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Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman

Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman

Titel: Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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»Sicher.«
    »Okay«, sage ich. »Dann male mir doch mal ein S auf den Oberschenkel ...«

36
     
    Wilsberg trifft ins Schwarze
     
     
    Während sich Renate langsam entfernte, klingelte mein Handy. Einen Moment lang war ich paralysiert. Ich wusste, dass ich Renate nicht gehen lassen durfte, sie war unsere Chance, Götz zu erwischen. Andererseits bestand die Möglichkeit, dass Pia an ein Telefon herangekommen war.
    Ich brauchte eine endlos lange Sekunde, um mein Handy aus der Tasche zu fingern.
    Dieselbe unbekannte Nummer, die schon vor einer halben Stunde auf dem Display erschienen war. Diesmal blieb sie stehen.
    Ich nahm den Anruf an und sagte meinen Namen. Statt einer Antwort hörte ich ein metallisches Geräusch. Es hallte wie in einer Kirche – oder einer Gruft. Ich war kurz davor, »Hallo, wer ist da? « zu rufen, als ich Pia reden hörte.
    »Wilsberg wird mich bestimmt suchen!«, sagte sie mit einer Stimme, die vor Panik vibrierte. Mir schlug das Herz bis zum Hals.
    »Hier findet er dich nie«, hörte ich eine männliche Stimme, die eindeutig Götz gehörte.
    Cornfeld starrte mich fragend an. Ich hielt das Mikro zu und deutete mit dem Kopf zu Renate. »Halten Sie sie auf, irgendwie!«
    »... herausgefunden, dass du Raoul Meyer heißt«, hörte ich wieder Pia. »Und dass du in einem kleinen Hinterhaus mitten in der Stadt wohnst.«
    »Warum schreist du denn so?«, fragte Götz. »Ich bin doch nicht schwerhörig.«
    »Ich denke, dein Keller ist schallisoliert. Da kann ich doch so laut schreien, wie ich will. Oder? Raoul Meyer!«, rief sie jetzt laut. Wohl in der verzweifelten Hoffnung, dass ich auch alles verstand, was sie sagte.
    Ich hätte ihr gerne geantwortet, ihr gesagt, dass die Botschaft bei mir angekommen sei, dass es sich nur noch um Minuten handeln könne, bis wir bei ihr seien. Aber ich durfte jetzt keinen Fehler machen.
    Allerdings schien auch Götz zu kapieren, was da gerade passierte.
    »Verdammt«, schrie er auf einmal. »Was hast du ...«
    Dann war die Verbindung tot.
    »Ich weiß, wo sie ist!«, brüllte ich und rannte zu Cornfeld, der mittlerweile Renate eingeholt hatte und gestikulierend auf sie einredete. Ich packte Renate am Arm und zerrte sie zur Toreinfahrt zurück. »Pia ist bei Raoul. Und Sie helfen uns jetzt, sie da rauszuholen.«
    Renate war zu sehr damit beschäftigt, auf den Beinen zu bleiben, um lautstark protestieren zu können. Abgesehen von einem gehechelten »Unsinn« brachte sie nichts heraus.
    Im unbeleuchteten Durchgang stieß ich sie gegen die Wand. »Geben Sie uns die Schlüssel!«
    »Ich habe keine.«
    »Durchsuchen!« Ich presste ihre Arme gegen den Beton, während Cornfeld sie abtastete.
    Renate spuckte mir ins Gesicht. »Ich werde Sie anzeigen.«
    »Kein Problem.«
    »Ich hab ihn.« Cornfeld wedelte mit einem Schlüsselbund.
    »Einen Moment.« Ich ließ Renate los und trat zurück. »Passen Sie auf, dass sie nicht wegläuft.«
    »Das wird sie schon nicht«, sagte Cornfeld grimmig.
    Ich hastete zu meinem Wagen und nahm die Schrotflinte von der Rückbank. Als ich zurückkam, zierten drei blutige Striemen Cornfelds Wange.
    Er hielt Götz' Halbschwester im Polizeigriff und schob sie vor sich her zum Hinterhaus.
    Renate schielte zu dem Gewehr: »Was haben Sie damit vor?«
    »Nichts, wenn Sie und Raoul vernünftig sind.«
    Wahrscheinlich zweifelte sie daran genauso wie ich.
    Der dritte Schlüssel passte. Mit dem Gewehrlauf schob ich die Haustür auf. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn eigentlich war ich sicher, dass Götz noch im Keller war. Ein kurzer Rundgang durch die Räume bestätigte meine Annahme.
    »Was ist?«, drängte Cornfeld. »Schließen Sie die Kellertür auf!«
    »Sofort.«
    Ich nahm das Gewehr in die linke Hand und probierte alle Schlüssel durch. Fehlanzeige. Und einer Stahltür konnte das Schrotgewehr nichts anhaben.
    »Wo ist der Kellerschlüssel?«, fragte ich Renate.
    »Keine Ahnung.«
    »Wir müssen da sofort rein, um Pia zu retten«, fuhr ich sie an. »Raoul hat sowieso keine Chance zu entkommen. In ein paar Minuten wird die Polizei hier sein. Also sagen Sie uns, verflucht nochmal, wo der Schlüssel ist!«
    Ich benutzte dauernd die Namen Raoul und Pia, weil ich hoffte, damit eine Reaktion bei ihr auszulösen. Aber es war zwecklos. Sie schüttelte nur den Kopf. Entweder war sie eiskalt oder sie stand dermaßen unter Drogen, dass sie nicht mehr begriff, um was es ging.
    »Wir rufen ihn an«, schlug Cornfeld vor.
    »Was?« Ich war zu sehr mit meinen

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