Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
»Einmal.«
    »Eigentlich war es dreimal …«
    »Nein, eine Nacht.« Sie wand sich aus seinen Armen, und er vermisste sie auf der Stelle. Offensichtlich hatte es ihn schlimmer erwischt, als er gedacht hatte, doch er war immer noch sicher, damit fertigzuwerden.
    Allerdings wurde er immer unsicherer, ob er mit ihr fertigwurde.
    »Es wäre ein Fehler, das mit einer Liebesgeschichte zu verwechseln, diesem Ding mit Herzchen und Blümchen. Das brauchen wir nicht. Weder du noch ich.«
    Für ihn war es bereits zu spät, das zu behaupten, auch wenn es ihn nicht wunderte, dass sie es tat. Und es beruhigte ihn sogar in gewisser Weise, dass sie so reagierte. Denn da er sie allmählich besser kannte und ihre Reaktionen absehen konnte, wusste er, wie dicht die Panik hinter ihrer stets so gelassenen Fassade brodelte. »Irgendwann müssen du und ich mal besprechen, was wir eigentlich brauchen. Aber im Moment …« Im Moment musste er ihre angegriffenen Nerven beruhigen. »Es reicht schon, wenn du mir sagst, dass ich dir auch gefehlt habe.«
    Sie zuckte ruckartig mit einer Schulter. Doch sie wich nicht zurück, als er ihr erneut einen Arm um die Taille legte und sie an sich zog. »Ich hab hin und wieder an dich gedacht.«
    »Wie poetisch.« Er tat so, als müsste er sich die feuchten Augen abtupfen, reagierte jedoch blitzschnell, als sie Anstalten machte, ihm einen Stoß in die Rippen zu versetzen. »Da kommt eine Großstadtfrau wie du hierher und verdreht einem einfachen Mann mit ihren flotten Sprüchen den Kopf.«
    »Ich glaube eher, dir kann man den Kopf so leicht verdrehen, dass du von Glück sagen kannst, wenn er nicht davonfliegt.«
    Ein Strom reiner Freude durchlief ihn. »Warum fallen wir sensiblen Seelen auch immer auf die schweren Fälle rein?«
    »Vielleicht kannst du einer Herausforderung nicht widerstehen.«
    Er erkannte den Ernst hinter ihren Worten und sann darüber nach. »Vielleicht …« Dev senkte den Kopf und schnappte sanft nach der Sehne an ihrem Hals. Zufrieden spürte er, wie sich ihr Körper entspannte und an seinen schmiegte. »… liegt es auch daran, dass ich die Weichheit dahinter umso reizvoller finde, weil sie so verborgen ist.« Er schnappte erneut nach ihr, diesmal nicht mehr so sanft, beruhigte die Stelle aber sofort mit der Zungenspitze.
    »Dev …«
    Ein kluger Mann weiß, wann er sich zurückhalten muss. Und ein noch klügerer weiß, wann er das Thema wechseln muss, weil das Gespräch auf etwas zusteuert, das er nicht hören will.
    Er drückte liebevoll ihren Hintern und schob sie ein Stück von sich weg. »Genug. Wenn ich mich deinem Willen ergebe, dann wälzen wir uns den ganzen Nachmittag in diesem miesen Motelbett und kriegen unsere Arbeit nicht erledigt.«
    Ihr Blick war vernichtend. »Du schmeichelst dir.«
    »Einer muss es ja machen.« Um nicht erneut nach ihr zu greifen, schob er die Hände in die Taschen seiner Jeans. »Ich kann nicht mehr klar denken, wenn du mich derart umgarnst, und außerdem hab ich dir etwas Konkretes zu sagen. Es könnte sich sogar als ein guter Anhaltspunkt in unserem Fall erweisen.«
    Der Blick, der sich über ihr Gesicht legte, war Cop in Reinkultur. » Unser Fall? Du hast keinen Fall, Stryker. Du hast …« Sie machte eine diffuse Geste. »Geister und Messwerte und tanzende Lichter, die echte Lichter sein können oder auch nicht. Diese Ermittlungen betreffen dich nicht – jedenfalls nicht in polizeilicher Hinsicht.«
    Eigentlich gab es keinen Grund dafür, verletzt zu sein. Doch es tat weh. Ein kurzer, heftiger Schmerz. »Okay. Nimm deine Tasche. Wir gehen stattdessen essen.«
    Ramsey rührte sich nicht vom Fleck. Sie musterte ihn eingehend und schien innerlich mit sich zu ringen. »Ich will nicht kleinreden, was du tust. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich es verstehe – das tue ich nämlich überhaupt nicht –, aber ich habe neulich abends einen kleinen Einblick bekommen und kann dir auf jeden Fall darin zustimmen, dass sich manches nicht so einfach erklären lässt.«
    Er wandte sich zur Tür. »Das Half Moon macht erst um vier auf, aber im Henhouse gibt es Essen bis um zwei. Es sei denn, du willst noch mal eine Pizza von Kwik Serv.«
    »Ich habe keinen Hunger.«
    Vielleicht nicht auf Essen, doch wenn er sich nicht irrte, nagte bereits die Neugier an ihr. »Du kannst ja mir beim Essen zusehen.« Er ging zur Tür.
    »Du könntest mir trotzdem erzählen, was für Informationen du gefunden hast«, sagte sie zu seinem Rücken.
    »Nö, du hast

Weitere Kostenlose Bücher