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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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vergleichen konnten. Doch sie fand, dass Jonesy sich mit dem Material, das er hatte, außerordentlich gut geschlagen hatte.
    »Ist bei den ViCAP-Treffern schon irgendwas herausgekommen?«
    Sie schilderte ihm kurz die Gespräche, die sie bisher mit vier der ermittelnden Detectives geführt hatte. »Mit den anderen beiden rede ich hoffentlich heute.« Doch sie wusste nur allzu gut, dass Rückrufe auf Anfragen wie die ihre ganz unten auf der Prioritätenliste eines viel beschäftigten Detectives standen, wenn zur selben Zeit acht oder neun aktuelle Fälle bearbeitet werden mussten.
    »Wir übergeben Sanders’ Finanzunterlagen und seinen Computer den Fachleuten für Buchführung und EDV beim TBI. Jeffries hat mir versichert, dass die Sache oberste Priorität bekommt.«
    Als sie schon auflegen wollte, fiel Ramsey noch etwas ein. »Oh, Ward, falls Sie dazu kommen … Cassie Frost hat nur eine vage Beschreibung des Mannes abgegeben, von dem sie sich in Lisbon beobachtet gefühlt hat. Groß, dünn, grauhaarig. Ich wüsste gern, ob sie Sanders vielleicht mehr erzählt hat. Er hat auch angedeutet, dass jemand sie in einem Lokal um ein Date gebeten hat. Sie hätte es ja wohl der Polizei gegenüber erwähnt, wenn es derselbe Typ gewesen wäre, aber es gibt mir doch zu denken.«
    »Wie gesagt, Sanders hat sich heute als ziemlich nutzlos erwiesen. Matthews ist der Sache aber trotzdem nachgegangen und hat lediglich gesagt, dass sie einen älteren, distinguiert aussehenden Gentleman erwähnt hätte, der sie kurz nach ihrer Ankunft in Lisbon um ein Date gebeten hat. Sanders war offenbar der Meinung, sie hätte nur davon gesprochen, um ihn eifersüchtig zu machen, aber das ist ja typisch für einen wie ihn.«
    Gut möglich, sinnierte Ramsey, nachdem sie das Gespräch beendet hatten. Und vielleicht war ihr das weitaus besser gelungen, als sie sich je hätte träumen lassen.
    Vielleicht hatte Cassie Sanders ja so eifersüchtig gemacht, dass er auf den Gedanken kam, sie ganz aus dem Weg zu räumen.
    »Bist du beschäftigt? Kannst du reden?«
    Dev hockte zwischen den um ihn herum aufgestellten Gerätschaften und den aufgeschlagenen Notizbüchern für die Messwerte am Boden. »Ich bin nie zu beschäftigt, um mit dir zu reden, Denny, das weißt du doch. Erst recht nicht dann, wenn ich hoffe, dass du ein paar Antworten für mich hast.«
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie das älteste der Landish-Mädchen, also vermutlich Sissy, ihn um die Ecke der Veranda herum beäugte. Das alte Kuemper-Haus hatte Dutzende Male den Besitzer gewechselt, seit Lora Kuemper im Brunnen auf dem Grundstück ihren verfrühten Tod gefunden hatte. Zu Devs Glück hatten Stella und Eldin Landish genug Sinn für seine Arbeit, um ihm freien Zugang zu ihrem Grundstück zu gewähren.
    Ihre drei neugierigen Töchter beobachteten ihn unablässig durch ein Fernglas, was ihre Mutter wahrscheinlich vor Scham in Ohnmacht hätte fallen lassen, wenn sie sie dabei erwischt hätte.
    »Also, ich weiß nicht, ob meine Neuigkeiten so aufregend sind wie die Geschichte, dass dir jemand einen Ziegelstein durchs Fenster geworfen hat, aber hoffentlich helfen sie dir weiter.«
    Dev hatte Denny am Vorabend zurückgerufen, sowie er die Scherben beseitigt hatte, und ihm eine Kurzversion der Ereignisse vorgetragen, die ihr Gespräch unterbrochen hatten. »Was hast du denn für mich?«
    »Zu deinem Glück mehr, als in dieser kurzen Zeit zu erwarten war. Zufälligerweise gab es einen Hinweis auf deinen Rufus Ashton in einer Abschlussarbeit, die eine meiner Assistentinnen letztes Jahr verfasst hat. ›Die Ausbreitung religiöser Methodik im frühen Amerika‹. Offenbar war dein Rufus Ashton mehr als nur der Gründer der ersten Kirche in Buffalo Springs. Er hat eine Religion namens Hochheiligkeit gegründet, einen Ableger der Church of Elders .«
    Dev wurde langsam ungeduldig und unterbrach ihn so freundlich wie möglich. »Konntest du der Arbeit irgendwas Brauchbares entnehmen?«
    »Also, zumindest haben wir hier ein weiteres lebhaftes Beispiel dafür, wie das Streben nach religiöser Anerkennung zu Intoleranz werden kann. Und eventuell haben wir es sogar mit einem Fall zu tun, in dem Religion ein Deckmäntelchen für kirchlich geduldete Folterungen, Vergewaltigungen und Morde abgegeben hat.«
    Bei diesen Worten schoss Dev in die Höhe und griff mit der freien Hand nach Notizbuch und Stift. Er bekam das Gerangel nur am Rande mit, das ein paar Meter weiter weg auf der Veranda der Landishs zwischen

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