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Blutmond der Templer

Blutmond der Templer

Titel: Blutmond der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten. Spuren, aus denen die Archäologen und Historiker herauslasen, wie die Menschen damals gelebt hatten. Auf der Platte entdeckte ich ebenfalls einen Hinweis. Es waren zwei spiralenförmige Kreise, die einander gegenüberlagen und in verschiedene Richtungen liefen. Ihre Bedeutung kannte ich nicht. Auch in Atlantis hatte ich etwas Ähnliches nicht gesehen. Deshalb fragte ich Salazar. Er wußte ebenfalls keinen Bescheid.
    Dafür unser Mörder. »Es ist das Zeichen des alten Volkes«, erklärte er nicht ohne Stolz über sein Wissen. »Die beiden Kreise bedeuten nichts anderes als zwei Welten. Einmal das Diesseits, zum anderen Jenseits. Und die Spiralen sollen die Wege darstellen, die jemand gehen muß, um in die Welten zu gelangen.«
    »Wir auch?« fragte ich.
    »Sicher.« Er grinste hinterhältig. »Nur werdet ihr nicht mehr entkommen.«
    Ich winkte ab.
    Suko war ebenfalls an den Altar herangetreten und besah ihn sich von allen Seiten. Dabei hatte ersieh auch gebückt, drückte sich wieder hoch und wandte sich an den Killer. »Bisher habe ich noch kein Grab entdecken können. Wie kommen wir hinein?«
    Dargut überlegte einen Moment. Als sich Sukos Haltung spannte, setzte er sich in Bewegung. Er schritt auf einen Stein zu, der senkrecht stand, nicht zu hoch war Lind in dessen Mitte sich zwei handbreite Löcher befanden. In sie steckte der Killer seine Finger.
    Was er noch machte, sahen wir nicht. Wir erkannten jedoch die Wirkung, denn die Altarplatte begann sich zu drehen. Erst jetzt stellten wir fest, daß die beiden senkrechten Steine auf einer runden Platte standen, die sich drehte. Möglicherweise hatte der Killer einen uns verborgenen Hebelmechanismus bedient.
    Er kam wieder zurück. Sein Gang war schleichend und wiegend zugleich. Den linken Arm streckte er aus, der rechte hing an seinem Körper herab. »Da ist es.«
    Ich war an den Rand der runden Öffnung getreten und schaute in die Tiefe.
    Zu sehen war nichts. Die Dunkelheit gähnte uns an. Sie wirkte schwarz und geheimnisvoll. Ich bekam den Eindruck, als würde uns aus der Tiefe etwas entgegenströmen, das seit Jahrtausenden auf seine Befreiung wartete. Auch Salazar kam. Er sah ebensowenig wie ich. Inzwischen hatte ich die Lampe hervorgeholt und strahlte in die Tiefe. Mein Optimismus verflog, weil ich keine Treppe sah, die uns in die Grabstätte hineingebracht hätte.
    Ich fragte den Killer. »Wie kommt man dort hinunter? Ich habe keine Treppe gesehen.«
    »Du kannst springen.«
    »Danke, das hätte mir auch ein anderer sagen können. Bist du auch gesprungen?«
    »Nein.«
    »Geflogen etwa?«
    »Es gibt ein Seil. Daran kann man sich in die Tiefe hangeln. Das ist der ganze Trick.«
    »Schau lieber nach, John«, riet Suko.
    Ich leuchtete noch einmal, schwenkte dabei die Lampe und entdeckte das Seil tatsächlich. Ich streckte meinen Arm aus, bekam das Seil zwischen die Finger und zerrte es zu mir heran.
    Es sah neu aus. Ich ging davon aus, daß es unser Gewicht aushalten würde, ohne zu reißen.
    Salazar stand neben dem Abbé. Er erklärte dem Blinden, was ich tat und was wir vorhatten.
    Ich stand auf und behielt das Seil in der Hand. Die Blicke richteten sich auf mich. Selbst der Abbé hatte den Kopf gedreht, um mich anschauen zu können.
    »Bestimm du die Reihenfolge«, sagte Suko.
    Das wollte ich auch. Zuvor hatte ich noch etwas anderes zu sagen. »Ich weiß nicht, ob wir alle die Totenkammern betreten sollen…«
    »Willst du mich ausschließen?« fragte der Abbé, der wußte, worauf ich hinauswollte.
    »Eigentlich schon.«
    »Weshalb?«
    »Schau mal, du hast dein Augenlicht verloren und…«
    »John, ich besitze den Würfel. Ist dir nicht klar, daß auch er eine Verbindung zu Atlantis herstellen kann. Du weißt selbst, daß er als Orakel bezeichnet wurde…«
    »Sicher.«
    »Dann werde ich auch mitgehen, ebenso wie Hector de Valois. Keine Sorge, er wird sich um mich kümmern.«
    »So habe ich das nicht gemeint, Abbé.«
    »Schon gut, John. Mach du den Anfang.«
    Das hatte ich auch vor. Wir mußten uns nur noch über die Reihenfolge einigen, was schnell geschehen war.
    Salazar wollte mir folgen, dahinter kam Dragut, dann Suko, und den Schluß bildeten der Abbé und das silberne Skelett. Wohl noch nie zuvor hatte eine derart zusammengewürfelte Gruppe die alte Grabstätte betreten.
    Ein wenig komisch war mir schon zumute, als ich hineinblickte. Die Lampe klemmte ich zwischen die Zähne, um wenigstens etwas sehen zu können.
    Dann nickte ich meinen Freunden

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