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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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hoffentlich zu, dass er ihr gefälligst noch heute im Lauf des Tages Ergebnisse für die angeforderten Tests lieferte.
    Nachdem sie frühmorgens bereits ihre Lektion gelernt hatte, klopfte sie zuerst an die Tür zum Labor – oder vielmehr, da sie beide Hände voll hatte, tappte sie ungeduldig mit dem Fuß dagegen. Sie musste einen Schritt zurückweichen, als er ihr öffnete. An den Stellen, wo es nicht von einem Piercing durchbohrt war, strahlte sein Gesicht vor Freude. »Zimmerservice. Wie ich das liebe.«
    Statt sie ins Labor einzulassen, kam er allerdings heraus, und sie folgte ihm zu einem daneben aufgestellten Picknicktisch. »Ich habe Tests in Arbeit und will nicht riskieren, dass sie durch irgendwelche Fremdkörper verfälscht werden.« Sie hoffte inständig, dass er das Essen meinte und nicht sie.
    »Hör mal, Ramsey …« Jonesy machte sämtliche Behälter auf und nahm das Plastikbesteck heraus. Ihm schienen die richtigen Worte zu fehlen. »Wegen heute früh …«
    »Davon wollen wir doch nun wirklich nicht reden«, zischte sie durch zusammengebissene Zähne.
    Hartnäckig fuhr er fort: »Ich weiß ja nicht, wie viel du gesehen hast …«
    »Sagen wir einfach, zu viel, und belassen es dabei, okay?«
    Doch er gab nicht auf. »Aber du musst wissen, dass Männer verschieden sind. Ich zum Beispiel habe nämlich nicht nur Potenz, sondern auch Potenzial. Damit meine ich, dass er zwar erst mal nicht so …«
    Ramsey wandte sich abrupt zum Gehen. »Wir führen dieses Gespräch nicht.« Eilig lief sie aufs Motel zu, wo sie Matthews und Powell zu treffen hoffte.
    »Ich meine doch nur, du sollst das Geschenk nicht anhand der Verpackung beurteilen, wenn du mir folgen kannst.«
    »Ruf mich an, wenn du Ergebnisse hast. Solche, die mich interessieren. Alles andere …« Als das gespeicherte Bild erneut vor ihrem geistigen Auge vorbeizog, zuckte sie zusammen. »Darüber reden wir nie wieder.«
    Als sie das Zimmer betrat, das die TBI-Agenten als Büro benutzten, war Powell bereits weg. Matthews saß mit aufgeklapptem Laptop am Tisch, nippte an seiner Kaffeetasse und gab lustlos die Verhörprotokolle vom Vortag ein.
    »Wo ist Ward?«, fragte Ramsey.
    Matthews zuckte zusammen und hielt sich den Kopf. »Mir brummt der Schädel, Ramsey. Ich bitte um Gnade für die wandelnden Toten.«
    »Haben Sie gestern zu viel getankt?«, fragte sie ohne jedes Mitgefühl. »Wie verkraften Sie es nur, abends bis in die Puppen auszugehen und dann am nächsten Morgen aufzustehen?« Sie hatte ihn gestern Nacht wieder nach Hause kommen hören, als sie selbst soeben erst zu Bett gegangen war. Doch sie schlief ohnehin nicht viel.
    »Nicht gut. Heute Morgen überhaupt nicht gut. Powell ist extra früh aufgestanden, um einen der Anwohner zu erwischen, der Ihnen und Rollins gestern durch die Lappen gegangen ist.«
    »Hoffentlich hat er heute mehr Glück als wir gestern.« Sie trat ans Faxgerät und stieß einen zufriedenen Laut aus, als sie bemerkte, dass Bledsoe eine Zeichnung der Toten geschickt hatte, auf der sie so aussah, wie sie als Lebende ausgesehen haben musste. Sie nahm es aus dem Ausgabeschacht. »Danke, Alec«, murmelte sie.
    Sie klappte den Deckel des Kopierers auf und hielt einen Moment lang inne, um das Porträt zu studieren. Das war genau das, was sie brauchten. Eine Erinnerung daran, wer die Frau gewesen war, ehe sie zum Opfer geworden war. Als sie noch ein Leben zu führen, Besorgungen zu machen, Probleme zu lösen und Freuden zu genießen hatte.
    Bevor sie ins Visier ihres Mörders geraten war.
    Ramsey griff sich den Stapel Kopien, die sie von der Zeichnung gemacht hatte, und zeigte Matthews eine davon. »Ich bringe die mal zu Rollins ins Büro und sage ihm, er soll sie an alle Polizeireviere im Umkreis von fünfzig Meilen verteilen. Sie werden mir dabei helfen, sämtliche Nagelstudios im selben Umkreis zu finden und dort die Zeichnung herumzuzeigen. Vielleicht finden wir so einen Hinweis auf das Opfer.«
    Matthews zog eine Braue hoch und sah sie mit sarkastischer Miene an. »Ach ja?«
    »Sie können natürlich auch Powell zur Seite springen«, sagte sie gedehnt. »Gestern hat mich eine Hilly-Frau mit der Schrotflinte bedroht, aber das war sicher eine Ausnahme.« Sie hielt kurz inne. »Sie wissen doch, wovon es in Nagelstudios wimmelt, Matthews. Frauen.«
    Der Polizist blickte angesichts dieser Aussicht nicht so begeistert drein, wie sie erwartet hatte. »Danke, mir reicht’s.«
    »Wie komme ich nur darauf, dass ich diese Äußerung

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