe ich.«
    »Meinetwegen.«
    Der Inspektor verschwand. Wir warteten so lange, bis wir sein »Okay, ihr könnt kommen« hörten. Dragut machte den Anfang. Ich schob mich als Ietzter durch die Lücke.
    Ein weiterer Innenhof schien es nicht zu sein, in dem wir uns befanden, auch wenn er so aussah. Mich erinnerte es eher an eine Opferstätte, denn in der Mitte sah ich einen Altar. Natürlich bestand er aus Stein. Zwei senkrecht stehende stützten die waagerecht liegende Platte. Man konnte diesen Raum auch als eine außen liegende Höhle bezeichnen. Über uns befand sich ein Dach aus Steinen, das jedoch große Lücken aufwies.
    Um uns herum stand die Luft. Sie war heiß und gleichzeitig sehr schwül. Wenn wir uns bewegten, halten wir das Gefühl, durch eine zähe Masse gehen zu können.
    Mich interessierte die Altarplatte, deshalb schaute ich sie mir genauer an. Ich wußte, daß vergangene Kulturen viele Zeichen hinterlassen

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