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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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gegenüberstehst?«
    Urok ließ ein dunkles Knurren hören, das Hellhäuter für gewöhnlich in Schrecken versetzte. Drohend richtete er sich auf, den Dolch längst fest umklammert, doch die geschliffene Klinge noch immer unter der freien Hand verborgen.
    Um ihn herum knirschte Stahl, der aus hölzernen Schwertscheiden fuhr.
    »Schon gut, Thannos, schon gut!« Falkennase wirkte zuerst beruhigend auf den niederträchtigen Speerträger ein, bevor er sich an die anderen wandte. In beschwörenden Gesten hob und senkte er die gespreizten Hände, um die sich anbahnende Gewalt einzudämmen, während er fortfuhr: »Wir wissen doch alle, was Hörner auf dem Schulterpanzer eines Orks zu bedeuten haben, oder?« Ein hoffnungsfrohes Lächeln huschte über sein nasses Gesicht, als rundum der halbgezogene Stahl zurück in die Scheiden gestoßen wurde. Der Dreck auf seiner Stirn und den beiden Wangen wurde längst von breiten Schweißbahnen durchbrochen, unter denen helle, rosige Haut hervorschimmerte. »Du bist ein Erster Streiter auf Raubzug«, wandte er sich, stolz auf sein Wissen, an Urok. »Das bedeutet, du bist nicht allein, sondern hast noch eine ganze Horde deinesgleichen vor Grimmsteins Mauern postiert.«

    Urok verfolgte aus den Augenwinkeln, dass sich die beiden Bogenschützen mit vorsichtigen Schritten weiter näherten. Dafür, dass sie wirklich an eine Bedrohung durch eine ganze Schar glaubten, bewegten sie sich eindeutig in die falsche Richtung.
    »Wenn du das Geschäft mit Gothars Schergen allein machen willst, soll uns das recht sein«, redete Falkennase weiter auf ihn ein. »Dafür fordern wir allerdings freien Abzug – und die wertvolle Axt, die du auf deinem Rücken trägst.«
    Urok lächelte zu dem Wolfshäuter hinab. »Ihr wollt meinen Blutstahl?«, fragte er. »Den könnt ihr haben!«
    Falkennases erfreute Antwort erstarb in einem leisen Röcheln. Die blutige Furche, die plötzlich in seinem Kehlkopf klaffte, erlaubte einen Blick in das Innere seines Halses und auf die durchtrennten Stimmbänder.
    Noch ehe die übrigen Wolfshäuter begriffen, was gerade geschah, rammte Urok dem, der ihm am nächsten stand, den doppelseitig geschliffenen Dolch tief in die linke Brusthälfte. Erst das hässliche Knirschen, mit dem die Klinge, die er im Herzen drehte, über eine der Rippen schabte, ließ die anderen reagieren.
    Während Urok seine Waffe mit einem harten Ruck aus dem Wundkanal riss, grub sich seine freie Hand bereits tief in den nächsten Hals. Die schlaffe Muskulatur des Hellhäuters hatte dem harten Griff nichts entgegenzusetzen. Mühelos drang er bis zum Halswirbel durch, ballte die Hand zur Faust und riss diese in einer blutigen Fontäne zurück.
    Das zuckende Fleisch zwischen seinen Fingern verächtlich zur Seite werfend, blockte er mit dem Waffenarm die aufzuckende Schwerthand des vierten, vor Entsetzen laut schreienden Gegners ab.
    Direkt aus dieser Abwehrbewegung heraus ging er zum Angriff über, so wie er es im Kampf mit Orgur gelernt hatte. Abrupt fuhr der Dolch hoch, und der Stahl zerfetzte die Halsschlagader des Wolfshäuters gleich zweifach, sowohl im Vor- als auch im Rückschwung.
    Das Schwert des Verletzten klapperte im gleichen Moment zu Boden, da auch die drei zuvor getöteten Männer um sie herum in die
Knie brachen. Der Mann mit der Halswunde riss beide Hände empor in dem verzweifelten Versuch, den sprudelnden Blutstrom irgendwie zu stoppen. Im nächsten Moment hatte ihm Urok schon die Bauchdecke aufgeschlitzt.
    Statt den Runddolch zurückzuziehen, versenkte er ihn mitsamt der ganzen Pranke tief in den Eingeweiden, um seinen Feind aufrecht zu halten.
    Die beiden Bogenschützen waren noch vor Schreck erstarrt, doch es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie ihre Pfeile abschießen würden.
    Urok blickte über die Schulter und wollte den Sterbenden auf der versenkten Faust gegen Thannos schleudern, doch er verharrte in der Bewegung, als er sah, dass ihm der niederträchtige Hund nicht mehr gefährlich werden konnte. Statt mit dem Speer von hinten auf ihn einzudringen, zappelte er, einen Lederriemen zweifach um den Hals geschlungen, unterhalb des Brandkorbs, beide Fußspitzen gut eine Handbreit vom rettenden Steinpflaster entfernt. Seine Beine strampelten dabei über den nur noch schwach brennenden Holzscheiten des Feuers, das Urok auseinandergetreten hatte, und es war nur eine Frage der Zeit, bis ihn die Gefangene mit ihrem Gürtel erdrosselt hatte. Die Bewegungen, mit denen er seine Finger

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